Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
unternehmen.«
    »Etwas zu unternehmen?«
    »Das waren die Worte, mit denen sie mich angeschrien hat, während ich meine Sachen gepackt habe. Sie ist enttäuscht von mir, weil ich mich geweigert habe zu heiraten.«
    Bridgid erklärte ihr die Geschichte, und als sie damit fertig war, hatte Gillian ihre Verlegenheit vollkommen vergessen. »Eure Mutter hat einen Fehler gemacht, als sie Euch dazu brachte, Euer Zuhause zu verlassen.«
    »Sie will, dass ich ab jetzt Ramseys Problem bin«, meinte Bridgid. »Meine Mutter hat vor kurzem noch einmal geheiratet, und ich bin nun einmal eine schwierige Tochter.«
    Zusammen schlenderten sie den Weg entlang. Ihre Röcke streiften die bunten Blumen, und flüsternd vertrauten sie einander Dinge an, als seien sie schon jahrelang Freundinnen. Weder Bridgid noch Gillian beeilten sich. Bridgid wollte ihr Herz jemandem ausschütten, der sie nicht verurteilte, und Gillian wollte für kurze Zeit ihre eigenen Probleme vergessen.
    »Also seht Ihr, ich kann meiner Mutter keinen Vorwurf machen. Sie kann nichts für ihre Gefühle. Ich bin es leid, über meine Schwierigkeiten zu reden. Ich möchte mehr von Euch erfahren. Liebt Ihr Brodick tatsächlich?«
    »Ja, wirklich.«
    »Kennt Ihr ihn schon lange?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Also«, rügte Bridgid. »Wenn Ihr ihn erst richtig kennen lernt, dann werdet Ihr sicher feststellen, dass es nur eine Vernarrtheit war.«
    Gillian schüttelte den Kopf. »Ich habe es mir nicht ausgesucht, mich in ihn zu verlieben. Es ist einfach geschehen, aber ich liebe ihn von ganzem Herzen.«
    Bridgid seufzte. »Ich habe mich auch verliebt«, gestand sie.
    Gillian warf ihr einen schnellen Blick zu. »Ihr scheint aber nicht sehr glücklich darüber zu sein.«
    »Das bin ich auch nicht. Ich fühle mich ausgesprochen elend, wenn ich ganz ehrlich bin. Ich will ihn gar nicht lieben.«
    »Aber warum denn nicht?«
    »Weil er mich nicht liebt.«
    »Seid Ihr da ganz sicher?«
    »Er ist ein sehr dummer Mann.«
    Gillian lachte. »Und dennoch liebt Ihr ihn.«
    »Das tue ich.«
    »Wer ist er denn?«
    »Ein Sinclair.«
    »Weiß er, was Ihr für ihn fühlt?«
    »Nein.«
    »Werdet Ihr ihm sagen, dass Ihr ihn liebt?«
    »Darüber habe ich lange nachgedacht, und ich habe versucht, ihn dazu zu bringen, mich überhaupt zu … bemerken. Ich habe gehofft, dass ihm etwas auffallen würde, aber bis jetzt ist er blind.«
    »Ich finde, Ihr solltet es ihm sagen. Was habt Ihr denn zu verlieren?«
    »Meinen Selbstrespekt, meine Würde, meinen Stolz, meine …«
    »Ach, lasst nur.«
    »Ich weiß, Ihr habt Recht. Ich sollte es ihm sagen. Wenn ich weiter warte, werde ich eine alte Frau sein, ehe er begreift, dass ich das Beste bin, das ihm je begegnet ist. Niemand wird ihn je so lieben, wie ich es tue. Ich kenne alle seine Fehler, und er hat eine ganze Menge davon, das versichere ich Euch, aber ich liebe ihn trotzdem.«
    »Wann?«
    »Wann was?«
    »Wann werdet Ihr es ihm sagen?«
    »Oh, das werde ich nicht.«
    »Aber Ihr habt doch gerade erst gesagt …«
    »Dass ich es ihm sagen sollte. Aber ich werde es trotzdem nicht tun. Was ist, wenn er gar nicht will, dass ich ihn liebe? Vielleicht mag er mich ja nicht einmal. Wenn ich richtig darüber nachdenke, dann glaube ich das sogar. Er sagt mir immer wieder, wie schwierig und störrisch ich bin.«
    »Dann bemerkt er Euch also, nicht wahr?«
    »Ja, aber nur als einen Quälgeist. Die Männer hier umwerben die Ladys. Ist das in England anders?«
    »Nein, es ist das Gleiche.«
    »Dann sollte er doch hinter mir her sein, nicht wahr? Nein, ich werde ihm nicht sagen, was ich fühle. Wann hat Brodick Euch gesagt, dass er Euch liebt?«
    Drei Soldaten kamen den Weg entlang, und Gillian wartete, bis sie außer Hörweite waren, ehe sie antwortete. »Er hat mir nicht gesagt, dass er mich liebt, wenn ich ganz ehrlich sein soll. Ich bin mir nicht einmal sicher, dass er das tut. Ich weiß allerdings, dass er mich mag.«
    »Und Ihr habt ihm noch nicht gesagt, dass Ihr ihn liebt?«
    »Doch, das habe ich.«
    Bridgid war beeindruckt. »Ihr seid viel tapferer als ich. Die Angst, zurückgewiesen zu werden, schmerzt mich sehr. Deshalb will ich nicht einmal darüber nachdenken. Dennoch habt Ihr Brodick mutig gesagt, wie Ihr fühlt, obwohl er von seinen Gefühlen gar nicht gesprochen hat.«
    »Eigentlich hat er mir eröffnet, dass ich ihn liebe.«
    Bridgid lachte. »Typisch Mann. Sie sind alle arrogant, müsst Ihr wissen.«
    »Die meisten zumindest«, stimmte ihr Gillian zu.

Weitere Kostenlose Bücher