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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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entscheiden.«
    Schnell verging eine Stunde, während der Ramsey den Sorgen seines Clans lauschte. Anschließend hörte er sich Gideons Bericht an über die Probleme, die aufgetreten waren, während er seinen Besitz verlassen hatte. Er war nicht überrascht zu erfahren, dass die meisten der Probleme die Soldaten der MacPhersons betrafen. Ramsey versuchte, geduldig zu bleiben, während Gideon Vorfall um Vorfall auf dem Trainingsfeld aufzählte.
    Als der Kommandant der Sinclairs endlich damit fertig war, war sein Gesicht rot angelaufen. »Ihr habt mir befohlen, tolerant zu sein«, knurrte Gideon. »Aber eines sage ich Euch: Es ist gefährlich, Gehorsamsverweigerung zuzulassen. Der Anführer dieser Gruppe von Außenseitern wird mit jedem Tag mächtiger. Wenn ich einen Befehl erteile, dann sehen die meisten der MacPhersons erst zu ihm, und wenn er zustimmend nickt, dann befolgen sie meinen Befehl. Das kann nicht akzeptiert werden«, fügte er mit vor Zorn bebender Stimme hinzu.
    Ramsey lehnte ruhig am Kamin und sah seinem Kommandanten zu, der unruhig in der Halle hin und her lief. Brodick stützte sich am Tisch ab. Er hatte die Anschuldigungen gegen die MacPhersons mitgehört. Dylan stand neben ihm.
    Als Ramsey von den Klagen genug hatte, hob er die Hand. »Und was soll ich dagegen tun, Gideon?«, brummte er.
    Der Kommandant wirbelte herum und sah seinen Laird an. »Werft den Bastard raus.«
    »Hat dieser Bastard auch einen Namen?«, wollte Dylan wissen.
    »Proster«, knurrte Gideon.
    »Und du willst, dass ich ihn verbanne?«, fragte Ramsey.
    »Mir wäre lieber, wenn Ihr mir die Erlaubnis geben würdet, ihn umzubringen, Laird. Aber ich wäre schon zufrieden, wenn man ihn verbannen würde.«
    »Und was ist mit seinen Gefolgsleuten? Was soll ich deiner Meinung nach mit ihnen tun?«
    »Wollt Ihr die Wahrheit wissen?«
    »Natürlich.«
    Gideon seufzte. »Ich möchte am liebsten, dass Ihr sie alle verbannt. Ihr wisst, dass ich gegen diese Vereinigung der Clans war, Laird, und ich erinnere mich daran, dass ich Euch gesagt habe, es würde nicht gut gehen.«
    »Und jetzt glaubst du, dass sich deine Vorhersage erfüllt hat?«
    »Das tue ich.«
    »Du wusstest, dass es Probleme geben würde, Gideon. Es ist unsere Pflicht, einen Weg zu einer Lösung zu finden, aber nicht, indem wir die Außenseiter rauswerfen«, fügte er hinzu. »Suche Proster und schickte ihn zu mir«, befahl er. »Ich werde mich mit ihm und seinen Gefolgsleuten auseinander setzen.«
    Gideon schien erleichtert, mit dem Problem nicht mehr allein fertig werden zu müssen. Er nickte eifrig. »Ich begrüße Euer Einschreiten, Laird, denn ich schwöre, die Unruhestifter haben mich in eine Ecke gedrängt. Ich besitze nicht Eure Geduld.«
    Niemand besitzt Ramseys Geduld, dachte Brodick. Gideon kannte seinen Laird offensichtlich nicht sehr gut, denn wenn das so gewesen wäre, dann wüsste er, dass unter seinem zuvorkommenden und diplomatischen Äußeren das Herz eines wilden Kriegers schlug, dessen Temperament noch das von Brodick in den Schatten stellte. Im Gegensatz zu Brodick dauerte es allerdings lange, bis Ramsey seine Geduld verlor. Doch wenn es so weit war, war seine Reaktion explosiv und Angst einflößend. Er konnte viel brutaler sein als Brodick, und vielleicht war das einer der Gründe dafür, dass sie so gute Freunde geworden waren. Sie vertrauten einander. Aye, Brodick vertraute Ramsey, und er bewunderte ihn, genau wie er dem Mann vertraute und ihn bewunderte, der sie beide zu Führern ausgebildet hatte, Iain Maitland.
    Iain ist ein wirklich rücksichtsloser Führer, dachte Brodick. Iain kannte kaum Gnade, er war für seine Ungeduld bekannt, und deshalb hatte er sich in der Vergangenheit auf Ramsey verlassen, der bei den Treffen des Rates für ihn gesprochen hatte. In den Momenten, in denen Iain jeden umgebracht hätte, der ihm widersprach, nutzte Ramsey die Überzeugung, um das zu bekommen, was er wollte. Erst wenn das nicht klappte, griff er, wie Iain und Brodick, zu brutaler Gewalt.
    Nachdem Gideon seine Klagen alle losgeworden war, besserte sich seine Laune. »Es gibt da noch eine Angelegenheit, um die Ihr Euch kümmern müsst, ehe Ihr Euch ausruhen könnt«, erklärte er mit einem breiten Grinsen.
    Ramsey zog die Augenbrauen hoch. »Und diese Angelegenheit findest du lustig?«
    »Aye, das tue ich«, antwortete Gideon.
    Ramsey seufzte. »Lass mich raten«, sagte er. »Hat diese Angelegenheit etwas mit unserer Bridgid KirkConnell zu tun?«
    Gideon lachte.

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