Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
Vom Netzwerk:
ihnen an.
    Auf einem eleganten schwarzen Pferd sitzend, bemerkte Luc, während sie das Wirtshaus hinter sich ließen:
    »Es geht viel schneller, wenn wir statt der Straße zu folgen querfeldein reiten.« Er blickte Stanley an und sagte entschuldigend: »Verzeihen Sie! Ich wollte Ihnen nicht die Führung streitig machen. Vielleicht kennen Sie ebenfalls eine Abkürzung?«
    Stanley schüttelte den Kopf und räumte wenn auch zögernd ein:
    »Ich habe uns fast in die Irre geführt.« Ironisch fügte er hinzu: »Es war schieres Glück, dass wir das Dorf gefunden haben.«
    »Wenn Sie es gestatten, zeige ich Ihnen die schnellste Route nach High Tower.«
    Stanley nickte und wünschte sich, der Mann wäre nicht so verdammt einnehmend … und liebenswert.
    Luc warf einen weiteren Blick zu dem bedrohlichen Himmel über dem Kanal und sagte:
    »Wenn wir viel Glück haben, erreichen wir Ihr Zuhause, bevor der Sturm losbricht.«
    Luc drängte sein Pferd nach vorn, und auch die anderen trieben ihre Tiere zu einem schnellen Trab an. Sie mussten erst über die aufgeweichte schlammige Dorfstraße reiten, ehe sie die Straße verlassen und in das offene Land gelangen konnten. Gerade, als sie den Dorfrand erreichten, kamen ihnen vier Reiter entgegen. Luc hätte am liebsten geflucht, als er die Herren erkannte: Canfield, Padgett, Stanton und St. John. Die vier apokalyptischen Reiter wären ein willkommenerer Anblick gewesen, überlegte Luc grimmig. Krieg, Hungersnot, Seuchen und Tod standen diesen vier in nichts nach, auch wenn, wie er zugeben musste, es nicht wirklich fair war, St. John mit den anderen in einen Topf zu werfen. Er kniff die Augen zusammen. Aber St. Johns Anwesenheit war … interessant.
    Von den vier Männern war Miles St. John der Einzige, den Luc mochte, und wenn er nicht mit den anderen Umgang pflegen würde, dachte er, könnten sie sogar Freunde sein, oder immerhin gute Bekannte. St. John gehörte zwar zu Padgetts Freundeskreis, war aber stets höflich und freundlich und hielt sich aus den schlimmsten Exzessen heraus, an denen die anderen sich begeistert beteiligten. Dass St. John jetzt hier war, stimmte ihn nachdenklich. In seinen grünen Augen standen Scharfsinn und Intelligenz; Luc wusste aus Erfahrung, dass sich St. John nicht für dumm verkaufen ließ, und diese Eigenschaft konnte man für Gutes wie Böses nutzen … War es möglich, dass St. John die wahre Macht hinter Nolles war? Das war ein verstörender Gedanke.
    Es war keine Vorstellung nötig, denn alle vier Männer waren Charles’ Freunde gewesen, und Gillian und Sophia kannten sie von früher. Stanley war flüchtig mit ihnen bekannt und hatte ihnen bis vor Kurzem nachgeeifert, aber das war gewesen, bevor ihm die nähere Bekanntschaft mit Canfield eines Besseren belehrt hatte.
    Stanley hatte Canfield nicht wieder gesehen, seit der High Tower verlassen hatte, und die Steifheit zwischen den beiden Herren war nicht zu übersehen. Luc musste Stanley zugutehalten, dass er höflich blieb, aber er legte auch deutliche Zurückhaltung an den Tag. Es war klar zu erkennen, dass Stanley nichts mehr mit Canfield zu tun haben wollte. Die Reaktion der Damen war die gleiche, und Luc presste die Lippen zusammen, als Canfield, nicht im Mindesten beeindruckt von dem kühlen Empfang, sein Pferd neben Gillians lenkte.
    Canfield lächelte und beugte sich vor, um ihr etwas zuzuflüstern. Sie wurde rot und schaute weg, dabei begegnete ihr Blick Lucs. Der las in diesen schönen Augen unmissverständlich Widerwillen und Unbehagen und reagierte, ohne lange nachzudenken. Er wendete sein Pferd so scharf, dass es mit dem Hinterteil gegen die Schulter des Tieres stieß, das Canfield ritt. Der Zusammenstoß der beiden Pferde warf Canfield fast aus dem Sattel und sollte ihm zu denken geben, seine Aufmerksamkeiten aufzudrängen, wo sie eindeutig unerwünscht waren. Canfields Pferd scheute und stieg auf; sein Reiter benötigte einen Moment, um das Tier wieder zu beruhigen und unter Kontrolle zu bringen. Als es ihm schließlich gelungen war, befand sich Luc längst zwischen ihm und Gillian. Mit rotem Gesicht starrte Canfield Luc an.
    »Passen Sie doch auf! Sie hätten fast einen Unfall verursacht«, fuhr er ihn an.
    »Verzeihen Sie mir«, erwiderte Luc kühl. »Mir war nicht bewusst, dass Sie dort waren.«
    Wütend fuhr Canfield ihn an:
    »Verdammter Franzmann! Ich hätte gut Lust, Sie …«
    »Gemach, gemach«, unterbrach St. John ihn, »lassen Sie uns nicht vor den Damen einen Streit

Weitere Kostenlose Bücher