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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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hat ihn gestern Nacht in seinem Phaeton von der Straße gedrängt und mit gebrochenem Arm im Graben liegen lassen.«
    Beide Damen waren entsetzt und hatten viele Fragen zu Mr. Ordways Gesundheitszustand, sodass Luc sich beeilte, ihnen zu versichern:
    »Kein Grund zur Sorge. Ich bin nicht lange nach dem Zwischenfall vorbeigekommen und konnte ihn gut nach High Tower bringen. Ich bin geblieben, bis sein Arm gerichtet war und er in seinem Bett lag und eine Dosis Laudanum genommen hatte.«
    »Dem Himmel sei Dank, dass du ihn gefunden hast«, sagte Emily.
    Cornelia bemerkte mit der gewohnten Knappheit:
    »Vielleicht hat dein spätes Heimkommen doch seine guten Seiten.«
    Luc lachte.
    »In diesem Fall, ja. Aber ich wüsste gerne mehr über Silas’ Nichte.«
    Die beiden Frauen wechselten einen Blick.
    »Welche?«, fragte Cornelia. »Er hat zwei, Mrs. Easley und Mrs. Dashwood.«
    »Ich kenne ihren Nachnamen nicht, aber ich glaube ihr Vorname lautet ›Gillian‹.«
    »Das wird dann Gillian Dashwood sein, seine jüngere Nichte. Mrs. Easley ist die ältere der beiden«, teilte ihm Cornelia mit. Sie sah Luc eindringlich an und fragte ihn:
    »Warum erkundigst du dich nach Mrs. Dashwood?«
    Luc war weder der Blickwechsel noch die Andeutung von Missbilligung in Cornelias Stimme entgangen.
    »Warum habe ich den Eindruck, dass du Mrs. Gillian Dashwood nicht sonderlich schätzt?«
    Cornelia verzog das Gesicht.
    »Es gibt keinen Weg, das in schöne Worte zu packen: Ihr Ehemann Charles Dashwood wurde diesen August vor zwei Jahren ermordet, und es gibt guten Grund für den Verdacht, dass sie es getan hat.«
    Emily beugte sich vor und fügte rasch hinzu:
    »Es sind alles Gerüchte, das musst du wissen. Sie wurde nie verhaftet oder so, aber viele Leute glauben, dass sie ihn umgebracht hat.«
    »Sie wurde nur deswegen nie verhaftet, weil niemand die Waffe finden konnte, mit der ihr Ehemann erstochen wurde«, merkte Cornelia grimmig an. Sie sah Luc an und fuhr fort: »Sie wurde neben seiner Leiche sitzend gefunden und blutete aus einer Wunde an der Schläfe. Man glaubt allgemein, dass sie und ihr Gatte einen heftigen Streit hatten, und dass Dashwood sie geschlagen hat, bevor sie ihn erstochen hat. War ein schrecklicher Skandal.« Ein angewiderter Ausdruck flog über Cornelias Gesicht. »Das alles hat sich in der Jagdhütte des Duke of Welbourne in Hampshire zugetragen – bei einer seiner berüchtigten Orgien. Abgesehen von dem Verdacht, für den Tod ihres Gemahls verantwortlich zu sein, wirft das die Frage auf, wie es wohl um Mrs. Dashwoods Moral bestellt ist, wenn sie an einer solchen Gesellschaft überhaupt teilgenommen hat. Die Partys von Welbourne in der Jagdhütte sind legendär für die Ausschweifungen und beschämenden Vorfälle – keine anständige Frau, wenigstens keine, der etwas an ihrem Ruf liegt, würde sich auch nur in der Nähe einer solchen Gesellschaft antreffen lassen.«
    » Mon Dieu! «, rief Luc. »Kein Wunder, dass Silas sie mir gegenüber zuvor nicht erwähnt hat. Der Arme.«
    Cornelia zuckte die Achseln.
    »Ich gebe gerne zu, dass dein Freund mit seinem verdorbenen Neffen und dieser Mrs. Dashwood nicht unbedingt mit anständigen Verwandten gesegnet ist. Aber andererseits auch nicht so verwunderlich, wenn man bedenkt, dass sie Halbgeschwister sind, wenn ich mich recht erinnere. Ordways älterer Bruder war Witwer und hatte schon ein Kind, eben Stanley, als er erneut geheiratet hat, Mrs. Dashwoods Mutter. Es ist wirklich betrüblich, dass sie ihm nichts als Kummer bereiten.« Sie zögerte, dann fügte sie nicht unfreundlich hinzu: »Vielleicht erntet er aber auch nur, was er gesät hat.«
    Luc schaute sie scharf an.
    »Was meinst du damit?«
    Sie seufzte.
    »Die Umstände, unter denen Ordway in den Besitz von High Tower gekommen ist. Das hat damals einen ganz schönen Skandal verursacht – besonders wegen dessen, was danach geschehen ist.«
    Emily wirkte verwundert und sagte:
    »Ich habe nie irgendetwas davon oder über ihn gehört, außer, dass er seine eigene Gesellschaft schätzt und ihm nicht viel am Umgang mit seinen Nachbarn liegt. Ich denke, ich kann die gesellschaftlichen Anlässe, bei denen ich ihn gesehen habe, an den Fingern einer Hand abzählen.« Sie lächelte Luc an. »Aber er scheint nett zu sein.«
    »Das ist er«, sagte Luc entschlossen und dachte an die Freundlichkeit, die er ihm in London erwiesen hatte.
    »Ich sage nicht, dass er nicht ein vollkommen respektabler Gentleman ist«, räumte Cornelia

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