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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Empfangssalon auf der Vorderseite und das Speisezimmer hingegen waren bis auf Vorhänge und Teppiche leer. Im ganzen Haus war zu erkennen, dass die Witwe einige Möbel mitgenommen hatte.
    Als er für eine Stärkung mit Ale und Schinken zu dem Zimmer in gelbem Chintz zurückgekehrt war, dachte er wehmütig an die paar bescheidenen Räume, die er sich eigentlich vorgestellt hatte. Mon Dieu! Das Herrenhaus hier besaß Leinenschränke, die größer waren als manche Räume, die er schon ein Zuhause genannt hatte.
    Just in diesem Augenblick trat Bertram ins Zimmer.
    »Sir«, verkündete er, »Lady Joslyn und Mrs. Cornelia Townsend sind zu Besuch gekommen.«
    Luc sprang auf die Füße und eilte Emily und Cornelia entgegen, um sie zu begrüßen, als sie in den Salon kamen. Herzliche Umarmungen wurden ausgetauscht, und nachdem er erfahren hatte, dass die Damen Tee und Gebäck nicht abgeneigt wären, entfernte sich Bertram eilig.
    Während des letzten Monats war die Wölbung unter ihrem Kleid – heute eines aus blauer Wolle – auffallend größer geworden. Emily ging zu einem der Stühle mit hoher, gerader Lehne vor dem Fenster und ließ sich mit einem Seufzen darauf nieder. Cornelia nahm auf dem Sofa Platz. Beide Frauen blickten sich interessiert um.
    »Was für ein angenehmer Raum«, bemerkte Emily billigend. »Als Barnaby mir erzählt hat, dass er dir Ramstone verkauft hat, war ich davon ausgegangen, dass du auf einem Strohlager haust.«
    Cornelia grinste.
    »Ich sehe, dass wie gewohnt das Glück auf deiner Seite war und dass du es hier sehr nett hast, junger Mann.«
    Luc verneigte sich.
    »Was erwartest du anderes von Lucifer?«
    Cornelia lachte.
    »Was sonst, allerdings.« Sie blickte sich erneut um. »Jane Coulson mag eine einfältige Gans sein, aber sie wusste, wie man ein Haus gemütlich einrichtet. Hier wirst du gerne Gäste empfangen.«
    »Das habe ich bereits«, räumte Luc ein, und ein dunkles Rosa färbte seine Wangen. »Gestern habe ich Silas Ordway mit seinem Neffen und den Nichten eingeladen, sich das Anwesen anzusehen.«
    »Ach ja?«, murmelte Cornelia, der mit ihren Adleraugen die leichte Röte nicht entgangen war. »Und was halten sie von Ramstone?«
    »Sie haben sich natürlich für mich gefreut«, sagte Luc. »Silas hatte hier ein paar Mal diniert, als die Coulsons noch hier wohnten, daher wusste er bereits, was ihn erwartete. Stanley Ordway und die Damen konnten mich nur beglückwünschen.« Ohne es zu merken, lächelte Luc bei der Erinnerung und fügte hinzu: »Mrs. Dashwood gefiel vor allem die Bibliothek.«
    Emily und Cornelia wechselten Blicke.
    »Nun, wie schön, dass deinen Freunden das Haus zusagt«, sagte Cornelia halblaut.
    Genau in dem Moment schnappte Emily nach Luft und begann auf ihrem Stuhl unbehaglich herumzurutschen. Sofort erkundigte sich Luc voller Sorge:
    »Hast du Schmerzen?«
    Emily lächelte beruhigend.
    »Nichts, weswegen du dir Sorgen machen müsstest – deine Nichte hat mir gerade einen heftigen Tritt wie von einem Esel versetzt. Oder wenigstens hat es sich so angefühlt.«
    »Bist du sicher, dass es meine Nichte ist?«, fragte Luc neckend. »Barnaby schwört, dass du ihm einen Erben schenkst.«
    Emily verzog wieder das Gesicht und erklärte:
    »Vielleicht hast du recht – keine Tochter würde ihre Mutter so behandeln.«
    Bertram kam mit den Erfrischungen, bediente die Damen und ging wieder. Als sich die Tür hinter ihm schloss, bemerkte Cornelia:
    »Ich sehe, dass Hinton seine Sache hier bei dir gut macht.«
    Luc nickte.
    »Er und Alice leisten ausgezeichnete Arbeit – und das besonders, da sie jetzt ja deutlich mehr zu tun haben, als sie sich je hätten träumen lassen.«
    »Nun, das bringt uns zu dem Grund für unseren Besuch«, verkündete Emily mit funkelnden grauen Augen. »Wir sind gekommen, um uns in deinen Haushalt einzumischen.«
    Ein argwöhnischer Ausdruck trat auf Lucs Gesicht, woraufhin beide Frauen lachten.
    »So schlimm ist es nicht«, beruhigte Cornelia ihn. »Und wir wollen nur dein Bestes.«
    »Und das wäre?«
    Knapp sagte Emily:
    »Mit einem Haus dieser Größe wirst du mehr Dienstboten benötigen als Alice und Bertram.«
    Das war Luc auch schon aufgefallen, aber mehr Diener wollte er jetzt eigentlich nicht einstellen. Er hielt eine Hand in die Höhe.
    »Bitte, meine Damen«, flehte er. »Bitte nicht noch mehr. Ich hätte nie gedacht, jemals ein Haus wie Ramstone zu besitzen, und ich habe mich noch nicht daran gewöhnt, jetzt Eigentümer eines Landsitzes

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