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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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den Flur, wo Graham mit Michael wartete.
    »Er ist sicher unten«, flüsterte Iain, als er die Tür hinter sich schloss.
    »Er würde nicht allein nach unten gehen, Papa«, platzte Graham heraus.
    »Hör auf, dir Sorgen zu machen«, befahl sein Vater ihm. »Alec ist nicht verschwunden.«
    »Aber er ist doch schon einmal verschwunden, Papa«, flüsterte Graham und wurde mit jeder Sekunde aufgeregter.
    »Ihr beide geht nach unten und sucht Helen, damit ihr euer Frühstück bekommt. Um Alec werde ich mich kümmern.«
    Keiner der beiden bewegte sich. Michael hatte den Kopf gesenkt, doch Graham sah seinem Vater in die Augen. »Es ist dunkel unten.«
    »Und du magst es nicht, wenn es dunkel ist.« Iain bemühte sich, sich seine Beunruhigung nicht anmerken zu lassen.
    »Ich mag es auch nicht, wenn es dunkel ist«, gab Michael zu, und sein Blick war noch immer zu Boden gerichtet.
    Die Haustür öffnete sich, Brodick und Ramsey kamen herein. Sie hatten beide draußen geschlafen, so wie sie es vorzogen, unter den Sternen. Sie mochten es nicht, von Wänden eingeengt zu sein. Sie waren beide daran gewöhnt, mit dem Duft der Tannen und dem Wind um sich zu schlafen. Tatsache war, dass sie Betten nur dann bevorzugten, wenn sie bei einer Frau schliefen. Doch niemals schliefen sie die ganze Nacht zusammen mit ihren weiblichen Begleiterinnen.
    Michael entdeckte seinen Bruder und lief die Treppe hinunter. »Ramsey, Alec ist weg.«
    »Was willst du damit sagen, er ist weg?«
    »Er ist nicht in seinem Bett.«
    Iain ging in die große Halle und zog die Behänge von den Fenstern neben der Tür. Licht durchflutete nun den Raum.
    »Er muss hier irgendwo sein«, sagte Iain und versuchte, sich nicht aufzuregen.
    »Die Wachen hätten ihn gesehen, wenn er nach draußen gegangen wäre«, meinte Ramsey. »Wo zum Teufel steckt er?«
    Ramsey war offensichtlich betroffen, doch Brodick zuckte nur die Schultern.
    »Er ist bei Gillian.«
    Sowohl Ramsey als auch Iain sahen ihren Freund an. »Warum sollte er bei Gillian sein?«, fragte Iain und lief schon wieder die Treppe hinauf.
    »Er fühlt sich sicher bei ihr.«
    Iain wirbelte herum. »Und er fühlt sich nicht sicher bei seiner Mutter und seinem Vater?«
    Brodick folgte ihm die Treppe hoch. »Natürlich tut er das, aber er weiß, dass sie ihn zu sich in ihr Bett lässt. Er schläft bei ihr, und du wirst nicht in das Zimmer gehen, es sei denn, ich gehe mit dir.«
    »Um der Liebe …« Iain beendete seinen Satz nicht. Er stürmte durch den Flur, und ohne sich die Mühe zu machen anzuklopfen, öffnete er die Tür zu Gillians Zimmer. In dem Zimmer war es dunkel. Brodick ging an ihm vorbei zum Fenster. Er hob den Behang und band ihn mit der Kordel zusammen, die an der Wand befestigt war, dann wandte er sich um.
    Alec lag in dem Bett, genau wie Brodick es vorhergesagt hatte. Er hatte sich an Gillian geschmiegt, sein Kopf lag auf ihrer Schulter. Gillian schlief auf dem Rücken, ihren rechten Arm hatte sie um den kleinen Jungen gelegt, als würde sie versuchen, ihn zu beschützen, sogar noch im Schlaf. Der andere Arm war auf dem Bett ausgestreckt, mit der Handfläche nach oben, die Narben und Abschürfungen waren deutlich zu sehen.
    Ramsey stand an der Tür, und auch wenn er normalerweise recht diplomatisch war, so verfiel er doch jetzt wieder in die Zeit, in der Brodicks Benehmen auf ihn abgefärbt hatte. »Was zum Teufel ist mit ihrem Arm passiert? Das sieht ja schrecklich aus.«
    Glücklicherweise hatte er leise gesprochen und Gillian oder Alec nicht gestört.
    Brodick zog den Behang wieder vor das Fenster, damit die Sonne sie nicht störte, dann drängte er Iain zu gehen.
    Doch Iain rührte sich nicht. »Ein Engel beschützt den anderen«, flüsterte er. Dann wandte er sich um und ging in den Flur. »Wir werden das tun, was sie will«, erklärte er Ramsey.
    »Wir warten mit der Rache?«, fragte Ramsey und runzelte die Stirn bei diesem Gedanken.
    »Ja, wir werden warten.«
    Brodick stand noch immer im Schlafzimmer. Er entdeckte sein Plaid auf dem Stuhl, hob es auf und deckte Gillian und Alec mit den Farben der Buchanans zu. Noch einmal sah er die beiden an, und als er dann die Tür leise hinter sich zuzog, fühlte er eine eigenartige Zufriedenheit. Ihm wurde plötzlich klar, dass er sie nie wieder gehen lassen würde.
    Ob sie es nun wollte oder nicht, sie würde ihm gehören.
     
    Gillian wachte eine Stunde nach Sonnenaufgang auf und fühlte sich wundervoll ausgeruht. Sie wusch sich und zog ihre eigene

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