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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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sollen, was mir gehörte, und damit wäre die Sache erledigt gewesen. Seine Lippen wurden schmal. Der Bastard hatte den Tod verdient, dafür, dass er versucht hat, mich um mehr Geld zu erpressen.
    Er schloss die Augen, dachte wieder an das Gefühl, das Messer in Dashwoods Körper zu stoßen, und er spürte ein Aufflackern von Erregung. Es war ein Unfall gewesen, aber bei Gott! Es tat ihm nicht leid. Wenn er irgendetwas in jener Nacht bereute, dann, dass er nicht geistesgegenwärtig genug gewesen war, das Messer, das er benutzt hatte, um Dashwood zu erstechen, danach Gillian Dashwood in die Hand zu drücken, nachdem er sie bewusstlos geschlagen hatte. Wenn er das getan hätte, hätte es nie Fragen zu Dashwoods Tod gegeben … oder Zweifel an Gillian Dashwoods Schuld.
    Er öffnete die Augen wieder, und sein Blick fiel auf die verstreuten Schuldscheine. Gillian stellte ein Problem dar, aber vielleicht befand sich die Lösung auch genau vor ihm. Er dachte darüber nach. Ja, vielleicht befand sich die Lösung genau vor ihm … und wenn die neue Mrs. Joslyn tat, was er von ihr wollte, dann würde er sie vielleicht sogar am Leben lassen. Ein hässliches Lächeln spielte um seinen Mund. Aber vielleicht auch nicht …

Kapitel 19
    Simon ließ sein Pferd in den Stallungen, und die Härchen in seinem Nacken sträubten sich weiter, als fürchtete er immer noch insgeheim einen Überfall, während er zum Haupthaus eilte. Erst als er im Haus angekommen war und sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, ließ die Furcht vor einem Angriff von Nolles’ Männern nach. In dem weiß und schwarz gefliesten Foyer nahm er den Umschlag aus seiner Weste und starrte darauf. Sollte er Barnaby wecken? Seine Lippen zuckten. Wenn er das tat, der Umschlag aber nichts als leere Zettel enthielt, würde er sich wie ein Idiot vorkommen.
    Er musste gähnen. Himmel! Es war fast fünf Uhr morgens, und er war so übermüdet, dass er kaum noch denken konnte. Etwas Kaffee wäre nicht verkehrt, und in der Hoffnung, dass sich in der Küche bereits etwas regte – und nach dem Eingeständnis vor sich selbst, dass er in Wahrheit nur nach einem Vorwand suchte, das Öffnen des verflixten Umschlags aufzuschieben, steckte er ihn wieder zurück in seine Weste und machte sich auf den Weg dorthin.
    Die Köchin Mrs. Spalding und ein paar verschlafene Spülmägde waren damit beschäftigt, alles für den Tag herzurichten. Ein paar Lakaien saßen bereits an dem langen geschrubbten Küchentisch und aßen Frühstück. Der Duft nach Kaffee und frischem Hefebrot lag in der Luft, und die willkommen heißende Wärme des massiven Holzofens des Herdes empfing ihn, als er die große Küche betrat. Bei seinem Anblick unterbrachen die Anwesenden alle wie aufs Stichwort, was sie gerade taten, und schauten ihn an.
    Simon lächelte Mrs. Spalding zu und fragte:
    »Wäre es wohl machbar, dass ich möglichst bald etwas Kaffee und Toast im Frühstückssalon serviert bekomme?«
    »Aber natürlich«, antwortete Mrs. Spalding, deren volle Wangen von der Hitze des Ofens ganz rot waren. »Ich habe eine schöne Kanne Kaffee, der gerade fertig ist, und etwas Brot von gestern zum Rösten.« Mit funkelnden Augen fügte sie hinzu: »Es sind auch noch ein paar heiße, knusprige Brötchen im Ofen, wenn es Ihnen nichts ausmacht, noch ein paar Minuten länger zu warten, bis sie fertig gebacken sind.«
    Simon nickte, und das Wasser lief ihm im Mund zusammen.
    »Heiße, knusprige Brötchen. Das klingt herrlich!«
    Mrs. Spalding warf einem der Lakaien an dem Tisch einen Blick zu und sagte zu ihm:
    »James, lauf und kümmere dich darum, dass im Kamin im Frühstückssalon das Feuer brennt. Wir wollen ja nicht, das Master Simon sich verkühlt.«
    Einer der jungen Männer am Tisch sprang auf und ging an Simon vorbei auf den Flur. Etwas langsamer folgte Simon ihm und musste sich ein weiteres Gähnen verkneifen. Als er im Frühstückssalon ankam, brannten Kerzen und ein Feuer im Kamin.
    Um sich zu wärmen, stellte sich Simon mit dem Rücken zu den Flammen und kämpfte gegen die Erschöpfung. Er gähnte noch einmal und wünschte sich, in sein Bett gehen zu können. Aber der Umschlag und sein geheimnisvoller Inhalt machten das unmöglich.
    Seufzend nahm Simon erneut den Umschlag aus seiner Weste und starrte ihn an. Wenn er nicht gerade über seine Schulter hinter sich geschaut hatte, auf der Hut vor Nolles’ Helfershelfern, jederzeit darauf gefasst, sie hinter sich zu entdecken, wie sie sich aus der Dunkelheit

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