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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sie sie erzählten. Glücklicherweise schien Bridgid das nicht zu bemerken.
    »Ich würde Euch sehr gern helfen mit Michael.«
    »Dann ist es also abgemacht?«
    »Was ist abgemacht? Was soll ich denn genau tun?«
    »Hier einziehen«, erklärte er. »Es gibt oben noch drei leere Zimmer. Sucht Euch eines davon aus und bringt so schnell wie möglich Eure Sachen hierher. Ihr werdet natürlich zu Hause ausziehen müssen. Ich weiß, dass das für Eure Mutter und für Euch schwer sein wird«, fügte er schnell hinzu, stolz darauf, dass er an seiner Lüge nicht erstickte.
    »Ihr wollt, dass ich hier lebe? Laird, das wäre nicht anständig. Die Leute würden reden.«
    »Dann könnt Ihr ja in der Unterkunft der Diener hinter dem Schloss schlafen.«
    Sie dachte einen Augenblick schweigend darüber nach. Dann nickte sie zögernd. Die Traurigkeit, die er in ihren Augen las, war herzerweichend, und erst jetzt begriff er, dass sie alles verstanden hatte.
    Sie reckte sich und holte tief Luft. »Ich werde Euch gern bei der Erziehung von Michael helfen. Aber sollte ich nicht warten, bis er nach Hause kommt, ehe ich meine Sachen hierher bringe?«
    »Nein, ich möchte, dass Ihr Euch so bald wie möglich hier einrichtet.«
    »Dann werdet Ihr mich jetzt entschuldigen, damit ich meine Sachen holen kann.«
    Ramsey gab ihr die Erlaubnis und sah ihr nach, als sie ging. Ihre stolze Haltung beeindruckte ihn, ganz besonders, weil er die Tränen in ihren Augen gesehen hatte, ehe sie ihm den Rücken zuwandte.
    An der Tür blieb sie noch einmal stehen. »Laird?«
    »Ja.«
    »Verurteilt meine Mutter nicht allzu sehr. Sie kann nicht gegen ihre Gefühle an. Sie ist erst seit kurzem verheiratet und wünscht sich ein wenig Abgeschiedenheit mit ihrem Ehemann. Ich bin ihr dabei im Weg. Außerdem ist es Zeit, dass ich mein Zuhause verlasse.«
    »Glaubt Ihr etwa, das sei der Grund dafür, dass ich Euch gebeten habe, hier einzuziehen? Weil Eure Mutter sich ein wenig Abgeschiedenheit wünscht?«
    »Ist es das nicht?«, fragte sie. »Was für einen anderen Grund könnte es geben?«
    Lust und Eifersucht, dachte Ramsey. Doch die beschämende Wahrheit würde er ihr natürlich nicht verraten, dass ihrem Stiefvater nach ihr gelüstete und ihre eigene Mutter eifersüchtig war auf die Schönheit ihrer Tochter.
    »Ich habe Euch meine Gründe erklärt. Ihr werdet mir bei der Erziehung Michaels helfen, und das ist alles.«
    »Ihr seid ein freundlicher Mann, Laird«, sagte sie. »Aber …«
    »Aber was?«
    Ihr Lächeln war nur flüchtig. »Ihr könnt wirklich nicht sehr gut lügen.«

21
    Nichts war einfach. Nach einer langen und ermüdenden Diskussion mit Brisbane und Otis dröhnte Gillians Kopf von all den ausweichenden Antworten. Es waren liebe freundliche Männer, doch sie waren schrecklich störrisch. Obwohl keiner von beiden es ihr gegenüber zugeben würde, so war es doch schon sehr bald offensichtlich, dass sie wussten, wo Christen war, es ihr aber nicht verraten wollten, ehe sie nicht mit Christen gesprochen und ihre Erlaubnis für ein Treffen mit Gillian bekommen hatten. Gillian versuchte, geduldig zu sein, und wurde schließlich auch dafür belohnt, als Otis aus Versehen die Bemerkung machte, dass Christen auf dem Land der MacPhersons lebte. Gillians Herz begann zu jubeln, und dann versuchte sie, mit allen möglichen Überredungskünsten, den beiden die kostbare Information zu entlocken. Doch ohne Erfolg.
    Gillian war sicher, dass Christen sofort zu ihr kommen würde, sobald sie von ihrer Schwester hörte. Also erklärte sie sich einverstanden zu warten, bis die Männer mit Christen gesprochen hatten. Sie bat die beiden, so schnell wie möglich mit Christen zu sprechen, erklärte ihnen, dass ihre Zeit knapp war und dass sie schon bald nach England zurückkehren musste. Den Grund dafür nannte sie nicht.
    Nachdem die beiden alten Männer gegangen waren, fühlte sich Gillian nervös und frustriert. Sie wollte für ein paar Minuten allein sein, deshalb wanderte sie über den stillen gepflasterten Weg, der zwischen den Gebäuden des Besitzes der Ramseys entlangführte, auf den Hügel. Dort fand sie einen schattigen Platz unter einem Baum und setzte sich. Sie breitete den Rock über das Gras aus, schloss die Augen, verbannte alle Gedanken aus ihrem Kopf und ließ sich den sanften Wind ins Gesicht wehen. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie sich um. Ramseys Besitz war wunderschön … und friedlich. In der Ferne gingen die Leute ihren täglichen Aufgaben nach.

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