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Eine begehrenswerte Lady

Eine begehrenswerte Lady

Titel: Eine begehrenswerte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Kaffee ihn gleich schon beim Aufwachen erwartete. Wenn die vergangenen Tage irgendein Hinweis waren, dachte er, konnte er froh sein, wenn es überhaupt Kaffee gab, wenn er schließlich die Treppe hinunterging.
    Als er schließlich in einen pflaumenblauen Rock und eine taubengraue Hose gekleidet war, fühlte er sich imstande, sich dem Tag zu stellen. Und Padgett und Stanton. Er seufzte. Die nähere Bekanntschaft mit beiden Männern hatte sie ihm nicht ans Herz wachsen lassen. Padgetts Einladung anzunehmen war eindeutig ein Fehler gewesen, räumte er ein und fragte sich, wie bald er sich wohl höflich verabschieden könnte, während er die Stufen hinabstieg.
    Woodhurst, das Haus, das Stanton von seiner Urgroßmutter geerbt hatte, war ein gemütliches kleines Anwesen, das außer aus dem Gebäude noch aus einhundertzwanzig Morgen Waldland bestand, dessen Bäume vor über hundert Jahren gepflanzt worden waren. Einst hatte das Haus zu einem größeren Landsitz gehört, aber mit jeder Generation war mehr und mehr von dem Land verkauft worden, bis nur die hundertzwanzig Morgen mit dem Wald übrig waren. Das Haus und das Land, fünf Meilen vom Dorf entfernt, war für Stantons Urgroßmutter mehr als ausreichend gewesen, aber Simon vermutete, dass Stanton es verkaufen würde … oder es verspielen, bevor viel Zeit ins Land ging.
    Wie er es erraten hatte, gab es weder Kaffee noch irgendein Anzeichen, das auf das Wirken der Archers hingedeutet hätte. Er verließ das kalte, leere Frühstückszimmer, um sich sein Pferd aus den Ställen auf der Rückseite des Hauses zu holen. Als er Schritte auf der Treppe hörte, blickte Simon nach oben und sah Lord Padgett und Stanton hinunterkommen. Sich zu einem Lächeln zwingend, erklärte Simon:
    »Wenn Sie Kaffee suchen, hier gibt es keinen.«
    Stanton, ein großer kräftiger Mann mit dunklen Zügen, zuckte die Achseln.
    »Das ist egal«, sagte Padgett, als er die letzte Stufe erreichte. »Nolles wird Kaffee fertig haben.«
    »Nach gestern Abend werden Sie es gewiss verstehen, wenn ich auf das Vergnügen eines weiteren Besuches in Nolles’ Wirtschaft verzichte«, erklärte Simon leichthin.
    Padgett betrachtete ihn aus seinen blassblauen Augen.
    »Es hat mich überrascht, dass Sie uns gestern begleitet haben – Nolles hat erwähnt, dass Ihr Cousin, der Viscount, die Krone bevorzugt. Und ich kann auch nicht behaupten, dass Sie gestern so aussahen, als amüsierten Sie sich.«
    Padgett war ein großer schlanker Mann mit welligem hellem Haar und wie gemeißelten Zügen. Wie Stanton war er Mitte dreißig, und wie bei Stanton waren die Spuren seines liederlichen Lebenswandels bereits in seinem einst engelsgleich schönen Gesicht zu sehen.
    »Ich kann nicht behaupten, dass ich das getan habe«, antwortete Simon gelassen. »Mich zu betrinken und lächerlich hohe Summen zu verlieren entspricht nicht meiner Vorstellung von einem angenehmen Abend.«
    »Tom hat immer behauptet, Sie seien viel zu nett«, erwiderte Padgett gedehnt.
    »Das nehme ich als Kompliment«, sagte Simon ohne zu lächeln.
    »Wie es beliebt«, entgegnete Padgett gleichgültig.
    Da ihm nicht entging, dass er in Padgetts Augen seinen Zweck erfüllt hatte, und dankbar, dass er nicht länger eine Leutseligkeit zur Schau stellen musste, die er längst nicht mehr empfand, sagte Simon knapp:
    »Das ist meine Absicht.« Mit einem Blick zu Stanton fügte er hinzu: »Danke für Ihre Gastfreundschaft. Ich werde nachher einen Diener schicken, der meine Sachen packt und nach Windmere bringt.«
    Stanton winkte ab.
    Minuten später, froh, Woodhurst den Rücken zu kehren, saß Simon auf seinem Pferd und ritt nach Windmere. Erst einmal kam der Kaffee, aber danach ein Gespräch unter vier Augen mit Barnaby.
    Da sie keine Lust hatte auszupacken, selbst wenn es die letzte Truhe war, blieb Gillian bei ihrem Kaffee so lange sitzen, wie es ging, aber irgendwann blieb ihr nichts anderes übrig, als ihre Tasse von sich zu schieben und zu sagen:
    »Genug Kaffee getrunken. Sollen wir uns auf die Suche nach der Truhe machen?«
    Einer der Lakaien hatte die fragliche Kiste in den Salon geschleppt, den die beiden Frauen sich teilten, und die fleißige Nan war bereits da. Zeichen ihres Fleißes lagen überall im Zimmer verstreut herum. Ein rosa Wollschal, den Sophia seit Jahren nicht getragen hatte, lag zusammengefaltet über der Lehne eines Stuhles, ein grau gestreifter Samtumhang daneben, den Gillian nie hatte leiden können, und ein Paar abgetragene

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