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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Versuchung zu widerstehen, und er fürchtete, dass früher oder später die Verlockung, die sie für ihn darstellte, sich als mehr herausstellen konnte, als er ertragen konnte. Was bedeutete das also?
    Er riss seine Gedanken von Gillian Dashwood los und konzentrierte sich auf das Zimmer vor ihm. Er schüttelte verwundert den Kopf. Am Tag zuvor hatte er mit dem Gedanken gespielt, ein bescheidenes Anwesen zu erwerben, ein Häuschen mit ein paar Morgen Land, und heute … Er schüttelte noch einmal den Kopf. Heute war er stolzer Besitzer eines Landgutes mit Pachthöfen und ausgedehnten Ländereien. Noch erstaunlicher war, dass er, wenn er nicht extravagant war, von seinem Vermögen für den Rest seiner Tage behaglich würde leben können – und nie wieder spielen musste.
    Luc schritt in dem eleganten Zimmer auf und ab, versuchte die Veränderung in seinen Lebensumständen zu begreifen und seine Taten zu verstehen. Über die Jahre hatte er oft genug so viel gewonnen oder auch mehr und hatte es wieder ausgegeben, ohne einen Gedanken an die Zukunft zu verschwenden. Aber dieses Mal, aus Gründen, die ihm verborgen blieben, war er mit seinen Gewinnen sorgsam umgegangen, hatte sie sogar investiert. Und am erstaunlichsten von allem, er hatte sich ein Heim gekauft. Mit dem Erwerb von Ramstone Manor war er Gentleman geworden, ein Landbesitzer und Gutsherr mit Pflichten und der Verantwortung für andere Menschen, die für ihren Lebensunterhalt von ihm und den Entscheidungen, die er traf, abhängig waren. Was, räumte er unglücklich ein, so weit von dem ungebundenen, leichtfertigen jungen Mann entfernt war, der er bis vor Kurzem gewesen war, wie es nur möglich war. Er begriff es selbst nicht.
    Er ließ sich auf eines der dunkelblauen Sofas fallen und betrachtete nachdenklich das kleine Feuer auf dem Rost in dem Kamin aus grau geädertem Marmor. Mon Dieu! Wie hatte das geschehen können? Wann hatte er aufgehört, immer nur an das nächste Spiel zu denken, die nächste Karte, den nächsten Fall des Würfels? Wann hatte die Aufregung, alles auf eine Karte zu setzen, nachgelassen, ihren Reiz verloren? Wann war sein Entschluss, frei und ungebunden zu bleiben, in der Lage, unverzüglich aufzubrechen, wenn ihn das Verlangen überkam, verschwunden? Und was war mit seiner Verachtung für Männer, die ein vorhersehbares respektables Leben führten? Wann war aus seiner Verachtung Neid geworden?
    Luc schaute stirnrunzelnd ins Feuer. Es musste an England liegen, entschied er bitter. Von dem Moment an, in dem er hier angekommen war, hatte er begonnen, sich zu verändern, selbst zu einem von ihnen zu werden, diesen ach so anständigen Engländern. Vielleicht hatte er sogar angefangen, sich danach zu sehnen, wie einer von ihnen zu werden? Hatte Barnabys Hochzeit und die bevorstehende Vaterschaft in ihm schlafende Sehnsüchte geweckt? Seinem Bruder bei der Leitung von Windmere zuzusehen, hatte ihn selbst neugierig gemacht, ob er ebenso gut darin wäre, die Verantwortung für Land und Leute zu schultern. Das war ein beunruhigender Gedanke. Aber, räumte er ein, er erschreckte ihn nicht, wie er es noch vor gar nicht langer Zeit getan hätte.
    Er lächelte. Er freute sich darauf, sich in der Rolle des Gutsbesitzers zu bewähren. Wenn man Barnaby glauben konnte, war es ebenso aufregend, sich mit all den Aufgaben und Pflichten herumzuschlagen, die es mit sich brachte, einen so großen Besitz zu leiten, wie sich mit Dame Fortuna zu messen.
    In fünf Jahren, überlegte Luc amüsiert, werde ich, wenn ich so weitermache, dick und respektabel sein, mit einer Ehefrau und einer ganzen Schar Kinder wie ein Wurf Hundejunge um mich herum. Bei dem Bild musste er grinsen. Vielleicht nicht dick, aber den Rest konnte er lebhaft vor sich sehen. Sein Lächeln verblasste jedoch, als seine Fantasie Gillians zierliche Gestalt in den Stuhl neben seinem zauberte, ein glucksendes Kind auf dem Schoß …
    Er versteifte sich und starrte finster in die Flammen. Sacrebleu, verdammt! Eine Ehe mit der Elfe stand außer Frage. Hinterhältig drängte sich ein anderer Gedanke nach vorn. Warum eigentlich? Sie war ihm gegenüber ja nicht gleichgültig, und sie stand auch gesellschaftlich nicht so weit über ihm, dass es Widerstand gegen die Verbindung geben würde. Außerdem war sie volljährig und in der Lage, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Silas würde sich freuen. Und er, das gestand Luc sich zynisch ein, begehrte sie. Mit einem schmerzlichen Verlangen, das keinerlei

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