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Eine besondere Herzensangelegenheit

Eine besondere Herzensangelegenheit

Titel: Eine besondere Herzensangelegenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milena Mayfeldt
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lächelte und schickte einen lautlosen Dank an Lily. Ohne sie wäre ich niemals auf diese Idee gekommen. Und ich musste zugeben, dass ich dann wirklich etwas verpasst hätte.
    Ich war gespannt, wie sie ihrerseits die Herausforderung meistern würde. Mit Sicherheit würde ihr Picknick kreativer sein als meins, gestand ich mir ein, aber das machte mir nichts aus.
    Nur für den Bruchteil einer Sekunde überkam mich eine leichte Wehmut. Mir ging durch den Kopf, ob es nicht viel schöner wäre, dieses Erlebnis mit einem Menschen zu teilen, der einem etwas bedeutete. Dann aber schüttelte ich entschieden den Kopf und drängte den Gedanken beiseite. Mit Paul war es endgültig aus, und das war auch gut so. Allein ging es mir doch viel besser. Ich war unabhängig und konnte tun und lassen, was ich wollte.
    Ein plötzliches Geräusch hinter mir riss mich aus meiner Grübelei. Ich schrak auf, fuhr herum – und blickte direkt in ein weit aufgerissenes Maul mit riesigen Fangzähnen.
    Ich brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, dass es sich weder um einen Säbelzahntiger noch um ein Mitglied des von mir so gefürchteten osteuropäischen Wolfsrudels handelte, sondern um einen ganz normalen Hund. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass man einen überdimensionalen Boxer, der in etwa die Breite eines Ohrensessels hatte, als normalen Hund bezeichnen konnte. Er kam mir zumindest unglaublich groß vor, doch vielleicht lag das einfach nur an der ungewohnten Perspektive, da ich ja immer noch auf der Decke saß. Ich bin zwar nicht gerade besonders groß, aber normalerweise muss ich nicht zu einem Hund aufschauen.
    Zum Glück schien mein Gast nicht aggressiv zu sein, wie ich zuerst angenommen hatte. Er sah mich jedenfalls sehr freundlich an, und als er sich über die üppigen Reste meines Frühstücks hermachte, schien er geradezu zu lachen.
    »Hey, was soll denn das? Hör sofort auf damit!«, schimpfte ich lautstark, während ich vergeblich versuchte, wenigstens den übrig gebliebenen Käse vor dem gierigen Hundemaul in Sicherheit zu bringen.
    »Keine Angst«, ertönte zu meinem Erstaunen eine tiefe, äußerst ruhig klingende Stimme aus dem Wald hinter mir. »Der tut nichts, der will nur spielen.«
    Ich hatte keine Angst.
    Außer um mein Frühstück, das ich eigentlich in Ruhe hatte beenden wollen. Hilflos musste ich mit ansehen, wie ein riesiges Stück meines so verführerisch duftenden Kuchens im Inneren des Hundes verschwand – und das ganz ohne schlucken.
    »Aber er frisst gerade meinen Apfelkuchen!«, schrie ich schrill zurück.
    Mit einem Mal hörte es sich so an, als würde eine ganze Rotte Wildschweine durchs Unterholz brechen. Ein lautes Knirschen, Knacken und Rascheln drang zu mir herüber.
    Tatsächlich war es aber nur ein glatzköpfiger Mann, der auf der Lichtung erschien. Er war in etwa zwei Meter hoch und genauso breit – und sah ungefähr so vertrauenswürdig aus wie ein Politiker mit Unschuldsmiene. Er trug einen blau-grün gemusterten Trainingsanzug und Laufschuhe, machte allerdings den sportlichen Eindruck durch die Zigarette im Mundwinkel gleich wieder zunichte – und durch die riesige Wampe, die er vor sich herschob.
    »Sind Sie verrückt?«, blaffte er mich an. »Wie können Sie das Tier mit Apfelkuchen füttern?«
    »Aber ich ...«, stammelte ich völlig verblüfft. Ich hatte ja mit vielem gerechnet. Dass er sich entschuldigen würde, dass er einen dummen Spruch ablassen würde oder dass er kräftig auf seinen Hund schimpfen würde. Aber auf diese Reaktion war ich nun wirklich nicht vorbereitet gewesen.
    Er ließ mir allerdings auch keine Zeit, Einwände zu erheben, denn er polterte gleich weiter: »Nachher kotzt mir der verdammte Köter noch das Auto voll. Und das ist ganz allein Ihre Schuld! Hasso, hierher jetzt!«
    Dem Hund schien das Ansinnen seines Herrchens am breiten Allerwertesten vorbeizugehen. Er machte keine Anstalten, auch nur ansatzweise zu gehorchen.
    »Aber ich ...«, begann ich wieder, doch auch diesmal ließ er mich gar nicht zu Wort kommen.
    »Ich lasse das Auto sauber machen und schicke Ihnen die Rechnung. Da können Sie einen drauf lassen«, bellte er.
    Dann packte er seinen Hund, der inzwischen meinen kompletten Kuchen verspeist hatte und sich zufrieden die Lefzen leckte, grob am Halsband und zerrte ihn von mir weg. Unter wüsten Beschimpfungen verließ er mit seinem Tier die Lichtung.
    Das war ja wohl die absolute Höhe! So einen unverschämten Kerl hatte ich selten erlebt. Ich

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