Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
»Also sind meine Truppen stärker als seine«, meinte er.
    Hugh lachte. »Du versuchst ständig, ihn zu übertrumpfen, nicht wahr?«
    »Wann immer ich kann«, grinste Alford. »Doch er ist der König, und das ist für mich ein großer Nachteil. Dennoch tue ich, was in meinen Kräften steht.«
    »Wir dürfen nicht gerade jetzt unsere Vorsicht außer Acht lassen«, meinte Edwin.
    Alford klatschte in die Hände und befahl den Dienern, ein Festmahl für ihren Ehrengast vorzubereiten. Hugh und Edwin liefen nach oben, um sich umzuziehen, und Alford wartete, bis sie die Halle verlassen hatten, ehe er Gillian packte.
    Gefährlich zischte er: »Hör mir gut zu. Ihr werdet kein Wort von dem Schatz erwähnen. Habt Ihr mich verstanden? Ihr werdet dem König nicht verraten, dass Ihr wisst, wo Ariannas Schatulle versteckt ist. Ich schwöre, ich werde Euren Onkel und Eure Schwester umbringen, wenn Ihr Euch mir widersetzt.«
    »Ich verstehe.«
    Er schob sie von sich. »Geht und setzt Euch still in die Ecke. Hoffentlich wird der König Euch nur wenig Beachtung schenken.« Bridgid folgte Gillian und setzte sich neben sie. »Ich habe alles nur noch viel schlimmer gemacht, nicht wahr?«, flüsterte sie ihr unglücklich zu.
    »Nein«, antwortete Gillian. »Mach dir keine Sorgen, bald ist alles vorbei.«
    »Hast du Angst?«
    »Ja.«
    Die Frauen schwiegen, als Hugh und Edwin in die Halle zurückkamen. Hugh zog seine Tunika über seinen dicken Bauch, als er zu Alford trat, und Edwin versuchte, einen Fleck wegzureiben, den er an seinem Ärmel entdeckt hatte.
    Die Diener rannten geschäftig hin und her, um die große Halle für ihren vornehmen Gast in Windeseile vorzubereiten. Holz wurde auf das Feuer im Kamin gelegt, der Tisch abgeräumt und eine feine Leinendecke darüber gelegt, Kerzen in silbernen Haltern wurden mitten auf den Tisch gestellt.
    Hugh und Edwin tuschelten zusammen mit Alford an einer freien Wand der Halle über die Gründe, warum der König nach Dunhanshire gekommen sein mochte.
    »Vielleicht hat er gehört, dass unsere Soldaten ihre Posten in deinem Besitz und in dem von Baron Morgan verlassen haben«, vermutete Edwin.
    »Sie haben ihre Posten nicht verlassen«, widersprach Hugh. »Sie sind im Angesicht einer Schlacht geflohen, und sie werden alle sterben für ihre Feigheit.«
    »Der König kann diese Nachricht noch nicht gehört haben«, grübelte Alford.
    »Wenn er sie noch nicht gehört hat, warum ist er dann hier?«, fragte Edwin.
    »Ich denke, ich weiß, was er will«, meinte Alford. »Man spricht von einer weiteren Reise nach Frankreich, und er will mich wahrscheinlich dazu bringen, mit ihm zu reisen.«
    Bridgid stieß Gillian an. »Hast du Alfords Reaktion gesehen, als er gehört hat, dass seine Soldaten verschwunden sind? Ich dachte schon, die Ader an seiner Stirn würde explodieren.«
    »Bridgid, wenn der König hereinkommt, dann darfst du ihn nicht anlügen. Wenn er dich nach deinem Namen fragt, musst du ihm die Wahrheit sagen.«
    »Aber dann wird Alford wissen, dass ich nicht deine Schwester bin.«
    »Du darfst den König von England nicht anlügen.«
    Bridgid widersprach ihr nicht länger und stimmte zu. »Es ist wirklich ein schlechter Zeitpunkt für John, seinen Freund zu besuchen. Was glaubst du, warum der König gekommen ist?«
    »Ich weiß es«, seufzte Gillian. »Ich habe nach ihm geschickt.«

38
    Der Tag der Abrechnung war endlich gekommen. John, der König des Reiches, trat nicht in die Halle; er stolzierte herein. Mindestens zwanzig Soldaten, alle in glänzender neuer Rüstung, marschierten paarweise hinter ihm her, dann schwärmten sie aus und formierten sich zu einem Kreis, von einer Seite des Eingangs bis zur anderen. Die Wände entlang standen nun schwer bewaffnete Soldaten, die nur eine Absicht hatten – sicherzugehen, dass ihr König beschützt war.
    Gillian und Bridgid verneigten sich förmlich und sanken anmutig auf die Knie. Sie senkten die Köpfe und warteten darauf, dass der König ihnen die Erlaubnis gab, sich aufzurichten.
    Bridgid warf ihm einen heimlichen Blick zu. Sie war neugierig, den Mann zu sehen, von dem man ihr beigebracht hatte, er sei der Teufel in Menschengestalt, und sie war ein bisschen enttäuscht, dass ihm keine Hörner auf dem Kopf wuchsen. John sah durchschnittlich aus, mit dunklem, lockigem Haar, das unbedingt geschnitten werden musste, und einem dichten, borstigen, braunen Bart, gesprenkelt mit grauen Haaren. Auch seine Größe war durchschnittlich, und sie nahm an,

Weitere Kostenlose Bücher