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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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einschüchtern lassen. Sie hatte nichts Falsches getan, egal, was der Klatsch behauptete oder was man hinter ihrem Rücken flüsterte. Sie hatte ihren Ehemann nicht umgebracht.
    Aber etwas in Canfields blassblauen Augen vermittelte ihr ein ungutes Gefühl. Er sah aus, als wisse er um ein Geheimnis. Sie versteifte sich. Sicherlich wusste er nichts von Charles’ widerlicher Abmachung mit Lord Winthrop? Das war unmöglich. Niemand wusste davon als Charles, Lord Winthrop und sie selbst … es sei denn, überlegte sie mit einem flauen Gefühl im Magen, Winthrop hatte geredet …
    Noch entschlossener, sich gegen ihn zu behaupten, starrte sie zurück, und als er schließlich wegschaute, hatten sich ihre Hände zu Fäusten geballt, und sie merkte, dass sie den Atem angehalten hatte. Sie stieß ihn langsam aus und zwang sich, ihre Finger zu lockern und hielt den Blick gesenkt, während ihre Gedanken wild durcheinanderschossen.
    Sie erwog die schreckliche Möglichkeit, dass Canfield von dem Geschäft zwischen Charles und Winthrop wusste, und es dauerte eine Weile, bis sie ihre Gedanken von der dunklen Erinnerung losreißen konnte. Sie rief sich zur Ordnung und konzentrierte sich auf die Unterhaltung, die um sie herum vor sich ging. Es überraschte sie nicht sonderlich, als sie feststellte, dass Stanley wieder das Gespräch auf Luc Joslyn gebracht hatte.
    »Ich will nicht darauf herumhacken, Onkel, aber denkst du, dass es klug ist, mit Luc Joslyn befreundet zu sein?«, fragte er gerade. »Ich meine, ich weiß ja, dass er der Halbbruder eines Viscounts ist, aber muss ich dich erst daran erinnern, dass Luc Joslyn unehelich ist?«
    »Es gibt viele Mitglieder der guten Gesellschaft, die sich weigern, ihn anzuerkennen«, warf Canfield gedehnt ein.
    »Nun, ich gehöre jedenfalls nicht dazu«, erwiderte Silas scharf. »Luc Joslyn ist ein feiner Mensch, und ich bin stolz darauf, ihn Freund zu nennen.« Sein scharfer Blick richtete sich auf Canfield. »Ich meine mich zu erinnern, dass Sie noch im Mai kein Problem damit hatten, sich mit ihm an einen Tisch zu setzen und an ihn mehrere tausend Pfund zu verlieren.« Er lächelte falsch. »Vielleicht ist das der Grund für Ihre Unhöflichkeit ihm gegenüber.«
    Canfield wurde rot. »Ich sehe keinen Grund, seine Anmaßung auch noch zu ermutigen.«
    »Anmaßung!«, wiederholte Silas laut und genoss es sichtlich. »Ich vermag nicht zu erkennen, wie eine höfliche Antwort zu geben irgendwen zu Anmaßungen ermutigt.«
    »Darf ich dich daran erinnern, dass Lord George Canfield der Sohn eines Herzogs ist und zudem mein Gast?«, bemerkte Stanley steif.
    »Du kannst mich so viel erinnern, wie du willst«, lautete die Antwort seines Onkels. »Das hier ist mein Haus, und ich kann sagen, was ich denke, wenn mir der Sinn danach steht. Wenn das deinem feinen Freund nicht gefällt, dann gibt es in Broadhaven zwei Gasthöfe. Er kann dort unterkommen und dich gleich mitnehmen.«
    Ehe daraus eine lautstarke Auseinandersetzung werden konnte, öffnete sich die Tür.
    »Das Dinner ist serviert«, verkündete Meacham.
    »Ich weiß nicht, wann ich je einen unterhaltsameren Abend verbracht habe«, vertraute Sophia Gillian an. »Obwohl ich vor Verlegenheit am liebsten im Boden versunken wäre, angesichts der Art und Weise, wie Stanley und Canfield Mr. Joslyn behandelt haben. Es war in höchstem Maße unerzogen.«
    Sophia hatte in ihrem Nachthemd auf einem gelb und blau gestreiften Stuhl im kleinen Salon zwischen ihren beiden Schlafzimmern Platz genommen. Auf dem blauen Damastsofa saß Gillian mit angezogenen Beinen und war ebenfalls bereits fürs Bett umgezogen, während sie mit ihrer Cousine noch eine Tasse heiße Schokolade genoss, bevor sie schlafen gingen.
    Gillian nickte.
    »Stanley hat jedenfalls eindeutig versucht, sich in den Vordergrund zu spielen, nicht wahr?«
    »Ja, hat er, aber Onkel hat ihm gut Paroli geboten. Wenn er klug ist und auf High Tower bleiben will, sollte dein Halbbruder sich Mühe geben, Onkel Silas nicht zu sehr zu ärgern.«
    Gillian lächelte.
    »Da hast du recht. Onkel war ganz schön empört, oder?«
    »Allerdings. Ich bin überrascht, dass Stanley und Seine Lordschaft nicht unverzüglich ihre Taschen gepackt haben und mit eingeklemmtem Schwanz fortgeritten sind.« Sophia schüttelte den Kopf. »Wenn es jemand anders gewesen wäre, wäre ich vor Scham wegen Onkels Reaktion im Boden versunken, aber da es Stanley war …«
    Beide Frauen kicherten.
    Ernüchtert fragte Gillian:
    »Was

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