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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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gesagt, dass der Soldat ihm einen Dolch abgenommen und ihn auf die Truhe geworfen hatte. Dort lag er noch immer. Sie konnte das ungewöhnliche, feine Muster auf dem Griff erkennen, und eigenartigerweise tröstete sie das. Der Dolch war ein Geschenk von Alecs Beschützer, Brodick.
    Alford lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich, als er laut rülpste. Sie sah ihm zu, wie er sich mit dem Ärmel seiner Samttunika den Mund abwischte und sich dann in seinem Stuhl zurücklehnte. Er schien Schwierigkeiten zu haben, die Augen offen zu halten, und seine Stimme klang verschwommen, als er sie ansprach.
    »Was soll ich mit dir anfangen, Gillian? Du hast dich mir bei jeder Gelegenheit widersetzt. Begreifst du denn nicht, dass ich nur dein Bestes beabsichtige?«
    Edwin brach in grobes, lautes Gelächter aus. Hugh kicherte, als er nach seinem Becher griff.
    »Du bist ein rechtes Ärgernis gewesen«, sprach Alford weiter. »Ich bin dir gegenüber sehr zuvorkommend gewesen. Habe ich dich nicht in Ruhe gelassen in all den Jahren, in denen du erwachsen geworden bist? Ich gebe zu, ich war schockiert, als ich feststellen musste, was für eine schöne Frau du geworden bist. Du warst ein so reizloses, unansehnliches Kind, die Verwandlung ist wirklich sehr erstaunlich. Du besitzt jetzt einen gewissen Wert, meine Liebe. Ich könnte dich an den Höchstbietenden verkaufen und ein kleines Vermögen verdienen. Macht dir diese Möglichkeit Angst?«
    »Sie sieht aus, als würde sie sich langweilen und nicht fürchten«, bemerkte Edwin.
    Alford zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Weißt du eigentlich, Gillian, dass ich eine ganze Einheit Soldaten gebraucht habe, um dich von deinem heiligen Verwandten wegzuholen? Ich habe gehört, dass dein Onkel Morgan sich sehr heftig gewehrt hat. Das finde ich recht beachtlich, weil er ein so alter, schwacher Mann ist. Weißt du, dass ich finde, es wäre eine Art Gnade, ihn aus seinem Elend zu erlösen? Ich bin sicher, er würde einen schnellen Tod vorziehen, anstatt weiter so unendlich zu leiden.«
    »Mein Onkel ist weder alt noch schwach«, erklärte sie ihm.
    Edwin lachte. Gillian widerstand dem beinahe übermächtigen Wunsch, ihn zu schlagen. Lieber Gott, sie wünschte sich, sie wäre stärker. Sie hasste es, sich so machtlos und furchtsam zu fühlen.
    »Ihr werdet meinen Onkel in Ruhe lassen, Alford«, verlangte sie. »Er kann Euch nichts zu Leide tun.«
    Er tat so, als hätte sie gar nicht gesprochen. »Er ist ein abgöttisch liebender Vater für dich geworden, nicht wahr? Morgan hätte nicht so sehr darum gekämpft, dass du bei ihm bleiben darfst, wenn er dich nicht wie ein Vater lieben würde. Aye, er hat sich deinetwillen so sehr gewehrt, der verfluchte Kerl«, fügte er spöttisch hinzu. »Ich war nicht sehr erfreut, von deinem Widerstand zu hören. Das war wirklich beschämend. Ich hatte erwartet, dass du sofort meinem Ruf folgen würdest. Ich bin immerhin dein Vormund, und du solltest gerannt kommen, wenn ich dich rufe. Ich verstehe deinen Widerstand einfach nicht. Nein, das tue ich wirklich nicht«, beklagte er sich. Er hielt inne und schüttelte den Kopf, dann sprach er weiter. »Das hier ist dein Zuhause, nicht wahr? Da sollte man doch annehmen, dass du gern hierher zurückkehrst. König John hat angeordnet, dass Dunhanshire dir gehören soll, bis du heiratest. Dann wird natürlich dein Ehemann an deiner Stelle hier regieren.«
    »So sollte es sein«, warf Hugh ein.
    »Ihr habt Dunhanshire dem König noch nicht abgeluchst?« Gillian konnte ihre Überraschung nicht verbergen.
    »Ich habe den König noch nicht darum gebeten«, murmelte er. »Warum sollte ich das auch tun? Es gehört doch sowieso mir, denn ich bin dein Vormund und habe deshalb die Kontrolle über alles, was dir gehört.«
    »Hat John Euch zu meinem Vormund gemacht?« Sie stellte ihm diese Frage, um ihn zu verunsichern, denn sie wusste, dass der König Alford dieses Recht nicht gegeben hatte.
    Alfords Gesicht lief vor Zorn rot an, und er warf ihr einen bösen Blick zu, während er seine schlecht sitzende Tunika zurechtrückte und noch einen Schluck von seinem Wein nahm. »Du bist für unseren König so unwichtig, dass er dich vollkommen vergessen hat. Ich habe gesagt, dass ich dein Vormund bin, und deshalb ist das so.«
    »Nein, deshalb ist es noch lange nicht so.«
    »Alford ist der getreueste Vertraute unseres Königs«, zeterte Edwin. »Wie kannst du es wagen, in einem so unverschämten Ton mit ihm zu sprechen!«
    »Sie ist

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