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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Charles’ Schuldscheine als Andenken an ein schlechtes Geschäft und eine verpasste Gelegenheit aufgehoben. Er bedauert einzig, dass er Sie nicht gezwungen hat, die Schulden Ihres Gatten zu bedienen.« Sein Blick glitt zu ihrem Busen. »Wenn es so weit ist, und es wird nicht mehr lange bis dahin sein, werde ich nicht den gleichen Fehler machen.«
    Gillian wehrte sich gegen seinen Griff, aber er fasste ihren Arm so fest, dass sich seine Finger schmerzhaft in ihre Haut gruben.
    »Ich erwarte, dass Sie überaus nett und gefällig zu mir sein werden«, erklärte er und beachtete ihre Gegenwehr nicht weiter. »Sonst muss ich nämlich Ihr erbärmliches Landhaus, in dem Sie und Ihre Cousine wohnen, nehmen, um die Schulden zu tilgen.« Mit eiskalten Augen fügte er hinzu: »Ich kann Ihnen alles nehmen, was Sie haben – selbst die Kleider auf dem Leib. Das vergessen Sie besser nicht, wenn ich Sie in mein Bett hole.«
    Zorn und Entsetzen verliehen ihr Kraft, und sie riss sich los. Schwer atmend und mit Augen, die ebenso kalt blickten wie seine, schleuderte sie ihm entgegen:
    »Eher sehe ich Sie in der Hölle.«
    Sie hob die Röcke ihres Kleides an und lief aus dem Alkoven zur Treppe und nach oben. Als sie in ihrem Zimmer ankam, hastete sie hinein und warf die Tür hinter sich zu. Mit wild klopfendem Herzen und nach Luft ringend lehnte sie sich gegen die Tür und schloss die Augen.
    Sophia, die das Zuschlagen der Tür gehört hatte, kam in den Salon geeilt, nur in ihren Morgenrock gekleidet, gefolgt von Nan Burton. Sophia musste nur einen Blick auf Gillians weißes Gesicht werfen, dann lief sie auch schon zu ihr.
    Sophias Miene spiegelte ihre Sorge wider, als sie ihr sanft eine Hand auf den Arm legte und fragte:
    »Meine Liebe, was ist? Ist es Onkel Silas? Ist etwas geschehen?«
    Gillian schüttelte heftig den Kopf.
    »Nein. Onkel geht es gut.«
    Erleichtert fragte Sophia weiter:
    »Wenn es Onkel gut geht, was ist dann dafür verantwortlich, dass du so aufgeregt und unglücklich aussiehst?«
    Die Tränen, die sie vor Canfield hatte zurückhalten können, quollen nun unter ihren Augenlidern hervor und rannen ihr über die Wangen, während sie versuchte, ein Schluchzen zu unterdrücken. Sie öffnete die Augen und schaute ihrer Cousine ins Gesicht, rief:
    »Oh Sophy, alles ist aus. Wir sind ruiniert.«
    Sophia lächelte.
    »Wohl kaum. Jetzt komm her und setz dich zu mir, erzähl mir alles ganz in Ruhe.«
    »Hätten Sie gerne eine schöne Tasse heißen Tee?«, fragte Nan fürsorglich. Sie hatte ihre Herrin nicht mehr so aufgelöst gesehen seit der Nacht, in der Charles Dashwood umgebracht worden war, und sie hatte gehofft, nie wieder einen solchen Ausdruck auf ihrem Gesicht zu sehen.
    »Das ist ein ausgezeichneter Vorschlag, Nan. Bitte kümmere dich darum«, sagte Sophia, während sie Gillian zum Sofa zog und sie drängte, darauf Platz zu nehmen. Als Nan aus dem Zimmer verschwand, setzte sie sich neben Gillian. Sie nahm ihre beiden Hände und rieb sie sanft, dann verlangte sie:
    »Und jetzt sag mir, was geschehen ist.«
    Gillian rang um Fassung und darum, ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, und als sie schließlich sicher war, dass sie nicht gleich wieder in Tränen ausbrechen würde, stieß sie hervor:
    »Oh Sophy, Canfield, er weiß alles .«
    Sophia ließ sich durch nichts ihre eigene Sorge anmerken, sie zuckte mit keiner Wimper. Ihre Stimme war so ruhig und tröstend wie immer, als sie wissen wollte:
    »Bist du dir sicher, Liebes? Er ist ein unangenehmer junger Mann, aber ich halte ihn nicht für dumm. Vielleicht rät er einfach nur.«
    Gillian schluckte den rauen Kloß in ihrer Kehle herunter.
    »Ich bin mir sicher. Er hat mich erwischt, als ich gerade auf dem Weg zur Treppe war, und hat mich in den kleinen Alkoven gezerrt.« Sie erschauerte bei der Erinnerung. »Er hat mir gesagt, dass er Charles’ Schuldscheine vor ein paar Wochen von Winthrop gewonnen hat.« Ihr Mund verzog sich. »Seine Lordschaft war betrunken und hat ihm alles erzählt.«
    »Ach so«, bemerkte Sophia gelassen und verbarg ihre Aufregung gekonnt. »Und was hat er mit den Schuldscheinen vor? Du hast doch nichts. Das Einzige von Wert, was du aus dem Debakel nach Charles’ Tod zu retten vermocht hast, ist unser kleines Landhaus …« Gillians Gesichtsausdruck verriet ihr alles, was sie wissen musste. »Ach natürlich. Die widerliche Made hat damit gedroht, uns das Haus zu nehmen, um Charles’ Schulden zu zahlen, wenn du ihm nicht … gewisse

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