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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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er.
    Alford kniff die Augen zusammen und musterte Arthur wütend. »Nun?«, fuhr er ihn an, während der Soldat zitternd nach Worten rang.
    »Wir sind so schnell wir konnten zu Eurem Besitz geritten, Mylord, doch als wir dort ankamen, war die Zugbrücke heruntergelassen … und es war das Gleiche. Kein einziger Soldat war dort.«
    »Was sagst du da?«, krächzte Alford.
    »Euer Haus war verlassen.«
    »Und die Diener?«
    »Auch die waren verschwunden.«
    Alford erstarrte. »Meine eigenen Männer wagen es, mich zu verlassen? Wohin könnten sie gegangen sein? Wohin?«, brüllte er. »Ich will wissen, wer verantwortlich ist für diese …« Er hielt plötzlich inne. Sein Kopf fuhr hoch, und er wirbelte zu Gillian herum. »Was wisst Ihr darüber?«
    »Ich weiß nur das, was ich gerade gehört habe.«
    Er glaubte ihr nicht. Er griff nach dem Dolch an seinem Gürtel, erinnerte sich daran, dass er auf dem Tisch lag, und eilte zum Tisch, um ihn zu holen. Dann kam er ganz langsam auf Gillian zu und hielt ihr die Klinge vors Gesicht.
    »Ich werde dir den Hals durchschneiden, du Hündin, wenn du mir nicht die Wahrheit sagst. Wo sind meine Soldaten?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Gillian. »Soll ich vielleicht raten?«
    Er drückte die Spitze der Klinge an ihren Hals. Perverse Lust schimmerte in seinen Augen, als er absichtlich ihre Haut ritzte. Er trat noch einen Schritt näher, dann erstarrte er und blickte langsam auf das Messer hinunter, das Gillian gegen seinen Bauch gedrückt hatte.
    »Sollen wir herausfinden, welche Klinge schneller ist?«, flüsterte sie.
    Er sprang zurück. »Packt sie«, schrie er Horace zu.
    Bridgid sprang auf und lief zu Gillian, doch Horace hatte das vorausgesehen und rammte sie beiseite. Er packte Gillians Arm und versuchte, ihr den Dolch zu entreißen. Sie schnitt ihn zweimal in die Handfläche, ehe es ihm gelang.
    »Ich weiß, was mit Euren Soldaten geschehen ist«, rief Bridgid. »Tritt zurück, Horace«, befahl Alford.
    Erschüttert goss Alford sich etwas zu trinken ein, dann wandte er sich um und lehnte sich gegen den Tisch. »Sagt mir, was mit ihnen geschehen ist.«
    »Sie sind tot«, antwortete Bridgid. »Alle. Habt Ihr etwa geglaubt, dass Ihr das Kind eines mächtigen Lairds entführen könnt, ohne die Folgen zu tragen?« Sie legte die Hände zusammen und lachte. »Ihr seid der Nächste. Ihr und Eure Freunde.«
    Edwin lachte spöttisch. »Sie werden nicht bis nach England kommen. Das würden sie nicht wagen.«
    »Jawohl«, stimmte Hugh bei. »Wenn es wirklich die Highlander waren, sind sie jetzt längst wieder zu Hause. Sie haben sicher beendet …«
    »Oh, sie haben gerade erst begonnen«, unterstützte nun Gillian ihre Freundin. »Sie machen sich nichts aus Gold oder alten Schätzen. Sie wollen Euch drei, und sie werden nicht eher aufhören, bis Ihr tot seid.«
    »Sie lügt«, schrie Horace. »Die Highlander sind Wilde, und unsere Soldaten sind ihnen weit überlegen.«
    Gillian lachte höhnisch. »Und wo sind sie dann bitte?«
    »Wie viele Soldaten hast du entlang der Grenze aufgestellt?«, fragte Hugh.
    »Wie viel es auch sind, du solltest die Wachen verdoppeln. Man kann nicht vorsichtig genug sein«, mischte sich auch Edwin ein.
    Alford zuckte mit den Schultern. »Wenn es dich beruhigt, werde ich die Wachen verdoppeln. Sorg dafür, Horace«, befahl er. »Niemand kann in diese Festung herein. Ich habe sie uneinnehmbar gemacht. Also wirklich, ich habe über zweihundert Männer hier, alles bestens ausgebildete Soldaten und mir treu ergeben. Wenn ihr diese Zahl zu den Soldaten zählt, die euch beide begleiten, dann sind wir eine unbesiegbare Macht.«
    »Vierzig Männer stehen unter meinem Kommando«, erklärte Hugh.
    »Zweiundzwanzig unter meinem«, ergänzte Edwin.
    »Seht ihr? Wir brauchen uns nicht zu fürchten.«
    Der Kommandant hatte die Halle gerade erst verlassen, als er schon wieder zurückkam. »Mylord … Ihr habt Besuch.«
    »Wer ist es?«
    »Mein Gott, sind es die Heiden?«, schrie Edwin panisch.
    »Nein, Baron, es sind nicht die Heiden. Es ist der König persönlich, begleitet von einem vollen Kontingent Soldaten. Die Wache hat das Banner entdeckt, Mylord, und die Zugbrücke heruntergelassen.«
    Alford verschlug es schier die Sprache. »John ist hier? Der König von England steht vor meiner Tür?«
    »Aye, Baron.«
    »Wie viele Soldaten werden wohl bei ihm sein?«, fragte Alford.
    »Die Wache hat sechzig oder siebzig Männer ausgemacht.«
    Alford schnaufte verächtlich.

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