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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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dann erhob Simon sich, nachdem er seinen Kaffee ausgetrunken hatte.
    »Meine Damen, ich muss leider wieder aufbrechen.« Mit einem Lachen in den Augen ergänzte er: »Ich muss Padgett davor bewahren, ein dreibeiniges Wunder von Broadfoot zu erstehen. Oder ist es ein kurzatmiger Traber mit X-Beinen?«
    »Du kommst aber noch einmal zum Abendessen, während du hier in der Gegend bist, nicht wahr?«, bettelte Emily.
    »Darauf kannst du dich verlassen«, erwiderte er. »Und wo kann ich Barnaby und Luc finden? Es wäre höchst unfreundlich, beide nicht aufzusuchen und Hallo zu sagen.«
    Simon war enttäuscht, dass er Barnaby verpasst hatte, aber die Nachricht, dass Luc nun stolzer Besitzer von Ramstone Manor war, entzückte ihn. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    »Bei Jupiter! Das sind ja ausgezeichnete Neuigkeiten.« Er schüttelte den Kopf. »Während der Saison war das teuflische Glück von Lucifer Joslyn das beherrschende Gesprächsthema. Ich habe gehört, ein Aristokrat, der es eigentlich hätte besser wissen müssen, hat über dreißigtausend Pfund an einem Abend an ihn verloren. Sieht ganz so aus, als ob Luc seinen Gewinn weise investiert.« Er lachte. »Und vermutlich sucht er sich als Nächstes eine Frau.«
    Da er bereits auf dem Weg zur Tür war, sah Simon den Blick nicht, den die beiden Damen wechselten. Die Tür schloss sich hinter ihm und Cornelia sagte:
    »Gut, wo waren wir?«
    Emily lächelte keck.
    »Bei unserem Plan, nächste Woche Mrs. Dashwood einen Besuch abzustatten.«
    Von dem Interesse, das die Damen auf Windmere ihr entgegenbrachten, nichts ahnend, war Gillian vollauf damit beschäftigt, sich mit Sophia auf High Tower einzurichten. Stanleys Entschluss, in Canfields Abwesenheit sein bestes Benehmen an den Tag zu legen, trug zu der entspannten Atmosphäre im Haus bei. Onkel Silas war natürlich lieb wie immer, und Gillian machte sich jeden Tag Vorwürfe, nach Charles’ Ermordung seine vielen Einladungen, bei ihm zu wohnen, nicht schon früher angenommen zu haben.
    Sie hatte ihre Vorbehalte dagegen, auf High Tower zu wohnen – sie hatte in den Jahren ihrer Witwenschaft ihren eigenen Haushalt ohne männliche Einmischung jeglicher Art geführt, und fürchtete nun, dass es sich als wesentlich schwieriger herausstellen würde, bei Onkel Silas auf Dauer zu leben, als ihn nur zu besuchen. Zu ihrer Erleichterung war Silas aber freundlich und umsichtig wie immer.
    Es fiel ihr nach den Erfahrungen ihrer Ehe mit Charles schwer, den Argwohn abzulegen, dass sich hinter jedem freundlichen Mann insgeheim ein gewissenloser Unhold verbarg. Nicht, räumte sie im Geiste ein, dass sie wirklich befürchtet hatte, ihr Onkel würde sich plötzlich in einen Tyrannen verwandeln. Genau genommen war er exakt das Gegenteil, sagte beiden Frauen immer wieder, da sie nun die Rolle der Hausherrin übernommen hätten, übertrage er ihnen die Führung des Haushaltes. Augenzwinkernd fügte er hinzu:
    »Das hier ist viel zu lange ein Junggesellenhaushalt gewesen, und auch wenn meine Haushälterin Mrs. Amerson immer ausgezeichnete Arbeit geleistet hat, glaube ich, wäre sie glücklicher, wenn eine Frauenhand die Zügel hält. Meacham ist euch ja bereits restlos ergeben.«
    Und so ging die Leitung des Haushaltes reibungslos an Gillian und Sophia über. Seltsamerweise schien Stanley keine Einwände zu haben. Genau genommen gab es eine Menge, was sie dieser Tage an Stanley überraschte.
    Nachdem Canfield fort war, verbrachte Stanley seine Abende nicht länger mit ausgiebigem Trinken in der Wirtschaft und beim Glücksspiel, sondern schien es zufrieden zu sein, mit Silas die eine oder andere Partie zu spielen und sich dazu ein Glas Brandy zu gönnen. Noch erstaunlicher war, dass ihr Halbbruder darin aufging, so viel er nur konnte über die Leitung des Anwesens zu lernen und ihrem Onkel die Bürde abzunehmen. Zwar hatten sich nicht alle Sorgen und jeglicher Verdacht verflüchtigt, aber sie und Sophia glaubten beide, dass es ihm ernst war.
    Glücklicher, als sie es sehr lange gewesen war, wachte Gillian jeden Morgen auf und freute sich auf den vor ihr liegenden Tag. Nur die Nächte waren unangenehm – lebhafte erotische Träume von Luc Joslyn rissen sie aus dem Schlaf. Ihr Körper schmerzte und schien zu brennen, im Griff von Gefühlen, von denen sie nie gedacht hätte, sie noch einmal zu erleben. Sich zu sagen, dass sie eine Närrin war, mehr als einen flüchtigen Gedanken an ihn zu verschwenden, half ihr nicht, egal, wie

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