Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
hierher zurückgekehrt, aber was ist mit den anderen geschehen?«
    »Ich denke, die Diener werden mittlerweile zu seinem Besitz zurückgekehrt sein und darauf warten, einem neuen Baron zu dienen. Wir bringen keine unschuldigen Menschen um.«
    »Und die Soldaten?«
    »Die waren nicht unschuldig.«
    Er weigerte sich, ihr eine weitere Erklärung zu geben, und Bridgid fand, dass sie die grausamen Einzelheiten auch gar nicht wissen musste. »Werdet Ihr bald wieder nach Hause reiten?«, fragte sie ihn.
    »Jawohl.«
    Sie nickte. »Ich wünsche Euch eine gute Reise.« Mit diesen Worten wandte sie sich um und wollte gehen.
    »Wir sind noch nicht fertig.«
    »Was wollt Ihr denn noch von mir?«
    »Noch? Ich habe doch noch gar nichts von Euch verlangt …, nicht wahr?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Kommt näher, Bridgid.«
    »Ich stehe hier ganz gut.«
    »Kommt näher«, befahl er, und in seiner Stimme lag ein gefährlicher Unterton.
    Seine Überheblichkeit würde sie auf keinen Fall vermissen, entschied sie, als sie ein paar Schritte auf ihn zu machte. »Ist es so recht?«
    »Noch näher«, befahl er.
    Sie trat vor, bis sie fast zwischen seinen gespreizten Beinen stand. »Ist das nahe genug für Euch?«
    »Im Augenblick schon.«
    Er schien ihr Unbehagen ganz offensichtlich zu genießen, und sie war gründlich verwirrt. Ramsey schien mit ihr zu spielen, und das ergab überhaupt keinen Sinn. Er konnte doch unmöglich wissen, wie sehr es sie schmerzte, ihm so nahe zu sein und ihn nicht berühren zu dürfen. Gott, wie sehr wünschte sie, sie würde ihn nicht lieben. Es war eine Qual. Allein der Gedanke daran, ihm nachzusehen, wie er davonritt, genügte, um in ihr den Wunsch zu wecken, zu weinen. Doch sie schwor sich, dass sie lieber sterben würde, ehe sie ihm ihre Tränen zeigte.
    »Onkel Morgan hat gesagt, Ihr wolltet mir etwas sagen.«
    »Onkel Morgan? Seit wann ist er ein Verwandter von Euch?«
    Sie reckte ein wenig das Kinn. »In der kurzen Zeit sind wir einander sehr nahe gekommen.«
    Ramsey rollte mit den Augen. »Ihr werdet nicht hier bleiben. Das ist es, was ich Euch sagen wollte.«
    »Ich habe mich entschlossen zu bleiben.«
    »Dann macht den Entschluss wieder rückgängig. Ihr werdet mit mir nach Hause zurückkehren.«
    Bridgid war plötzlich schrecklich wütend auf ihn, weil er ein so dummer, starrsinniger Mann war, und ihr Temperament ging mit ihr durch.
    »Nein, ich werde nicht zurückgehen. Ich werde hier bleiben. Onkel Morgan hat gesagt, ich könne bleiben. Mir gefällt England, Laird. Ja, das tut es wirklich. Ihr und all die anderen Soldaten haben mich offensichtlich angelogen. Ihr habt in Euren Erzählungen England aussehen lassen wie die Hölle, aber ich habe die Wahrheit herausgefunden. Das Land ist genauso schön wie das unsere, und die Menschen sind auch wie die bei uns. Ich gebe zu, es ist ein wenig schwierig, ihre Art der Sprache zu verstehen, doch ich gewöhne mich langsam daran. Wisst Ihr eigentlich, wie viel Engländer Gillian und mir auf unserer Reise hierher geholfen haben? Hunderte«, übertrieb sie. »Familien, die es sich kaum leisten konnten, haben ihr Essen und ihre Decken mit uns geteilt. Sie haben uns sogar ihre Betten angeboten. Sie haben sich um uns gekümmert, auf uns aufgepasst, dabei waren wir für sie nur Fremde. All diese Geschichten, die Ihr über England erzählt habt, waren einfach nur Lügen. Ich mag dieses Land, und ich mag Gillians Onkel. Er ist freundlich und lieb.«
    Die letzten Worte ihrer Tirade brachten Ramsey zum Lachen. »Ihr glaubt, Morgan ist freundlich und lieb?«
    »Jawohl«, bestand sie auf ihrer Behauptung. »Und er mag mich ebenfalls.«
    »Aber Ihr seid eine Sinclair.«
    »Dort gibt es keinen Platz für mich.«
    »Und was ist mit dem Mann, von dem Ihr mir erzählt habt, dass Ihr ihn liebt?«
    Sie trat einen Schritt zurück, doch Ramsey packte sie und zog sie ganz nahe an sich. Sie versuchte, seinem forschenden Blick auszuweichen, damit sie sich konzentrieren konnte.
    »Ich liebe ihn nicht mehr«, erklärte sie.
    »Was zum Teufel soll das heißen, Ihr liebt ihn nicht mehr? Sind Eure Gefühle denn so seicht, Bridgid?«
    »Nein«, antwortete sie. »Ich habe ihn schon geliebt, seit ich ein kleines Mädchen war. Doch jetzt habe ich begriffen, dass er vollkommen unpassend ist für mich.«
    Das zu hören, gefiel Ramsey überhaupt nicht. »Was genau ist denn so unpassend an ihm?«
    »Alles«, rief sie aus. »Er ist starrsinnig und arrogant und sehr dumm. Jawohl, das ist er.

Weitere Kostenlose Bücher