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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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reiten nach England, und Ihr kennt doch sicher den Grund dafür.«
    »Ich kenne ihren Plan, nach England zu reiten, aber Ihr irrt Euch, wenn Ihr glaubt, dass sie jetzt schon losreiten. Wenn Ihr mich jetzt bitte entschuldigen wollt, ich muss zurück zu unserem Haus und dort auf die Rückkehr meines Mannes warten.«
    »Dann werdet Ihr aber lange warten müssen«, meinte Proster. »Er kommt nicht zurück, und morgen werdet auch Ihr abreisen.«
    »Und wohin werde ich reisen?«
    »Nach Hause«, antwortete er. »Ich habe gehört, wie Euer Mann den Befehl erteilt hat. Soldaten der Buchanans werden morgen kommen, um Euch zu Eurem neuen Zuhause zu geleiten. Graeme und Lochlan sind dafür verantwortlich, dass Ihr bis dahin in Sicherheit seid.«
    In Gillians Kopf drehte sich alles, und ein dicker Kloß saß in ihrem Magen. »Und wer sind Graeme und Lochlan?«
    »Graeme ist ein MacPherson«, erklärte ihr der junge Soldat voller Stolz. »Und Lochlan ist ein Sinclair. Sie sind in ihren Pflichten und ihrem Stand gleichgestellt. Wir alle sind jetzt einander gleichgestellt, unser Laird hat es so verfügt, und er sagt, wir können den Namen unseres Clans behalten und dennoch harmonisch als eine Einheit leben.«
    »Ich verstehe«, flüsterte Gillian.
    »Fühlt Ihr Euch nicht gut, Mylady? Ihr seid ganz blass geworden.«
    Gillian ignorierte seine Frage. »Proster, Ihr könnt nicht richtig gehört haben«, versuchte sie noch einmal zu verstehen. »Wenn sie nach England reiten, werden sie mich mitnehmen. Das wurde mir versprochen … Er würde sein Wort mir gegenüber nicht brechen. Er weiß … sie alle wissen, dass mein Onkel sterben wird, wenn die Engländer sie sehen. Nein, Ihr müsst Euch irren. Brodick wird zurückkommen und mich holen.«
    Ihre Aufregung alarmierte den Soldaten, und er wusste nicht, was er tun sollte. Er wollte sie anlügen, wollte ihr sagen, ja, er musste sich verhört haben, doch er wusste, dass sie irgendwann die Wahrheit würde akzeptieren müssen, deshalb platzte er jetzt heraus: »Gott ist mein Zeuge, ich habe sie richtig verstanden. Alle wissen Bescheid … nur Ihr wohl nicht«, stotterte er. »Sie reiten nach England, und Ihr werdet zum Besitz der Buchanans gebracht. Euer Mann hat sich Sorgen gemacht wegen Eurer Verletzung, er wollte, dass Ihr Euch noch einen Tag ausruht, ehe Ihr eine so weite Entfernung reitet. Es war sehr rücksichtsvoll von ihm, nicht wahr, Mylady?«
    Gillian antwortete ihm nicht. Sie wandte sich um und ging davon, doch dann blieb sie noch einmal stehen. »Danke, Proster, dass Ihr es mir erklärt habt.«
    »Mylady, wenn Ihr mir noch immer nicht glaubt, dann sprecht mit Graeme und Lochlan. Sie werden Euch das bestätigen, was ich Euch gerade gesagt habe.«
    »Ich brauche nicht mehr mit ihnen zu sprechen. Ich glaube Euch. Und wenn Ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich muss zurück zum Haus.«
    »Mit Eurer Erlaubnis werde ich Euch begleiten«, bot er ihr an. »Ihr seht etwas mitgenommen aus«, fügte er hinzu. »Schmerzt Euer Bein?«
    »Nein, es schmerzt nicht«, antwortete sie mit ausdrucksloser Stimme.
    Sie sagte kein Wort mehr, bis sie an ihrem Haus waren. Proster hatte sich gerade vor ihr verbeugt und sich abgewandt, um zu gehen, als sie ihn noch einmal zurückrief. »Wisst Ihr, wo Kevin und Annie Drummond leben?«
    »Alle Soldaten kennen die Drummonds. Wenn sich jemand verletzt hat, reitet er zu ihnen. Wenn er auf dem Weg nicht stirbt, heilt Annie Drummond ihn. Wenigstens meistens«, fügte er hinzu. »Warum fragt Ihr?«
    »Ich war nur neugierig«, log sie. »Ich würde gern gleich zum Haus meiner Schwester zurückkehren. Würdet Ihr mich bitte begleiten?«
    Geehrt, dass die Frau des Buchanans ihn als ihren Begleiter ausgewählt hatte, reckte Proster die Schultern. »Ich wäre glücklich, mit Euch reiten zu dürfen, aber kommt Ihr nicht gerade erst von Eurer Schwester?«
    »Ja, aber ich habe vergessen, ihr ihre Geschenke zu geben, die ich ihr aus England mitgebracht habe, und sie kann es nicht erwarten, sie zu bekommen. Wenn ich bereit bin loszureiten, werde ich nach Euch schicken.«
    »Wie Ihr wünscht«, sagte er.
    Sie schloss leise die Tür hinter sich, ging zu ihrem Bett, setzte sich darauf, barg das Gesicht in ihren Händen und weinte bitterlich.

35
    Gillian bewegt sich mit einer Eile, die aus ihrer Verzweiflung geboren war. Sie riss sich das Plaid der Buchanans von ihrem Körper, warf es auf das Bett und griff nach ihrer englischen Kleidung. Sie hatte bereits eine kleine

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