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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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blieb Luc nicht mehr lange, aber als er sich anschickte, sich zu verabschieden und aufzubrechen, sagte er:
    »Wenn das Wetter aufklart, meine Damen, darf ich Sie, da Ihrem Onkel das Vergnügen verwehrt ist, zu einem Ausritt durch die Gegend entführen?«
    Ehe Gillian ablehnen konnte, rief Silas:
    »Ausgezeichnete Idee, mein Junge.«
    »Natürlich werden Sie uns begleiten wollen«, sagte Luc langsam, »und dann könnten wir Ihre Barutsche und die Grauen nehmen, auf die Sie so stolz sind, und stattdessen eine Ausfahrt machen.«
    Silas schüttelte den Kopf und deutete auf seinen gebrochenen Arm.
    »Danke nein. Bis diese Knochen wieder zusammengewachsen sind, hat mir das Geschaukel auf der Heimfahrt in meinem Phaeton vor ein paar Tagen völlig gereicht.« Nicht ohne Hintergedanken fügte er hinzu: »Ich will gerne einräumen, es ist eine verlockende Idee – Sie würden meine Grauen in Aktion sehen können.«
    Luc lächelte und lehnte ab.
    »Ich bin nicht auf der Suche nach einem Gespann – egal, wie gut die Tiere aufeinander abgestimmt sind.« Als Silas das Thema weiterverfolgen wollte, hielt Luc eine Hand hoch und sagte: »Wenn ich Ihnen diese vier Pferde abkaufe, müsste ich mir auch eine Kutsche kaufen, die sie ziehen können.« Er tat so, als erschauerte er. »In einer Barutsche wie Ihrer durch die Gegend zu fahren würde mir das Gefühl geben, ein sesshafter Familienvater geworden zu sein.«
    »Eines nicht allzu fernen Tages werden Sie sich als solcher wiederfinden«, bemerkte Silas, und auf Lucs skeptischen Blick hin fügte er hinzu: »Wenn Sie nicht aufpassen, enden Sie so nst noch als verknöcherter alter Junggeselle wie ich.«
    Sich in Richtung der beiden Damen verneigend, bemerkte Luc knapp:
    »Aber wenn ich zwei solch reizende junge Damen wie Ihre Nichten habe, die sich im Alter um mich kümmern, wäre das gewiss kein schlimmes Los, nicht wahr?«
    »Das, mein Junge, ist dann doch zu stark aufgetragen«, erwiderte Silas lächelnd. »Aber genug damit – die Damen erwarten Sie am ersten schönen Tag, damit Sie ihnen die Gegend hier zeigen. Und wie es sich für einen alten Mann wie mich gehört, werde ich zu Hause bleiben, am Kamin sitzen und einen Punsch trinken, bis Sie alle wieder zurück sind.«
    Gillian beugte sich vor, um Einspruch zu erheben.
    »Aber Onkel, wir hätten keinen Spaß, wenn wir wüssten, dass du hier allein zu Hause bist, während wir gemeinsam ausreiten.«
    »Da hat die Dame natürlich recht«, murmelte Luc. »Vielleicht kann der Ausflug aufgeschoben werden, bis Sie uns begleiten können.«
    »Unsinn!«, entgegnete Silas unverblümt. Er bedachte Gillian mit einem liebevollen Blick und fügte hinzu: »Wie, glaubst du, werde ich mich fühlen, wenn ich genau weiß, dass du auf ein paar vergnügliche Stunden verzichtest, um einem alten Mann Gesellschaft zu leisten? Nein. Ich bestehe darauf, dass du gehst. Es wird nur für ein paar Stunden sein, und es wird dir guttun, für eine Weile aus dem Haus zu kommen.«
    Ihr Zaudern war nicht zu übersehen, aber Gillian lenkte ein.
    »Wenn es dein Wunsch ist, Onkel«, sagte sie mit einem entschiedenen Mangel an Begeisterung.
    Silas lächelte strahlend. An Luc gewandt, erklärte er:
    »Wir erwarten Sie am ersten schönen Tag.«
    Als er fünfundvierzig Minuten später das Dower House betrat, ging Luc in die Bibliothek und entdeckte, dass er trotz der späten Stunde – es war fast elf Uhr – Gäste hatte. Sein Halbbruder Barnaby und ihr Onkel Lamb, wie Luc auch unehelich geboren, saßen in einem Paar tiefer Sessel in der Nähe des Kamins. Halb gefüllte Brandyschwenker standen auf dem grün gemaserten Marmortischchen zwischen den beiden Sesseln. Ein kleines Feuer brannte im Kamin und warf tanzende Schatten. Das einzige andere Licht stammte von den beiden Kerzen auf dem Kaminsims.
    Luc verzog das Gesicht, er konnte sich gut vorstellen, was sie herführte. Daher ignorierte er sie zunächst, ging zu der niedrigen Mahagonikommode, auf dem sich dieser Tage mehrere Kristallkaraffen, gefüllt mit verschiedenen Spirituosen, sowie Gläser befanden, suchte sich ein Glas aus und schenkte sich Brandy ein. Er blickte über seine Schulter und erkundigte sich:
    »Soll ich nachschenken?«
    Beide nickten, und nachdem Luc beiden in die bauchigen Gläser nachgegossen hatte, nahm er sich sein Glas und setzte sich auf das mit grünem Damast bezogene Sofa ihnen gegenüber. Nach einem Schluck Brandy blickte er Barnaby an und sagte müde:
    »Ich nehme an, es geht um den Besuch

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