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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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oft sie sich dafür zurechtwies. Eine Nacht nach der anderen kam Luc in ihren Träumen zu ihr, seine azurblauen Augen glitzerten verführerisch, und seine Lippen waren unendlich sinnlich. Eben die Lippen, die in ihren Träumen ihre Wangen liebkosten, ehe sie weiterglitten und sich warm und verlangend über ihrem Mund schlossen. Dann küsste er sie mit einer Leidenschaft, von der ihre Brustspitzen ganz hart wurden und die Sehnsucht in Spiralen durch ihren Körper sandte.
    Nachdem sie sich eine weitere Nacht unruhig von der einen auf die andere Seite gewälzt hatte, weil ihr Körper sich nach der Berührung eines Mannes verzehrte, starrte sie sich am Morgen im Spiegel an. Während sie sich kaum dessen bewusst war, was sie tat, bürstete sie sich das Haar und band dann die dunklen Locken mit einem bronzegrünen Seidenband locker zusammen, war aber in Gedanken ganz bei diesen verstörenden Träumen. Was war mit ihr nicht in Ordnung? Sie hatte kein Recht, lüsterne Träume um Luc Joslyn zu spinnen. Er war ihrem toten Ehemann viel zu ähnlich, sodass sie mit fliegenden Fahnen vor ihm weglaufen müsste. Aber tat sie das? Nein. Sie träumte von ihm, träumte von seinem sinnlichen Mund, wie er über ihre Lippen glitt, ihren Hals, ihre Brüste und wachte dann auf, von dem quälenden Verlangen beherrscht, seinen nackten Körper an ihrem zu spüren.
    Während sie Reste dieser Träume noch störten, schluckte Gillian und starrte in den Spiegel, war sich schmerzlich bewusst, dass es in ihrem Busen unter dem züchtig ausgeschnittenen Oberteil ihres zimtfarbenen Wollkleides pochte und sich in ihrem Unterleib die Hitze sammelte. Wenn Träume reichen, mich in diesen Zustand zu versetzen , dachte sie erbittert, dann möge der Himmel mir beistehen, wenn ich jemals wieder mit ihm allein bin. Wenn er mich so küsst wie neulich im Garten, werde ich ihm, fürchte ich, nichts verwehren.
    Sie schloss die Augen, unfähig, den Anblick ihres halb geöffneten Mundes zu ertragen, das sinnliche Glimmen in ihrem Blick, wenn sie nur daran dachte, wie er sie küsste. Ich bin eine ehrbare Frau, rief sie sich heftig in Erinnerung, keine alberne Jungfrau, die sich einfach von einem gut aussehenden Mann erobern lässt. Sie schlug die Augen auf und schnitt sich im Spiegel eine Grimasse. Sie hatte bereits einmal zugelassen, dass ein Mann ihr den Kopf verdrehte, und man musste sich nur ansehen, wozu das geführt hatte: zu der Ehe mit einem Mann, der ihr ganzes Geld am Spieltisch verloren hatte und mit ihrem Körper für seine Schuldscheine hatte bezahlen wollen. Wenn sie an die furchtbare Nacht dachte, an den Ausdruck in Winthrops Augen, erschauerte sie jedes Mal. Nein. Sie würde sich nicht noch einmal derart überwältigen lassen. Sie war inzwischen älter und weiser, genug, um der gefährlichen Anziehung von jemandem wie Luc Joslyn zu widerstehen. Aber wenn sie das war, flüsterte eine hinterlistige Stimme, warum konnte sie einfach nicht aufhören, an ihn zu denken?
    Nan Burton kam geschäftig ins Zimmer, und als sie Gillian am Frisiertisch sitzen sah, sagte sie:
    »Mrs. Easley ist schon im Frühstückszimmer und wartet darauf, dass Sie ihr Gesellschaft leisten. Soll ich ihr sagen, dass Sie in wenigen Minuten da sein werden?«
    Gillian stand auf und schüttelte nach einem letzten kritischen Blick in den Spiegel den Kopf.
    »Nein, das wird nicht nötig sein. Ich gehe schon.«
    Da Stanley und Silas keine Frühaufsteher waren, hatten Gillian und Sophia wie so oft den Morgensalon für sich. Gillian nahm sich Kaffee, Toast und eine kleine Portion Rührei vom Büfett, ging zum Tisch und setzte sich auf den Platz gegenüber von Sophia.
    Sie unterhielten sich zunächst ganz allgemein wie jeden Morgen, bis Sophia in ihrer gewohnt unverblümten Art sagte:
    »Ich schlage vor, dass wir heute die letzte Truhe aus dem Landhäuschen durchgehen, was meinst du?«
    In den vergangenen paar Wochen waren ihre Habseligkeiten ausgepackt und weggeräumt worden, aber es gab noch eine letzte Truhe, die sie noch nicht durchgegangen waren. Die Mehrheit der Möbel aus dem Landhaus war nicht von besonderem emotionalen Wert für die beiden Damen, und die größeren Stücke waren ohnehin zurückgelassen worden, sodass nur Kleidung und persönliche Gegenstände nach High Tower gebracht worden waren.
    Da sie nicht selbst den Haushalt aufgelöst hatten, sondern andere das für sie übernommen hatten, hatten die Damen entdeckt, dass ein paar Sachen mitgenommen worden waren, die ebenso gut

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