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Eine Art von Zorn

Eine Art von Zorn

Titel: Eine Art von Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler
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tun.« Ich grinste sie an. »Ich werde Ihnen dann erzählen, was ich aus Skurleti her­ausbekommen habe, und Sie können mir alles über die Italiener erzählen, für die er wahrscheinlich arbeitet. Wie hört sich das an?«
    Sie lachte. Offenbar hörte es sich gut an. Im übrigen gab es für sie überhaupt keinen Grund zur Beunruhigung; sie hatte mich genau dort, wo sie mich haben wollte.
III
    In Nizza ging ich zuerst ins Hotel und bereitete die Liste mit den Adressen der Sangers vor.
    Sie war nicht sehr lang. Ich überlegte, ob ich La Sourisette und die beiden Häuser, die Lucia vorgeschlagen hatte, auslassen sollte. Es gab kaum einen Zweifel, daß Sy jetzt irgend jemanden – wahrscheinlich den freien Mitarbeiter aus Marseille – beauftragt hatte, Sangers Wohnhaus zu beobachten. Wenn Skurleti nun auch anfing, herumzuschnüffeln, dann würden sie wahrscheinlich ihre Informationen vergleichen, und Sy würde sofort erraten, wer ›Pierre Mathis‹ war. Andererseits würde Skurleti sicher von La Sourisette hören, falls er in Mougins seine Nachforschungen begann, außer ich ließ alle Adressen von Mougins aus. Aber konnte ich sie auslassen? Er hatte schon einige Nachforschungen angestellt, und es war sehr gut möglich, daß er bereits von den Grundstücken in Mougins wußte. Tatsächlich hatte ich sie an eben jenem Morgen überprüft, an dem er sich mit dem archiviste unterhalten hatte. Inzwischen hatte er Zeit gehabt, eine eigene Liste zusammenzustellen. Wenn er meiner Liste – und folglich auch mir – vertrauen sollte, mußte ich es darauf ankommen lassen, daß er mit Sy zusammenstieß.
    Ich überlegte, ob es nicht doch einen Weg gab, dieses Risiko zu verringern, und versah La Sourisette mit einem Sternchen.
    Skurleti war bereits im Café, als ich hinkam. Ich hatte mich zehn Minuten verspätet, und er sah auf seine Uhr. Er nickte, als ich mich setzte und wartete ruhig, während ich dem Kellner winkte und etwas zu trinken bestellte. Als der Kellner gegangen war, beugte er sich vor.
    »Haben Sie die Liste?«
    »Ja.«
    Er zog einen Briefumschlag aus der Tasche und schob ihn mir über den Tisch zu. »Eintausendfünfhundert Francs«, sagte er.
    »Wir hatten uns auf dreitausendfünfhundert geeinigt.«
    »Für die komplette Liste. Wenn die Nachforschungen abgeschlossen sind, und falls sie schnell abgeschlossen werden.«
    »Vor Montag abend bin ich nicht fertig.«
    »Warum nicht morgen?«
    »An Samstagen und Sonntagen ist das Grundbuchamt geschlossen. Haben Sie den Anschlag nicht gelesen?«
    Er blickte verärgert drein. »Also gut. Und jetzt geben Sie mir bitte Ihre Liste.«
    Ich warf einen kurzen Blick auf die Zahl der Geldscheine im Umschlag, dann überreichte ich ihm die Liste. Darauf standen fünfzehn Adressen, einschließlich jener in Sète. Als er zu dieser kam, runzelte er die Stirn und blickte mich an. »Sète?«
    »In Hérault, von Marseille aus in der anderen Richtung. Sie hätten lange gebraucht, um sie zu finden«, fügte ich selbstgefällig hinzu.
    »Und was ist mit den anderen départements entlang der Küste – Bouches du Rhône, Var?«
    »Die sind schon überprüft worden. Nichts.«
    Ich konnte seine Bestürzung über die zeitraubende Fahrt nach Sète spüren. Um all die Grundstücke auf der Liste zu überprüfen, würde er wenigstens drei Tage benötigen. Ich hielt den Augenblick für günstig, ihm behilflich zu sein.
    »Sie werden bemerken«, sagte ich, »daß ich bei diesem einen Grundstück, La Sourisette in Mougins, ein Zeichen gemacht habe. Das ist Sangers eigener Besitz.«
    »Aber alle Grundstücke gehören ihm.«
    »Ich meine, das ist die Villa, in der er wohnt, wenn er in Frankreich ist. Es ist sein Zuhause.«
    »Tatsächlich?« Die Zähne kamen zum Vorschein.
    »Aber zufällig weiß ich, daß er im Augenblick nicht dort ist. Das Dienstmädchen sagt, er sei verreist. Es weiß nicht, wann sie zurückkommen werden.«
    »Sie?«
    »Monsieur und Madame Sanger.«
    »Aha!« Wieder kamen die Zähne zum Vorschein. »Es gibt eine Madame Sanger?«
    »Natürlich. Er ist verheiratet.«
    »Haben Sie diese Madame Sanger gesehen?«
    »Nein. Aber in den Akten des Kreditinstitutes ist die Tatsache, daß er verheiratet ist, vermerkt.«
    Er dachte nach, wobei er mit der Liste sachte auf den Tisch schlug. »Woher wissen Sie eigentlich, daß die Sangers verreist sind? Haben Sie sich etwa mit ihm in Verbindung gesetzt?«
    »Mit ihm? Wozu?« Ich grinste. »Ich habe mich mit dem Dienstmädchen unterhalten. Dienstmädchen

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