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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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von Barnaby anzunehmen und zu ihrer Tochter in die Nähe von Brighton zu ziehen. Von den ursprünglichen Dienstboten hatte Luc nur Alice behalten, früher Spülmagd, inzwischen Köchin und Haushälterin, und den jungen Hinton, der seine Doppelrolle als Kammerdiener und Butler bestens ausfüllte. Trotz der Größe des Anwesens kamen sie so bestens zurecht, da Luc nur ein paar Räume nutzte.
    Als er sein Zimmer erreichte, bemerkte er billigend, dass Hinton ein paar Kerzen für ihn auf dem Kaminsims hatte brennen lassen. Ein kleines Feuer glomm auf dem Rost des gemauerten Kamins und hielt die Oktoberkälte in Schach. In dem flackernden Licht von Flammen und Kerzen zog sich Luc rasch aus.
    Nachdem er die Kerzen gelöscht hatte, schlüpfte er nackt wie am Tag seiner Geburt unter die Decken und seufzte zufrieden, als er mit den Füßen gegen den warmen Stein stieß, den Alice dort hingelegt hatte. Er war es eigentlich gewohnt, auf sich selbst gestellt zu sein, außer, wenn er auf Green Hills, der Plantage der Familie in Virginia, weilte, aber inzwischen hatte er sich an die Annehmlichkeiten gewöhnt, die Alice und Hinton ihm boten. Er hatte schon vor Wochen beschlossen, dass er, wenn er das Dower House verließ, die beiden mitnehmen würde. Dank der Unbesonnenheit und Leichtfertigkeit gewisser Herren, unter denen auch einige durchaus bekannte Aristokraten waren, waren seine Taschen gefüllt, und zudem hatte er einen Teil des Geldes investiert. Er grinste. Mon Dieu! Er war ja fast respektabel.
    Obwohl es spät war, konnte er nicht einschlafen, und im schwachen Licht, das das ersterbende Feuer spendete, starrte Luc auf die Schatten, die gemächlich über den Betthimmel glitten. Es war ein durchaus interessanter Abend gewesen. Der junge Harlan würde morgen mit schmerzendem Kopf aufwachen und sich bestimmt über sein Glück wundern. Seine Lippen zuckten. Sich Jeffery Townsend zum Feind zu machen, war gewiss nicht klug, aber es kümmerte ihn nicht wirklich, was Emilys Cousin über ihn dachte.
    Silas’ Verletzung sorgte ihn, und wenn er herausfinden könnte, wer den alten Mann von der Straße und in den Graben abgedrängt hatte, würde es ihm durchaus Freude bereiten, mit demjenigen ein ernstes Wörtchen zu reden. Es war nicht hinnehmbar, erst durch Rücksichtslosigkeit einen Unfall zu verursachen und nachher einfach weiterzufahren, ohne einen Blick zurück. Nachfragen im Dorf würden vielleicht einen Hinweis zutage fördern.
    Luc runzelte die Stirn, er musste an den Brief von Silas’ Nichte denken. Bis zu diesem Abend war ihm nicht bewusst gewesen, dass Silas eine Nichte hatte, aber wenn sie auch nur im Entferntesten wie der Neffe des alten Mannes war, bedeutete ihre Nachricht für Silas nichts Gutes. Silas hatte nie und mit keinem Wort zuvor eine Nichte erwähnt, daher lag wohl auf der Hand, dass die Frau wenig Interesse an ihrem Onkel zu haben schien. Warum also schrieb sie ihm jetzt? Er hoffte, dass Silas’ Freude darüber, von ihr zu hören, am Ende nicht in Kummer und Sorge umschlug.
    Er musste gähnen. Ich muss mit Emily und Cornelia sprechen , dachte er, bevor er einschlief. Sie werden über die geheimnisvolle Nichte Bescheid wissen.
    Als er am nächsten Morgen in den Frühstückssalon von Windmere schlenderte, freute sich Luc, Emily und Cornelia dort anzutreffen, die noch bei ihrem Kaffee saßen. Beide Damen waren entzückt, ihn zu sehen. Nachdem er sich seinen Teller mit blutigem Lendenbraten, Rührei, einer Schüssel Apfelsoße mit viel Zimt und mehreren mit Rosinen gespickten Hefebrötchen gefüllt hatte, setzte er sich zu den Damen.
    Es waren noch gut zwei Monate bis zur Geburt des Kindes, und Emilys Schwangerschaft entwickelte sich wie erhofft, sodass ihr runder Bauch und ihr vollerer Busen kaum zu übersehen waren. An diesem regnerischen kühlen Morgen war ihr silberblondes Haar zu einem Knoten im Nacken aufgesteckt, und sie sah ganz reizend aus, als sie ihn anlächelte. Barnaby , überlegte Luc voller Zuneigung und ohne Neid, kann sich glücklich schätzen. Und ich mich auch , rief er sich in Erinnerung, dass er mein Bruder ist .
    Auf dem Platz gegenüber von Emily saß Cornelia und schenkte ihm ein Lächeln, so freundlich wie ein Frühlingstag. Cornelia, fand er, sah heute besonders hübsch aus, in ihrem Kleid in einem Farbton, der an Rosenknospen erinnerte mit einem Besatz aus cremefarbener Spitze. Emilys Großtante hatte im August ihren neunzigsten Geburtstag gefeiert, aber das lebhafte Funkeln in ihren

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