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Eine Art von Zorn

Eine Art von Zorn

Titel: Eine Art von Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler
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Gebiet von Cagnes vermerkt, aber nur eines mit der Hausnummer 8. Cagnes-sur-Mer setzt sich aus drei voneinander verschiedenen Dörfern zusammen: dem mittelalterlichen Haut-de-Cagnes, Bas-de-Cagnes, vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert, und Cros-de-Cagnes, einem häßlichen Auswuchs von modernen Bungalows und Apartmenthäusern entlang der Küstenstraße von Nizza. Das Grundbuch hatte von diesen Verschandelungen keine Notiz genommen, aber da ich den Geschmack der Sangers in bezug auf Häuser kannte, und aufgrund der Tatsache, daß ihre Grundstücke in Cagnes alle Hausnummern und keine Namen hatten, vermutete ich sie in den älteren Teilen von Cagnes.
    Es bestand die Möglichkeit, daß ich verfolgt wurde, aber die war gering. Skurleti saß im Café.
    Sy und Bob Parsons würden mit ziemlicher Sicherheit einige Anstrengungen auf sich nehmen, mich ausfindig zu machen, und ich unterschätzte weder ihre Findigkeit noch ihre Beharrlichkeit. In der kurzen Zeit konnten sie aber nicht sehr weit gekommen sein. Doch ich hatte versprochen, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, und deshalb tat ich mein Bestes.
    Ich ging zur Gare Centrale hinüber und kaufte Reiseproviant; dann ging ich zurück zum Wagen und fuhr in Richtung Autostraße. Ich durchquerte Cros-de-Cagnes ohne anzuhalten. Bis zur Abzweigung nach Antibes ist die Straße schnurgerade.
    Ich fuhr zur einzigen Tankstelle, die sich dort befindet, und bat den Mechaniker, neue Zündkerzen zu montieren. Während er das tat, aß ich den Proviant und gab acht, ob irgendeiner der Wagen, die aus Richtung Nizza kamen, auf der Straße hielt. Keiner hielt; auf diesem Straßenstück gab es außer der Tankstelle nichts, weswegen man hätte halten können. Wenn ich verfolgt worden war, mußte der Lenker des mir folgenden Wagens vorübergefahren sein und erst später angehalten haben, um auf mich zu warten. Ich war mit meinem Lunch fertig, bezahlte die neuen Zündkerzen und fuhr den Weg zurück, den ich gekommen war. Ich erreichte Bas-de-Cagnes kurz vor zwei Uhr.
    Ich wollte in die Rue Carponière, und ich fand sie ohne große Schwierigkeiten. Es war eine steile Sackgasse, in der Form eines Halbmondes, die von der Straße hinauf nach Haut-de-Cagnes führte. Die acht Häuser, die dort standen, waren zum größten Teil hinter Mauern oder von Pflanzen überwucherten Eisengittern versteckt. Eine solche Abgeschiedenheit hatte das Herz der Sangers sicher höher schlagen lassen.
    Ich parkte vor Nummer 5 und ging die schmale Gasse hinauf bis zur Nummer 8. Hinter dem Gitter und dem Gestrüpp sah ich Akazien und zwischen den Wipfeln Teile vom Ziegeldach des Hauses und ein Fenster im Obergeschoß. Ich stand vor einem Flügeltor, das breit genug war, um einen Wagen durchzulassen. Das Gitter war mit Eisenblech versehen, so daß man nicht hindurchsehen konnte.
    Neben dem Tor hing ein Klingelzug. Als ich daran zog, stellte ich fest, daß er nicht funktionierte. Ich drückte auf die Klinke des Tors. Es war nicht verschlossen, und ich ging hinein. Als erstes sah ich einen Wagen, einen schwarzen Citroën. Er stand unter einer Segeltuchplane, die über einen Metallrahmen gespannt war. Rechterhand führte ein Pfad zur Haustür. Das Haus war aus Backsteinen gebaut und mit Stuck verziert; es sah so aus, als sei es in der Mitte des 19. Jahrhunderts für irgendeinen ortsansässigen Akademiker gebaut worden, einen Anwalt oder einen Arzt. Es wirkte nicht prunkhaft, aber auch nicht ländlich. Die Sangers hatten wahrscheinlich nur sanitäre Anlagen einbauen müssen. Das Haus war frisch gestrichen worden und sah komfortabel aus.
    Ich machte das Tor hinter mir zu und ging den Pfad zwischen den Bäumen hinauf. Währenddessen wurde die Haustür geöffnet. Nachdem ich eingetreten war, schloß sie sofort die Tür.
    »Hat Sie auf der Straße niemand gesehen?«
    »Ich glaube nicht. Würde es etwas ausmachen, wenn mich jemand gesehen hätte? Die Nachbarn wissen doch, daß hier jemand wohnt.«
    »Sie glauben, daß ich aus der deutschen Schweiz stamme und mich hier von einem Unfall und einer Gesichtsoperation erhole. Da ist es doch klar, daß ich niemanden zu sehen wünsche. Ein Mann, der in das Haus kommt, könnte ihre Neugier wecken.«
    Sie führte mich in den hinteren Teil des Hauses.
    »Was ist mit den hiesigen Geschäftsleuten?« fragte ich.
    »Oh, ich habe eine Putzfrau. Sie hat den grauen Star an beiden Augen und sieht sehr schlecht. Sie kauft für mich ein. Ich habe ihr versprochen, die Augenoperation zu bezahlen, sobald der

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