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Eine besondere Herzensangelegenheit

Eine besondere Herzensangelegenheit

Titel: Eine besondere Herzensangelegenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milena Mayfeldt
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stattfinden.
    Zuerst hatte ich kurz überlegt, ob ich Nicole einladen sollte, mich zu begleiten. Aber abgesehen davon, dass ihre Morgenmuffeligkeit rekordverdächtig war und dass ich sie bestimmt nicht so früh aus dem Bett – geschweige denn in den Wald – bekommen hätte, zog ich es ohnehin vor, allein zu sein.
    Kurz vor Beginn der Morgendämmerung machte ich mich auf den Weg. Es war mir noch nie besonders schwergefallen, morgens sehr früh aus dem Bett zu kommen, doch an diesem Tag war es noch viel leichter als sonst. Ich war ganz kribbelig vor Aufregung.
    Ich fuhr mit dem Auto ein Stück aus Heidelberg hinaus und hielt nach etwa einer Viertelstunde Fahrt auf einem Parkplatz am Waldrand an, der um diese Zeit noch vollkommen leer war. Ich kannte eine schöne Lichtung in einem kleinen Wäldchen am Hang, von der aus man einen wunderbaren Blick über das Neckartal hatte.
    Leider konnte man mit dem Auto nicht bis ganz dorthin fahren, daher musste ich mein gesamtes Zeug mehrere Hundert Meter über einen kleinen Trampelpfad schleppen. Erst als ich versuchte, alle Sachen zu gleichzeitig zu tragen, wurde mir bewusst, dass ich ganz schön viel eingepackt hatte.
    Neben der dicken Decke, die ich mir unter den Arm geklemmt hatte, musste ich auch noch meine Tasche mit den fein säuberlich in Plastikdosen verpackten Brötchen, Eiern, Käse- und Obststückchen und dem gestern extra noch gebackenen Apfelkuchen sowie der schweren Thermoskanne mit Kaffee schultern. Und ganz nebenbei balancierte ich noch meine stabile Taschenlampe in der Hand, um mir nicht schon auf dem Weg zur Lichtung die Knöchel zu verstauchen.
    Viel schlimmer als das Gefühl, als Packesel unterwegs zu sein, war allerdings das Gefühl der Unsicherheit. Bisher war ich immer nur nachmittags und bei strahlendem Sonnenschein in dieser Gegend unterwegs gewesen. Dann war man eigentlich nie ganz allein, sondern begegnete grundsätzlich einigen Spaziergängern, Joggern oder auch Hundebesitzern, die ihre Vierbeiner ausführten. Davon konnte jetzt keine Rede sein. Im fahlen Licht der Morgendämmerung kam mir der Wald aber um einiges weniger einladend vor, oder genauer gesagt: ziemlich beängstigend.
    Immer wieder tastete ich nach meinem Pfefferspray, das ganz oben in meiner Tasche steckte, und war froh, dass ich mich entschieden hatte, es einzupacken. Wer wusste schon, wer sich außer mir noch so früh morgens auf ungewöhnlichen Pfaden herumtrieb?
    Vielleicht gab es ja einen neuen Problembären, von den ich bisher einfach nur noch nichts erfahren hatte. Und hatte ich nicht neulich erst etwas über ein Wolfsrudel gelesen, das aus Polen oder Tschechien nach Deutschland eingewandert war? Wo genau hatten die sich jetzt angesiedelt?
    Es war erstaunlich, dass man nicht nur auf die seltsamsten Gedanken kam, sondern auch wie viele Geräusche man im Halbdunkel wahrnahm, die man tagsüber wahrscheinlich schlicht überhören würde. Überall um mich herum raschelte, knisterte und knackte es.
    Bei jedem mir nahe erscheinenden Geräusch fuhr ich herum und suchte die Stelle, von der es gekommen war, im Schein der Taschenlampe mit den Augen ab. Doch ich entdeckte nichts.
    Als ich meinen Picknickplatz endlich erreicht hatte, ließ ich meine Tasche auf den Boden fallen, breitete meine Decke im weichen Gras aus und richtete mein Frühstück an. Als ich es so aufgereiht vor mir sah, musste ich zugeben, dass es zwar einen äußerst appetitlichen Eindruck machte, ich aber mal wieder maßlos übertrieben hatte.
    Wahrscheinlich hätte es auch ausgereicht, um unsere gesamte Bürobelegschaft satt zu bekommen. Und das wollte etwas heißen. Vor allem Zinkelmann galt als gefräßig wie die sprichwörtliche siebenköpfige Raupe samt Nachwuchs. Vermutlich war darauf seine kugelähnliche Körperform zurückzuführen, auch wenn er immer behauptete, sein Übergewicht rührte nur von den Genen und den Schwermetallen im Essen her.
    Die Gedanken an meinen Chef entlockten mir trotz meiner immer noch nicht überwundenen Unsicherheit ein Schmunzeln. Etwas beruhigt lehnte ich mich zurück, goss mir heißen Kaffee in meine Tasse, suchte mir eins der belegten Brötchen aus und begann zu essen.
    Der Sonnenaufgang über der Stadt entschädigte mich für alle Strapazen, die ich vorher auf mich genommen hatte. Während zuerst die gegenüberliegenden Berge und dann nach und nach das Tal in orangefarbenes Licht getaucht wurden, vergaß ich komplett meine Anspannung und genoss einfach die Ruhe und den Anblick.
    Ich

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