Eine bezaubernde Braut
koordinieren«, meinte er. »Iain möchte, dass Winslow und Dylan und du die Soldaten aussuchen, die mit uns nach England reiten sollen.«
»Wir wollen England angreifen?«, fragte Gideon erstaunt.
»Nein«, wehrte Brodick ab. »Obwohl der Gedanke daran mir das Herz erwärmt.«
Er lehnte sich zurück und erzählte Gideon, was geschehen war und wie Gillian Alec Maitland gerettet hatte. Gideon hatte Mühe, das alles zu verstehen. Als Brodick mit seiner Geschichte am Ende war, schüttelte der Soldat seinen Kopf. »Lieber Gott, es ist ein Wunder, dass Alec überlebt hat«, flüsterte er.
»Sein Wunder war Gillian«, erklärte Brodick. »Wäre sie nicht gewesen, dann wäre Alec jetzt tot.«
»Und niemand würde wissen, dass es einen Verräter in unserer Mitte gibt«, vollendete Ramsey.
»Aber wer würde so etwas tun?«, fragte Gideon und schlug dann mit der Faust auf den Tisch, als er sich selbst die Antwort gab. »Es muss einer der MacPhersons sein, denn sie sind die Einzigen, die daraus einen Gewinn hätten. Es gibt viele unter ihnen, die über Euren Tod jubeln würden, Laird, und alle stehen unter der Fuchtel von Proster. Auch wenn er nur wenig älter ist als ein Junge, so hat er sich doch ihre Treue erworben. Sie sind Rebellen, schlicht und einfach.«
»Ich bin mir da nicht so sicher wie du, und ich brauche Sicherheit, ehe ich etwas unternehme«, meinte Ramsey.
Er hob die Hand und bat so um Schweigen, als der Knappe mit einem Tablett mit Brot und Käse in die Halle gelaufen kam. Nachdem der Junge das Essen auf dem Tisch verteilt hatte, befahl ihm Ramsey, in der Küche zu warten, und nahm dann die Unterhaltung wieder auf. »Wir müssen Gillian helfen, ihre Schwester zu finden. Ich habe ihr mein Wort darauf gegeben.«
»Ist es denn ganz sicher, dass diese Frau eine MacPherson ist?«, fragte Gideon und rieb sich nachdenklich das Kinn.
»Ja«, antwortete Ramsey. »Ihr Name ist Christen, und sie ist ein paar Jahre älter als Gillian.«
»Die Familie hat ganz sicher ihren Namen geändert, um sie zu schützen«, warf Brodick ein.
»Dennoch hoffe ich, dass Brisbane und Otis wissen, wer sie ist. Ihnen entgeht nichts.«
»Ich könnte vielleicht auch helfen«, bot sich Gideon an. »Mein Vater besitzt ein sehr gutes Erinnerungsvermögen, und er kennt die meisten der MacPhersons. Er hasst sie, aber er benimmt sich ihnen gegenüber höflich«, fügte er hinzu. »Seine Schwester hat einen MacPherson geheiratet. Sie ist schon tot, aber sie wurde von ihrem Ehemann sehr schlecht behandelt. Und das wird mein Vater niemals vergessen. Dennoch würde er Euch helfen, Laird, wenn er das kann. Wenn eine Familie ein Kind aufgenommen hat, dann würde mein Vater das sehr wahrscheinlich wissen. Jetzt, wo er sich besser fühlt, wird diese Aufgabe ihm helfen, sich abzulenken. Mit Eurer Erlaubnis, Laird, werde ich ihn so bald wie möglich besuchen.«
»Gideons Vater hat sich sein Bein gebrochen«, erklärte Ramsey Brodick und Dylan. »Es ist eine gute Neuigkeit zu hören, dass er bald wieder gesund sein wird. Eine Zeit lang haben wir alle geglaubt, dass er es nicht schaffen würde, und Gideon war an seiner Seite.«
»Wenn er nicht wieder laufen kann, dann hätte er lieber tot sein wollen«, meinte Gideon. »Aber jetzt besteht ein kleiner Hoffnungsschimmer. Wenn Ihr mich in den nächsten Tagen nicht braucht, dann würde ich gleich zu ihm reiten. Ich könnte bereits vor Einbruch der Nacht die halbe Strecke geschafft haben.«
»Ja«, stimmte Ramsey zu. »Je eher du mit deinem Vater sprichst, desto besser. Brisbane und Otis werden Tage brauchen, während derer sie sich um die MacPhersons Sorgen machen, und du könntest mit der Information zurück sein, noch ehe diese alten Männer sich entschließen, uns die Wahrheit zu erzählen.«
»Christen meldet sich vielleicht von selbst«, schlug Dylan vor. Gideon wollte aufstehen, doch dann änderte er seine Meinung. »Laird, Ihr habt gesagt, Ihr werdet nach England reiten, aber wo genau werden wir hinreiten?«
»Das wissen wir nicht … noch nicht«, gab Ramsey zu. »Gillian hat uns die Namen der Engländer noch nicht genannt, die Alec gefangen gehalten haben und die den Pakt mit dem Verräter geschlossen haben.«
Verwundert fragte Gideon: »Aber warum hat sie Euch den Namen denn noch nicht genannt, Laird?«
Brodick gab ihm die Antwort. »Sie hat sich in den Kopf gesetzt, dass wir sofort losreiten und angreifen werden, sobald sie uns die Namen nennt, und das wird ihren Onkel in Gefahr
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