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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ihre Wiedervereinigung dachte. »Ich erinnere mich an dich als ein kleines Mädchen, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass wir zwei Fremde sind, die nur sehr wenig gemeinsam haben. Ich möchte deine Gefühle nicht verletzen, aber ich muss ganz ehrlich mit dir sein. Die Vergangenheit erneut heraufzubeschwören bringt nur schmerzliche Erinnerungen zurück. Und wenn ich dich ansehe, werde ich an eine Zeit erinnert, die ich verzweifelt zu vergessen versucht habe. Vielleicht werde ich eines Tages meine Meinung ändern. Doch jetzt, glaube ich, wird es das Beste sein, wenn wir getrennte Wege gehen. Ich verspreche dir aber, wenn ich mich noch an etwas erinnere, das dir bei deiner Suche helfen kann, dann werde ich dir Bescheid geben lassen.«
    Gillian war niedergeschmettert. Rasch senkte sie den Kopf, damit Christen nicht sah, wie verletzt sie war.
    »Wie du willst«, flüsterte sie.
    Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich um und ging langsam den Weg hinunter. Sie sah nicht zurück.

34
    Gillian sehnte sich verzweifelt nach Brodick, damit er seine Arme um sie legte und sie festhielt. Die Ehe hatte sie bereits verändert, merkte sie, denn ehe sie Brodick begegnet war und sich in ihn verliebt hatte, hatte sie immer das Gefühl gehabt, ihre Probleme allein lösen zu müssen. Jetzt hatte sie einen Mann, mit dem sie ihre Sorgen und auch ihren Kummer teilen wollte. In diesem Augenblick war es ihr auch gleichgültig, warum er ihr nicht sagen konnte, dass er sie liebte. In ihrem Herzen glaubte sie, dass er das tat. Sie war davon überzeugt, dass er nicht aus einem anderen Grund mit ihr eine lebenslange Bindung eingegangen war. Kein Mann würde zu einem solchen Mittel greifen, nur um sich an seinem Feind zu rächen. Brodick hätte sie nicht heiraten müssen, um die Namen der Engländer von ihr zu erfahren. Ramsey hatte ganz einfach den falschen Schluss gezogen, und Brodick, der nicht bereit war, seine wahren Gefühle zuzugeben, hatte sich nicht die Mühe gemacht, ihn zu korrigieren.
    Brodick war störrisch bis in sein Innerstes und so voll zusätzlicher Fehler, dass sie eine ganze Stunde brauchen würde, um sie alle aufzuzählen. Und dennoch liebte sie ihn, und jetzt sehnte sie sich verzweifelt nach seinem Trost und seinen breiten Schultern, um sich daran auszuweinen, wenn sie ihm ihr Herz öffnete. Wie konnte ihre Schwester nur so kalt und gefühllos sein? Sie hatte es überdeutlich gemacht, dass sie Gillian nicht in ihrem Leben haben wollte. So viele Jahre hatte Gillian von ihrer Wiedervereinigung geträumt, und nicht einmal hatte sie geglaubt, dass Christen sie abweisen würde.
    Gillian schämte sich und fühlte sich erniedrigt. Sie verstand den Grund dafür nicht. Sie wusste, dass sie keinen Fehler gemacht hatte, dennoch konnte sie das Gefühl nicht abschütteln, dass sie genau das getan hatte.
    Noch immer erschüttert von der Begegnung mit ihrer Schwester, dachte sie an nichts anderes als daran, zu ihrem Ehemann zurückzugehen und ihm zu erzählen, was geschehen war. Sie brachte ihr Pferd in den Stall zurück, und trotz der Schmerzen in ihrem Bein lief sie den ganzen Weg zu Ramseys Schloss, in der Hoffnung, Brodick dort zu finden.
    Proster begegnete ihr und überbrachte ihr die Nachricht. »Euer Mann ist weg, Mylady«, erklärte er. »Sie sind alle weg.«
    »Sie? Aber wer?«, fragte sie.
    »Die Lairds«, antwortete er. »Iain Maitland, mein Laird Ramsey und Laird Buchanan.«
    »Iain war hier?«
    »Aye, er war kurz nach der Morgendämmerung hier.«
    »Wohin ist mein Mann denn geritten?«
    »Er ist zusammen mit Ramsey und Iain weggeritten.«
    »Ja«, sagte sie und versuchte, ihren Ärger unter Kontrolle zu halten. »Aber wohin sind sie geritten?«
    Er schien überrascht, dass sie nicht Bescheid wusste. »Zum Hügel, um dort die Soldaten zu treffen. Ihr wusstet doch sicher, dass der Ruf zu den Waffen schon vor Tagen herausgegangen ist«, fügte er hinzu.
    »Nein, das wusste ich nicht«, gestand sie ihm.
    »Die Lairds haben ihre Kämpfer zusammengerufen, und bis zu diesem Augenblick sollten sich eigentlich alle versammelt haben.«
    »Auf dem Hügel.«
    »Ja«, antwortete er und nickte.
    »Und wo ist dieser Hügel?«
    »Ein gutes Stück südlich von hier«, erklärte er ihr.
    »Dann werden sie wahrscheinlich erst spät zurückkommen, nicht wahr?«
    »Spät? Mylady, sie werden eine ganze Weile nicht zurückkommen.«
    Gillian verstand noch immer nicht. Proster, dem ihre Verwirrung nicht entgangen war, beeilte sich, zu erklären. »Sie

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