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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Sandkorn zu schrumpfen. Sein böser Blick genügte, um sogar die Sonne zum Schwitzen zu bringen.
    »Ich wollte mit Euch sprechen«, sagte sie tapfer.
    Er senkte den Kopf wie ein Bulle und kam auf sie zu. Als er sie erreichte, verringerte er seine Geschwindigkeit nicht. Er packte ganz einfach ihre Hand und ging weiter. Sie hatte keine andere Wahl. Entweder konnte sie mit ihm gehen – was bedeutete, dass sie rennen musste, denn seine Schritte waren wesentlich länger und schneller als ihre – oder sie konnte sich wie eine Lumpenpuppe hinter ihm herzerren lassen.
    »Lasst mich los oder geht langsamer«, keuchte sie, als sie mit ihm Schritt zu halten versuchte.
    Er drosselte sein Tempo etwas. »Ich schwöre bei Gott, Ihr könnt einen Heiligen um die Geduld bringen.«
    »Ihr seid kein Heiliger, Brodick, ganz gleich, was Eure Mutter Euch auch gesagt haben mag.«
    Der Rüpel grinste jetzt tatsächlich. »Ah, aber Ihr erfreut mich, Gillian. Das tut Ihr wirklich.«
    Sie war nicht in der Stimmung für Komplimente, ganz besonders nicht, wenn sie in einem so verwirrenden Ton ausgesprochen wurden.
    »Dann werde ich Euch …«
    »In einen Freudentaumel versetzen?«, fragte er und erinnerte sich an ihre Bemerkung vom gestrigen Abend.
    »Jawohl, ich werde Euch in einen Freudentaumel versetzen, und wisst Ihr auch warum?«
    »Nein«, antwortete er. »Aber Ihr werdet es mir sicher verraten, nicht wahr?«
    Er klang resigniert. Sie weigerte sich, auf seine Bemerkung zu reagieren. »Ich lasse Euch davonkommen.«
    »Und was soll das bedeuten?«
    »Ihr braucht Euch nicht länger Gedanken über meinen Ruf zu machen. Wenn ich mir keine Gedanken darüber mache, warum solltet Ihr das tun?«
    »Ich verstehe.«
    »Ihr braucht mich nicht zu heiraten.«
    »Ist das so?«
    Er änderte plötzlich die Richtung und ging auf die Bäume zu, vor denen sich Ramseys Bewunderinnen zuvor versammelt hatten.
    »Wohin zerrt Ihr mich denn jetzt?«
    »Wir brauchen ein wenig Privatsphäre.«
    Sie widersprach nicht. Sie erwähnte auch nicht, dass sie ihn noch vor wenigen Minuten genau darum gebeten hatte, ehe er zu Dylan gestürmt war. Je eher sie ihm ihre Position erklärte, desto besser, dachte sie, ehe sie unterbrochen wurden oder ehe er sie wieder einfach stehen ließ.
    »Ich weiß, warum Ihr das angeboten habt.«
    »Was soll ich angeboten haben?«, fragte er und warf ihr einen Blick zu.
    »Würdet Ihr mir bitte zuhören? Ihr wart ganz einfach nur galant, als Ihr den Vorschlag gemacht habt, mich zu heiraten.«
    »Vorschlag?«, spottete er. »Gillian, ich mache keine Vorschläge. Ich gebe Befehle. Versteht Ihr den Unterschied?«
    Sie weigerte sich, ihre Zeit damit zu verschwenden, ihn zu besänftigen. »Jetzt ist nicht die Zeit für Diplomatie«, erklärte sie. »Ich muss Euch begreiflich machen, dass Ihr nicht edel zu handeln braucht. Es ist alles mein Fehler, wirklich. Das begreife ich jetzt. Ich hätte Euch nicht bitten sollen, mit zu Ramsey zu kommen. Damit habe ich Euch in eine Ecke getrieben, und das war mein Fehler.«
    »Niemand hat mich je in eine Ecke getrieben«, erklärte er und schien empört über ihre Bemerkung. »Ich habe das getan, was ich tun wollte und was ich als notwendig empfunden habe.«
    »Ihr seid nicht für mich verantwortlich.«
    Er zog sie zu einem abgelegenen Ort in den Wald, während sie unaufhörlich über die Gründe redete, warum er das tat, was er getan hatte. Offensichtlich hatte sie über alles nachgedacht und versucht, es zu verstehen. Natürlich irrte sie sich gewaltig, doch er entschied sich zu warten, bis sie ihm all ihre Gründe erklärt hatte, ehe er sie korrigierte.
    Als sie eine kleine Lichtung erreicht hatten, ließ er ihre Hand los, lehnte sich gegen einen Baumstamm, verschränkte die Arme vor der Brust und wartete darauf, dass sie mit ihren Erklärungen zu einem Ende kam.
    Er versuchte, sich auf das zu konzentrieren, was sie sagte, doch er wurde abgelenkt. Sie war ein wundervoller Anblick mit ihren geröteten Wangen und den schimmernden, braunen Locken, die ihr auf die Schultern fielen. Er wusste, dass sie keine Ahnung davon hatte, wie schön sie war. Äußerlichkeiten waren nicht wichtig für sie, und er empfand das als einen erfrischenden Unterschied zwischen ihr und den anderen Frauen, die er kannte. Ihre Augen waren jetzt von einem tiefen Smaragdgrün. Ganz sicher war es Leidenschaft, die er unter der Oberfläche entdeckte, und er verspürte plötzlich ein überwältigendes Bedürfnis, sie in seine Arme zu nehmen

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