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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Wiese überquert hatte, wurde sie sofort von Alfords Soldaten umringt und in das Schloss geführt. Man brachte sie in die große Halle und befahl ihr zu warten, bis Alfords erster Offizier kam.
    Eine junge Dienstmagd, die offensichtlich keine Ahnung hatte, dass der Baron nicht wollte, dass man sich um Gillians Wohlergehen kümmerte, brachte ein Tablett mit Essen herein und stellte es auf den Tisch vor Gillian. Zwei Soldaten bewachten den Eingang und beobachteten jede Bewegung Gillians. Lange lief sie unruhig vor dem Kamin auf und ab, und als sie müde wurde, setzte sie sich an den Tisch und zwang sich, einige Bissen des kalten Fleisches und des Brotes auf dem Tablett zu essen. Gillian hatte keinen großen Appetit, doch wusste sie, dass sie etwas essen musste, um Kraft für die Konfrontation mit Alford zu haben. Der zuständige Soldat kam schließlich herein. Er war ein brutal aussehender Mann mit einer breiten, vorstehenden Stirn und kleinen, dunklen Augen, die so ausdruckslos wie Murmeln waren.
    »Baron Alford möchte nicht gestört werden, wenn er schläft. Er und seine Begleiter Baron Edwin und Baron Hugh waren gestern Abend sehr lange auf.«
    »Ich habe Alford nichts zu sagen, ehe ich nicht vorher meinen Onkel Morgan gesehen habe. Ist er hier?«
    »Nein«, knurrte der Mann. »Aber Ihr habt Glück. In der letzten Woche hat der Baron einigen Soldaten befohlen, ihn von seinem Besitz zu holen und ihn hierher zu bringen.«
    »Dann wurde meinem Onkel also erlaubt, in seinem Haus zu bleiben?«, fragte sie.
    »Seit Eurer Abreise ist Euer Onkel zweimal an einen anderen Ort gebracht worden«, antwortete er.
    »Warum brauchen die Soldaten denn so lange, ihn hierher zu holen? Wenn sie doch schon in der letzten Woche aufgebrochen sind …«
    »Die Soldaten wurden zusätzlich zu Baron Alfords Haus geschickt, um von dort seinen Lieblingsumhang mitzubringen. Sie sollten jetzt bald eintreffen.«
    Gillian wurde nach oben gebracht und in das gleiche Zimmer gesperrt, aus dem sie und Alec vor einigen Wochen geflohen waren. Mit einem spöttischen Lächeln erklärte ihr der Soldat, dass der geheime Gang verschlossen worden war.
    Sie wartete bis zum späten Nachmittag. Einen großen Teil der Zeit verbrachte sie mit Beten und der Sorge um Brodick und die anderen. Bitte, Gott, beschütze sie und halte sie von diesem Ort hier fern, bis alles erledigt ist und Alford ihnen nicht mehr schaden kann.
    Endlich schloss der brutale Soldat die Tür auf und erklärte ihr, dass der Baron darauf wartete, sie zu empfangen. »Der Rest Eurer Familie ist angekommen«, erklärte er.
    Sie wollte ihn fragen, ob es ihrem Onkel gut ging, doch sie wusste, dass er ihr nicht antworten würde. Also lief sie schnell nach unten, um sich selbst zu versichern.
    Edwin wartete. Sie bedachte ihn mit keinem Blick, als sie an ihm vorbei in die Halle lief. Alford und Hugh saßen nebeneinander am Tisch. Sie hatten offensichtlich am vergangenen Abend zu viel getrunken, denn Hughs Gesicht sah grau aus, und seine Hände zitterten, als er nach seinem Becher griff. Rote Flüssigkeit schwappte über den Rand des Bechers auf den Tisch, als er gierig den Wein trank, wie ein Mann, der am Verdursten ist.
    Alford rieb sich die Stirn, um die hämmernden Kopfschmerzen zu vertreiben.
    »Wo ist mein Onkel?«, wollte Gillian wissen.
    »Er wird bald hier sein«, spuckte er. »Sagt mir, Gillian, habt Ihr versagt oder habt Ihr Eure Aufgabe erfolgreich abgeschlossen?«
    »Ich werde Euch gar nichts sagen, ehe ich nicht zuerst meinen Onkel Morgan gesehen habe.«
    »Dann wird Eure Schwester uns vielleicht etwas verraten. Bring sie rein, Edwin«, rief er, dann verzog er schmerzlich das Gesicht und legte die Hand an die Stirn.
    Weil Alford sie so genau beobachtete, versuchte Gillian, ihre Überraschung und ihre Verwirrung so gut wie möglich vor ihm zu verbergen. Er sollte ihre Schwester hereinbringen? Wovon in Gottes Namen sprach er überhaupt?
    »Ah, da ist sie ja«, flötete Alford.
    Gillian wirbelte herum und fiel beinahe um, als Bridgid die Halle betrat. Lieber Gott, was tat sie nur? Die Soldaten mussten ihr Versteck entdeckt haben, entschied Gillian, und wenn das so war, was war aus Proster, Ker und Alan geworden?
    Verängstigt sog sie die Luft ein. Bridgid lächelte sie an, dann fragte sie so laut, dass alle es hören konnten: »Welches der Schweine ist Alford?«
    Alford fuhr hoch, er stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch. »Ihr werdet Eure Zunge hüten«, plärrte er. »Denn sonst

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