Eine bezaubernde Braut
dafür, dass er Euch akzeptabel finden würde.«
»Was wäre dann der Grund?«, fragte er neugierig.
»Es würde ihm leicht fallen, durch Euer grobes Äußeres zu blicken. Ihr seid hitzig und leidenschaftlich, wenn Ihr Eure Überzeugung verteidigt, und Ihr seid äußerst treu zu denen, die Ihr liebt. Ihr seid ein ehrenwerter Mann, Brodick, und Ihr könntet meinem Onkel nichts vormachen. Er würde wissen, wie es in Eurem Herzen aussieht.«
»Und wie steht es mit Euch, Gillian? Wisst Ihr auch, wie es in meinem Herzen aussieht?«
Seine Stimme war jetzt nur noch ein Raunen, und ein heißes Verlangen rann durch ihren Körper. Das Sonnenlicht, das durch die Äste der Bäume fiel, schien Brodicks Körper in einen schimmernden Schein zu hüllen. Seine Haut glänzte, und sein langes goldenes Haar leuchtete. Bei diesem Anblick wurde ihr Mund ganz trocken, und sie verspürte ein eigenartiges Gefühl in ihrer Magengegend. Die Fantasie trieb eine heiße Röte in ihr Gesicht, und als ihr klar wurde, dass sie auf seinen Mund starrte, zwang sie sich, vor sich auf den Boden zu blicken, bis sie ihre irrigen Gedanken wieder unter Kontrolle hatte. Sie hatte nie daran gedacht, mit einem Mann zu schlafen, bis sie Brodick begegnet war. Seinetwegen würde sie jetzt einen großen Teil ihrer Zeit im Beichtstuhl verbringen und einem Priester gestehen müssen, wie verdorben sie geworden war.
»Seid Ihr schon mit vielen Frauen zusammen gewesen?« Sie konnte gar nicht glauben, dass sie ihm eine so intime Frage gestellt hatte, und sie wünschte sich sehnlichst, sie könnte ihre Worte zurücknehmen. »Antwortet mir nicht«, platzte sie heraus. »Ich hätte das gar nicht fragen dürfen.«
»Ihr dürft mich alles fragen«, sagte er. »Und ja, ich bin schon mit vielen Frauen zusammen gewesen«, erklärte er uninteressiert. »Möchtet Ihr, dass ich Euch genaue Zahlen nenne?«
»Nein, das möchte ich nicht«, knirschte sie. Sie starrte noch immer vor sich auf den Boden, als sie ihre nächste Frage stellte. »Wartet zu Hause eine Frau auf Euch?«
»Ich könnte mir vorstellen, dass einige auf mich warten.«
Ihr Kopf flog hoch. »Ihr könnt nicht mehrere Frauen heiraten, Brodick. Nur eine.«
Ihre Wangen waren gerötet. Er musste sich zusammenreißen, um nicht laut aufzulachen. »Es warten immer Frauen auf mich, die gern mein Bett mit mir teilen«, erklärte er. »Aber keine von ihnen erwartet, dass ich sie heirate.«
Sie entschied sich, jede einzelne dieser Frauen zu hassen. Der Ausbruch von Eifersucht, den sie fühlte, ergab überhaupt keinen Sinn, aber sie fühlte sich elend. Sie würde ihn nicht heiraten, und dennoch verabscheute sie den Gedanken, dass Brodick sein Bett mit anderen Frauen teilte.
Es gelang ihr nicht, bei ihrer nächsten Frage den Zorn in ihrer Stimme zu verbergen. »Und werden diese Frauen auch noch weiterhin das Bett mit Euch teilen, nachdem Ihr verheiratet seid?«
»Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht«, gestand er.
»Dann denkt jetzt darüber nach«, fuhr sie ihn an.
Ihr war klar, dass er genau wusste, was in ihr vorging, als er sie anlächelte. O ja, er wusste, dass sie nichts von diesen Frauen hören wollte, und er genoss ihre Reaktion sehr. Plötzlich hätte sie ihn am liebsten getreten und geküsst, alles gleichzeitig.
Sie entschied sich, sich stattdessen zusammenzureißen. »Eure Frau würde sicher nicht wollen, dass Ihr mit anderen Frauen ins Bett geht.«
»Gillian, wenn wir heiraten, dann werde ich nur Euch haben und keine andere. Wir werden beide einander treu sein, in guten wie in schlechten Zeiten, die wir miteinander teilen werden. Ich will nur Euch. Wird Euer Onkel Morgan wissen, dass ich gut für Euch sorgen werde?«
»Er würde wissen, dass ich auf mich selbst aufpassen kann. Ich bin kein Schwächling. Mein Onkel hat mir beigebracht, mich selbst zu verteidigen. Habt Ihr etwa den Eindruck bekommen, dass ich schwach bin, weil Alec Euch erzählt hat, dass ich geschlagen worden bin?«
»Nein«, antwortete er. »Ihr habt Kraft gezeigt und keine Schwäche. Ihr habt den Jungen vor Unheil beschützt, indem Ihr die Wut dieses Bastards auf Euch selbst gerichtet habt. Außerdem«, fügte er mit vibrierender Stimme hinzu, »würde ich niemals einen Schwächling heiraten.«
Die Wärme in seiner Stimme und sein Lob hätten ihr beinahe den Rest gegeben. Oh, wie sehr wollte sie sich in seine Arme werfen und ihn festhalten. Sie wusste nicht, wie sie sich vor ihm schützen konnte, und sie begann bereits
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