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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Simon es nicht besser gewusst hätte, hätte er schwören können, dass Townsend das Spiel bewusst verlor. Aber immer, wenn er Townsend gerade dessen beschuldigen wollte, gewann der auf einmal.
    Simon versuchte mehrmals, das Spiel zu beenden, denn Townsend trank nun heftig, da Stanton und Padgett nicht länger im Raum waren. Jedes Mal, wenn Simon die späte Stunde und die steigenden Verluste des Squire erwähnte, beharrte der darauf, dass sie weiterspielten, damit er die Gelegenheit erhielt, die verlorenen Summen auszugleichen.
    Seufzend erklärte Simon sich einverstanden, in der Hoffnung, dass Townsend gewinnen würde, sodass er heimreiten und endlich schlafen konnte. Townsend erlebte in der nächsten Runde seine bislang schwerste Niederlage, und Simon hatte genug.
    Zu seiner Erleichterung kam Nolles ins Zimmer und bot ihm damit den Vorwand, den er gebraucht hatte, um die Sache zu beenden.
    Simon stand auf und schob mit einem unguten Gefühl den Geldhaufen vor sich zusammen, dabei sagte er:
    »Das Glück ist Ihnen heute nicht gewogen. Lassen Sie uns Schluss machen für heute Nacht.«
    »Sagen Sie nicht, dass Townsend wieder verloren hat?«, schnurrte Nolles und zog eine Braue hoch. »Doch nicht, nachdem er Stanton und Padgett mit leeren Taschen heimgeschickt hat?«
    Townsend nahm einen großen Schluck von seinem Brandy.
    »Da hatte ich Hilfe von Simon. Hier, beim Piquet, muss ich mich ganz auf mein Geschick verlassen, und wie er schon gesagt hat, hatte ich heute kein Glück.« Er lächelte schief. »Vielleicht soll es einfach so enden.«
    »Wie melodramatisch«, bemerkte Nolles mit einem hässlichen Unterton in der Stimme.
    Townsend blickte gleichgültig in Nolles’ Richtung und zuckte die Achseln.
    »Das ist meine Entscheidung.« Er lachte humorlos und sah Nolles vielsagend an. »Die erste eigene Entscheidung, die ich seit Langem treffe.«
    »Sie hatten zu viel zu trinken«, sagte Nolles kühl.
    Townsend, der Simon direkt gegenübersaß, blickte ihn an, und etwas in diesem Blick steigerte Simons Unbehagen. Die Gewissheit, dass er in irgendeiner Weise manipuliert wurde, wurde größer, aber er konnte nicht erkennen, wozu. Es ergab keinen Sinn, dass Townsend, von dem allgemein bekannt war, dass er in finanziellen Schwierigkeiten steckte, absichtlich schlecht spielte, und doch war das genau das, was Simon fest glaubte, dass der andere es tat. Aber warum?
    Townsend lächelte, und Simon lief es kalt über den Rücken. Es lag keinerlei Humor in dem Lächeln, und der Ausdruck in seinen Augen …
    »Einmal abheben«, sagte Townsend und begann die Karten zu mischen. »Der Sieger gewinnt alles.«
    »Sind Sie verrückt geworden?«, wollte Nolles wissen. »Sie haben heute Nacht genug verloren.«
    Townsend winkte ab und schenkte ihm weiter keine Beachtung; er schaute nur Simon an und wiederholte:
    »Einmal abheben, der Sieger gewinnt alles.«
    »Ich will nicht unhöflich sein«, wandte Simon behutsam ein, »aber ich glaube, ich habe bereits mehr gewonnen, als Sie sich zu verlieren leisten können.«
    Townsend schüttelte den Kopf. Er griff in seine Weste, holte einen Umschlag aus schwerem Büttenpapier hervor und warf ihn in die Mitte des Tisches. Der Umschlag war versiegelt, aber als Simon danach greifen wollte, hielt ihn Townsend davon ab.
    Er sah ihm eindringlich in die Augen und erklärte:
    »Wenn ich gewinne, nehme ich alles, was Sie heute Nacht gewonnen haben. Wenn Sie gewinnen, bekommen Sie dies hier.« Ohne den Blickkontakt abreißen zu lassen, fügte Townsend hinzu: »Ich habe nur eine Bitte … wenn Sie gewinnen, öffnen Sie den Umschlag erst, wenn Sie auf Windmere sind.«
    »Was für ein Unsinn!«, mischte sich Nolles wütend ein; seine Miene verriet seine Erbitterung und sein Missfallen über die ganze Situation. »Mr. Joslyn wäre ein Narr, sich auf solch ein Risiko einzulassen.«
    Ohne Nolles zu beachten, schaute Townsend Simon weiter an.
    »Werden Sie es tun? Einmal abheben, der Sieger gewinnt alles.«
    Simons Blick fiel auf den Umschlag. Er war nicht sehr dick und enthielt offensichtlich keine Banknoten. Er runzelte die Stirn, starrte auf den Umschlag und wieder zu Townsend. Was für ein Spiel spielte der Squire hier? Es konnten genauso gut leere Blätter in dem Umschlag sein. Warum sollte er ein kleines Vermögen einer einzigen launischen Karte anvertrauen? Andererseits …
    Simon setzte sich wieder. Er starrte Townsend an.
    »Einmal abheben für jeden. Der Sieger gewinnt alles.«
    »Und wenn Sie gewinnen,

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