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Eine besondere Behandlung (German Edition)

Eine besondere Behandlung (German Edition)

Titel: Eine besondere Behandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa L. Andersson
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die Vorstellung zu sehr.
    »Also musste es wohl ein ziemlich kleiner Schlüpfer gewesen sein, wenn nichts zu sehen war.« Bens Lippen kräuselten sich amüsiert und seine Augen nahmen Lara gefangen. »Ich hätte mir natürlich vorstellen können, dass du unter deinem Rock nichts trugst, sondern nackt warst. Stattdessen dachte ich daran, wie der sexy String zwischen deinen Pobacken verläuft, wie das bisschen Stoff an deiner Scham etwas breiter wird und wie einfach er sich beiseite schieben ließe.« Er seufzte. »Dann bin ich schwach geworden und musste dich einfach einziehen lassen.«
    »Typisch Mann! Schwanzgesteuert! Wir Frauen wussten es!« Laras Empörung war nur vorgetäuscht. Etwas verbales Vorspiel, etwas Reibung, etwas Necken.
    »Ja genau. Typisch Mann! Absolut, vollkommen, hundertprozentig, überall. Wetten?«, hauchte Ben in ihr Ohr, als bräuchte sie dafür noch Beweise. Sein Blick brachte ihre Haut zum Brennen. Die Nähe benebelte ihre Sinne. Sehnsüchtig wartete sie auf die Berührung seiner Lippen. Bis dunkel in ihrem Kopf die schrecklichen Bilder aus dem Internet auftauchten, die so gar nicht zu dem passten, was sie gerade fühlte und sich nicht mit dem Ben in Einklang bringen ließen, der ihr ein Bienchen-Pflaster gegeben hatte.
    »Ben?« Laras Stimme klang etwas unsicher.
    »Nicht doch, du ruinierst hier gerade meinen Tagtraum«, murmelte er.
    »Ben!«
    »Okay, du bist definitiv anders als alle Frauen, die ich kenne. Fummeln wir halt nicht, sondern schaffen Fakten. Was willst du außerdem wissen?«
    Der Fernseher lief noch. Nun wurde eine Wiederholung der Simpsons ausgestrahlt, also ganz harmlos und keine Spur anrüchig für diese späte Uhrzeit. Ihr lag nur noch eine Frage auf der Zunge: »Hast du denn nie normalen Sex? Also ich meine, in einem richtigen Bett, mit sauberen Laken und weichen, duftenden Kissen. Ganz klassisch. Blümchen und Bienchen.« Noch während sie redete, wusste Lara, dass ihr die Antwort egal wäre. Egal auf welche Spielchen Ben stand, Hauptsache sie könnte eine tragende Rolle darin einnehmen. Sie wollte einmal nur diesen Mann neben sich so küssen, wie sie es für richtig hielt. Sie wollte den Druck seiner Lippen spüren. Sie wollte, dass seine Zunge ihren Mund erkundete, so wie sie es mit ihrem Finger bereits getan hatte. Sie wollte ihn noch näher spüren und rutschte unmerklich wieder ein Stück zu ihm, ließ ihre Knie seitlich auf seine Beine fallen. Es waren diese ersten Berührungen, bei denen man plötzlich nicht mehr hinhörte, was überhaupt gesagt wurde, weil man dem anderen unter seine Haut kriechen wollte. Die magischen Momente, wo die Körper fragten, was sich ihre Besitzer noch nicht trauten.
    Ben schloss kurz seine Augen und einen Moment später legte er das iPad beiseite und strich seine Hand über ihre Wade. Er räusperte sich.
    »Was?«, fragte sie.
    »Natürlich habe ich auch normalen Sex.«
    Dieser eine Satz raubte Lara den Atem und versetzte all ihre Sinne in Bereitschaft. Ihr Kopfkino sprang in den Fast-Forward-Modus und Wärme durchflutete sie. War das ein Versprechen? Wann würde er es einlösen? Jetzt? Bitte!, hoffte sie. Doch Ben schien taub für ihr turbulentes, stummes Flehen. Er atmete einfach nur tief und ruhig ein und aus. Wie Lara plötzlich die Luft beneidete, die ihn einnahm und über diese verführerischen Lippen so ungefragt streifen konnte.
    »Aber es gibt eben noch viel mehr, das Spaß macht.«
    »Wie, wenn man über Sex redet?«
    »Wie, wenn man über Sex redet«, bestätigte Ben.
    Darin war Lara für gewöhnlich ganz gut. Nichts war schlimmer, als mit jemandem intim zu werden und dabei nach Luft schnappend und stumm wie die Fische aneinander herumzufummeln. Dennoch schwiegen beide und genossen die Nähe. Wie lange lag ihre letzte Beziehung zurück? Es musste etwa ein Jahr sein. Seitdem hatte sie nicht mehr die Wärme eines anderen Körpers gespürt und hatte auf all die kleinen Gesten verzichtet, die einerseits zeigten, dass man begehrt wurde, andererseits aber auch deutlich machten, dass dort jemand war, der sich auf dich als Person einließ. Lara drehte ihren Kopf und war überrascht, Bens nachdenklichen Blick auf sich zu spüren.
    »Was, Ben?«, brach Lara die Stille und so als hätte sie ihm nur den letzten Anstoß gegeben, um seine Gedanken zu ordnen, zeichnete seine Hand die Konturen ihres Gesichtes nach.
    »Weißt du, Lara, manchmal geht es jedoch nicht nur um Sex, sondern um zwei Menschen und ihre emotionale und körperliche

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