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Eine besondere Behandlung (German Edition)

Eine besondere Behandlung (German Edition)

Titel: Eine besondere Behandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa L. Andersson
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den Finger!«
    »Wie? Jetzt bin ich auch noch Schuld? Warum kommst du auch so früh nach Hause?«
    »Weil ich das Essen für meinen Geburtstag vorbereiten wollte.«
    »Von dem du mir noch nicht einmal etwas erzählt hast!« Super, sie stritten uüber das gleiche Thema schon wieder und machten da weiter, wo sie zuletzt aufgehört hatten. »Ich stand heute früh da, wie der letzte Idiot!«
    »So haben es meine Eltern nicht dargestellt.«
    »Ben!« Kräftig boxte Lara ihm in die Seite.
    »Aua!« Er lachte. »Ich hab das gestern wirklich nicht gewollt, Lara. Normalerweise hab ich mich ziemlich gut unter Kontrolle.« Das war doch keine Entschuldigung!
    »Du hättest es-«
    »Beim Einzug erwähnen sollen? Wie stellst du dir das vor, Lara? Hallo, mein Name ist Ben, ich bin Unternehmensberater, sechsunddreißig Jahre alt und stehe auf Doktorspiele?«
    Lara schwieg und gab ihm damit Recht. Das klang nach einer Beschreibung für ein neues RTL Reality TV-Format, nicht aber nach dem wirklichen Leben. Dann erinnerte sie sich an ihre Aufklärungsmission und schluckte: »Hattest du hier nachts schon viele … oft … ich meine auch mal Männer, oder nur Frauen?« Würde Lois Lane aus so stammeln, wenn sie plötzlich Superman im Kreuzverhör gegenüber säße?
    »Autsch … es sind immer Frauen, Lara, und ja, es waren schon einige hier, auch seitdem du hier wohnst. Ich bin über achtzehn und darf auch nach zweiundzwanzig Uhr noch Besuch empfangen.« Lara lief leicht rot an. »Schließe ich daraus richtig, dass du bis auf die letzte Nacht sonst einen sehr tiefen Schlaf hast?« Weil Lara sich nicht länger seinem Blick stellen wollte, starrte sie auf ihre Hände.
    »Schau mich an, Lara!«
    Es fiel ihr schwer, diesem sanften Tonfall eine Bitte abzuschlagen. Dennoch gelang es ihr und sie kaute weiter auf ihrer Unterlippe herum. »Es ist mir alles so peinlich.«
    »Das muss es nicht. Mir sollte es peinlich sein.«
    »Warum ist es das nicht?«, fragte Lara nach und schaute ihn interessiert an. Vielleicht verrieten seine Augen mehr als seine Worte.
    Ben konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Vielleicht weil ich gestern übertrieben haben.«
    Lara zog skeptisch ihre Augenbraue hoch.
    »Ich mag nicht alles. Bei weitem nicht. Ich wollte dich nur abschrecken.«
    »Und warum willst du das jetzt nicht mehr?«
    Nun hielt Ben das iPad hoch: »Weil du Lois Lane spielst und garantiert jede Menge gesehen hast, mit dem ich nichts zu tun habe und zu tun haben will, was vielleicht sogar verboten gehört. Also bleibt mir ja nichts Anderes übrig, als dir meine Wahrheit zu erzählen. Wenn du sie hören willst.«
    Mit allem hätte Lara gerechnet, aber nicht, dass sich Ben freiwillig ihren Fragen stellte. Zahlreiche Bilder, die sie entdeckt hatte, verstörten sie. Ihre kleine, heile Welt war plötzlich von Schatten überzogen. Und hier erklärte sich jemand bereit, wieder etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Jemand, der es wissen musste, und den sie bereits mehr als einmal heimlich in ihrer Fantasie im Bett hatte.
    Lara holte einmal tief Luft und rüstete sich. »Okay, was magst du? Zeig's mir!« Ohne ihn aus den Augen zu lassen, rutschte sie zu Ben herüber. Einladend breitete er seinen Arm aus. Lara zögerte einen Moment, ließ sich dann aber dagegen fallen. Sie mochte seine Nähe, seinen Geruch, seine Wärme. Wenn das ein Teenagerabend wäre, dann würden sie jetzt einen Film schauen, etwas fummeln und sich später küssen. Hier stand jedoch etwas Anderes auf dem Programm.
    »Das … das auch … das nicht … das auf gar keinen Fall! Meine Güte, Lara, wo hast du dich herum getrieben!«, kommentierte Ben die Bilder und Videos mit Humor. Seine Körperspannung oder -entspannung verrieten Lara ebenso wie seine Worte, ob er die Wahrheit sprach oder nicht. Sowohl Blutspiele als auch dieses ganze Gewachsene und Gepiekse gefielen ihm glücklicherweise nicht. »Ehrlich gesagt … ich fürchte, ich bin ein ziemlicher Softie …« Ben lachte leise. »Weißt du, Lara, das Schöne daran ist, dass du wie ein echter Arzt auf deinen Patienten eingehst. Du willst Gutes tun, in dem Fall heißt das: ihr Lust verschaffen, sie befriedigen. Zumindest gilt das für mich.«
    Lara wurde sich wieder der Nähe zwischen ihnen bewusst. Bens Arm ruhte auf ihren Schultern und unbewusst rieb sein Daumen über ihre Haut. Die Berührung war wie ein steter Tropfen, der den Stein höhlte. Jedes Date begann mit kleinen Berührungen.
    »Hier bin ich mir nicht sicher. Versteh mich nicht

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