Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
Vom Netzwerk:
anfangen. Niemandem ist etwas geschehen, niemand ist verletzt« – er lächelte Canfield an – »bis auf Ihren Stolz vielleicht. Es war ein Unfall.« Und mit einem bestimmten Unterton fügte er hinzu: »Lassen Sie es dabei bewenden.«
    Verstimmt lenkte Canfield sein Pferd an den Rand der Gruppe. Die anderen Herren drängten sich nach vorne, um mit Gillian und Sophia zu flirten.
    »Solch eine Schande«, erklärte Padgett, während der Blick seiner eisblauen Augen unverschämt auf Gillians Busen ruhte, »dass Sie sich schon vor Charles’ Tod auf dem Lande vergraben haben. London ist eindeutig ärmer, wenn Sie es Ihrer entzückenden Anwesenheit berauben.«
    »Es stimmt«, pflichtete ihm St. John bei, und sein Gesicht legte sich beim Lächeln in attraktive Falten. »Die vergangene Saison war todlangweilig. Wenn allerdings ein paar so reizende Damen wie Sie die Abendgesellschaften und Bälle mit Ihrer Anwesenheit verziert hätten …«
    Sophia lachte.
    »Und Sie, Sir, haben eindeutig eine viel zu glatte Zunge.«
    Mit einem Lächeln in seinen grünen Augen fasste sich St. John ans Herz.
    »Nein, meine schöne Dame, wie können Sie so etwas sagen? Sie treffen mich tief.«
    Gillian musste lachen, und St. Johns Aufmerksamkeit richtete sich auf sie.
    »Zweifeln Sie etwa an meinen Worten, Schönste?«
    Gillian schüttelte den Kopf.
    »Oh nein, werter Herr, es würde mir nie einfallen, einem Gentleman wie Ihnen zu widersprechen.« Die Belustigung in ihren Augen strafte ihren gesitteten Tonfall Lügen.
    St. John betrachtete sie einen Augenblick lang und stellte fest, dass sie in dem bernsteinfarbenen Reitkostüm bildhübsch aussah … Dann wurde sein Blick schärfer, und er sagte langsam:
    »Das ist eine ganz reizende Brosche, die Sie da tragen. Ist das ein Familienerbstück?«
    Gillian wurde rot, und alle Erheiterung verschwand aus ihrem Blick.
    »Nein. Mein Ehemann hat sie mir gegeben, kurz bevor er um…« Sie schluckte. »Bevor er starb.«
    »Ach ja? Ich frage mich, wo er sie erstanden hat.«
    »Gütiger Himmel«, sagte Stanton gedehnt. »Lassen Sie es auf sich beruhen, St. John. Können Sie nicht sehen, dass Sie damit schmerzliche Erinnerungen für die Damen aufleben lassen?«
    St. John setzte sogleich zu einer Entschuldigung an, die Gillian höflich als überflüssig bezeichnete. Während sie für Stantons Unterbrechung dankbar war, erschauerte sie unwillkürlich, wann immer der Blick aus seinen dunklen Augen über sie glitt. Wie Padgetts verweilte er für ihren Geschmack viel zu lange an bestimmten Stellen, sodass sie das Gefühl hatte, halb nackt zu sein. Canfield fuhr fort, sie zu mustern, und sie war erleichtert, als Luc die zufällige Begegnung zu Ende brachte. Sie mochte St. John, aber Padgett ärgerte sie, Canfield war ihr unheimlich, und Stanton …
    Von dem Wunsch beseelt, die Herren hinter sich zu lassen, drückte Gillian ihrem Pferd die Fersen in die Flanken, trieb es zu einem Galopp an und folgte Luc, als er von der Straße aufs freie Feld vorausritt. Sophia und Stanley waren dicht hinter ihr.
    Es war ein kalter, unangenehmer Ritt durch die einbrechende Dunkelheit. Binnen kürzester Zeit setzte der Regen wieder ein, und als schließlich vor ihnen die Lichter von High Tower auftauchten und sie dann auf der Auffahrt vor dem Eingang ihre Pferde anhielten, waren sie alle durchnässt und durchgefroren. Luc hätte sich gleich auf den Weg nach Ramstone gemacht, aber Stanley überraschte ihn, die Damen und sich selbst, indem er ernst zu ihm sagte:
    »Es ist bald ganz dunkel, und in diesem Wetter wäre es Irrsinn, wenn Sie unsere Gastfreundschaft ausschlagen. Bitte bleiben Sie zum Essen und über Nacht, wenn sich das Wetter nicht bessert.« Er lächelte, das erste aufrichtige Lächeln, das er für Luc hatte, und fügte hinzu: »Außerdem würde Onkel Silas meinen Kopf fordern, wenn ich zulasse, dass Sie in diesem Unwetter von hier wegreiten.«
    Luc lachte und dachte, dass Gillians Bruder am Ende doch Eigenschaften hatte, die für ihn sprachen.
    »Danke«, sagte er, schaute in den heftigen Regen und fügte hinzu: »Ich werde die Chance nutzen, mich am Feuer zu wärmen. Wenn das Wetter so bleibt, wie es jetzt ist, werde ich Ihre freundliche Einladung vielleicht annehmen und bleiben.«
    Silas war entzückt, dass Luc mit seinem Neffen und den Nichten eintraf, und als Stanley erwähnte, dass er ihm ein Bett für die Nacht angeboten habe, unterstützte Silas das sogleich.
    »Natürlich werden Sie bleiben«, sagte Silas

Weitere Kostenlose Bücher