Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
Vom Netzwerk:
Canfield galt das fast noch mehr, und dieser Townsend … Er presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Townsend war zwar Emilys Cousin, aber der Mann war ein Wiesel, und wenn er auch nur eine Nacht länger in der Gesellschaft eines dieser vier Männer verbringen müsste, würde man ihn wegen Mordes hängen.
    Da er nicht unbedingt aufstehen wollte, lag er da und starrte zur Decke und war in Gedanken bei dem vorigen Tag … und dem Abend. Der Tag war angenehm gewesen. Ihr Besuch bei Broadfoot war gut gelaufen, und er grinste. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten hatte Seine Lordschaft ein gutes Tier zu verkaufen. Der hellbraune Hengst entsprach in fast allen Punkten dem, was Broadfoot über ihn behauptet hatte. Daher wurde man sich rasch einig. Als sie Broad View am späten Nachmittag verließen, um zu Stantons Haus zurückzukehren, war Padgett stolzer Besitzer eines lebhaft tänzelnden Hengstes.
    Und danach hätte ich nach Windmere abhauen sollen , überlegte Simon säuerlich. Es hatte keinen Grund für ihn gegeben, eine weitere Nacht in Stantons Haus zu verbringen oder ihn und Padgett ins Ram’s Head zu begleiten, aber aus Gründen, die er nicht nachvollziehen konnte, hatte er genau das getan.
    Er runzelte die Stirn und dachte über den vergangenen Abend nach. Es war … interessant gewesen. Nicht das Trinken, und auch nicht das Spiel um ruinös hohe Einsätze, das hatte er in London oft genug gesehen, um dagegen abgehärtet zu sein. Aber die Beziehung zwischen den vier Männern … und Nolles hatte seine Aufmerksamkeit erregt.
    Canfield war eindeutig überrascht gewesen, Padgett und Stanton zu sehen, aber Simon hatte den Eindruck, als ob Townsend und Nolles die beiden Männer erwartet hätten. Wie kam es, überlegte er weiter, während er liegen blieb, dass Townsend und Nolles von der bevorstehenden Ankunft von Stanton und Padgett gewusst hatten, aber Canfield nicht?
    Sein Stirnrunzeln vertiefte sich. Obwohl Padgett und Nolles so taten, als träfen sie das erste Mal aufeinander, konnte Simon das Gefühl nicht abschütteln, dass sie sich gut kannten, was ihn dazu bewog, das einzig mögliche Verbindungsglied zwischen zwei so verschiedenen Männern in Erwägung zu ziehen: Thomas Joslyn.
    Ihm gefiel die Richtung nicht, in die seine Gedanken ihn führten. Sein Bruder Tom war zwar vermutlich der Hauptgeldgeber hinter Nolles gewesen, aber das hieß nicht notwendigerweise, dass er auch der Einzige gewesen war, der ihm Geld in die Hand gedrückt hatte. Wenn Simon eine Person als Toms besten Freund hätte nennen sollen, dann wäre das Padgett gewesen. Hatte also auch Padgett in Toms Schmuggel investiert? Und noch wichtiger: War Padgett in Toms Fußstapfen getreten?
    Simons Augen wurden schmal, als er im Geiste die Ereignisse des vergangenen Abends durchging. Er war kein leidenschaftlicher Spieler, aber würde darauf wetten, dass Padgett, Stanton, Canfield und Townsend sowie Nolles in irgendetwas gemeinsam unter einer Decke steckten, wahrscheinlich irgendein Geschäft, das man sich besser nicht so genau anschaute, und er hatte eine gute Vorstellung davon, worum es bei diesem Geschäft ging: Schmuggel.
    Er seufzte. Bevor er irgendwelche voreiligen Schlüsse zog, entschied Simon, dass es klug sei, erst mit Barnaby zu reden. Vielleicht würde der über seine Schlussfolgerungen lachen, versuchte er sich hoffnungsvoll einzureden, aber das Prickeln in seinem Nacken ließ ihn daran zweifeln. Er spürte, dass Ärger in der Luft lag.
    Er schwang seine Füße aus dem Bett und ging zu dem kleinen Waschtisch in der Zimmerecke; dankbar nahm er zur Kenntnis, dass in dem Krug tatsächlich Wasser war. Bei dem Gedanken an Stantons Diener – zwei an der Zahl, Mr. und Mrs. Archer – schnitt Simon eine Grimasse. Mrs. Archer mochte sich Haushälterin nennen, und Stanton mochte Archer als seinen Butler und Faktotum bezeichnen, aber Simon konnte sich nicht entsinnen, jemals ein schurkischeres Paar zu Gesicht bekommen zu haben.
    Er goss Wasser in die fleckige Schüssel und schickte sich an, sich zu rasieren, dabei dachte er wehmütig an seinen Kammerdiener Leighton. Da er durchaus imstande war, selbst zurechtzukommen, hatte Simon Leighton oft auf Monks Abbey zurückgelassen, aber jetzt war ein Augenblick, in dem er seinen peinlich genauen Diener schmerzlich vermisste. Nicht, weil er nicht in der Lage gewesen wäre, sich selbst zu rasieren und sich anzukleiden, sondern weil Leighton dafür gesorgt hätte, dass eine Kanne heißer starker

Weitere Kostenlose Bücher