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Eine bezaubernde Braut

Eine bezaubernde Braut

Titel: Eine bezaubernde Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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starrte geradeaus, als er zu sprechen begann. »Vermisst Ihr England?«
    »Ich vermisse meinen Onkel Morgan.«
    »Aber vermisst Ihr England?«
    »Es ist mein Zuhause.«
    Einige Minuten vergingen schweigend, während der sie die Tänzer beobachteten, dann bat sie: »Erzählt mir von Eurem Zuhause.«
    »Es würde Euch nicht gefallen.«
    »Warum denn nicht?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Die Buchanans sind nicht wie die Maitlands.«
    »Und was soll das heißen?«
    »Wir sind … härter. Sie alle nennen uns die Spartaner, und in gewisser Weise glaube ich, dass wir das auch sind. Ihr seid viel zu sanft für unsere Art des Lebens.«
    »Aber es gibt doch auch Frauen auf dem Land der Buchanans, nicht wahr?«
    »Ja, natürlich.«
    »Ich bin nicht sicher, was Ihr damit gemeint habt, als Ihr gesagt habt, ich sei zu sanft, aber ich habe das Gefühl, dass es kein Kompliment sein sollte. Doch ich würde wetten, dass die Frauen der Buchanans nicht anders sind als ich. Wenn ich sanft bin, dann sind sie es auch.«
    Er lächelte, als er auf sie hinunterblickte. »Sie würden Euch zum Essen verspeisen.«
    »Und was soll das heißen?«
    »Eure Gefühle würden in wenigen Minuten zerstört werden.«
    Sie lachte, und alle Köpfe wandten sich zu ihr um, weil ihr Lachen so fröhlich klang.
    »Erzählt mir von diesen Frauen«, bat sie. »Ihr habt mich sehr neugierig gemacht.«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen«, antwortete er. »Sie sind sehr stark. Und sie können gut auf sich selbst aufpassen. Sie können sich gegen Angriffe schützen, und sie können so leicht und so schnell töten wie ein Mann.« Mit einem weiteren Seitenblick auf sie fügte er noch hinzu: »Sie sind Kriegerinnen, und ganz sicher sind sie nicht sanft.«
    »Kritisiert Ihr sie oder sollte das ein Lob sein?«, wollte sie wissen.
    »Das sollte natürlich ein Lob sein.«
    Sie drehte sich so, dass sie genau vor ihm stand. »Was war Euer Grund, mir von den Frauen in Eurem Clan zu erzählen?«
    »Ihr habt mich darum gebeten.«
    Gillian schüttelte den Kopf. »Ihr habt diese Unterhaltung begonnen. Jetzt beendet sie auch.«
    Er seufzte. »Ich wollte nur, dass Ihr wisst, es würde niemals gut gehen können.«
    »Was würde niemals gut gehen?«
    »Ihr und ich.«
    Sie versuchte nicht, so zu tun, als sei sie wütend über seine Unverschämtheit oder beleidigt von seiner Arroganz. »Ihr seid ein sehr direkter Mann, nicht wahr?«
    »Ich möchte nur nicht, dass Ihr Euch Hoffnungen macht.«
    Er wusste, dass er mit seiner letzten Bemerkung ihr Temperament angestachelt hatte – ihre Augen hatten die Farbe des aufgewühlten Meeres angenommen –, doch er würde seine Worte nicht zurücknehmen oder die Wahrheit beschönigen.
    Er glaubte an die Wirklichkeit und nicht an die Fantasie, dennoch wurde der Gedanke, sie zu verlassen, mehr und mehr unerträglich. Was zum Teufel war nur los mit ihm? Und was geschah mit seiner Disziplin? Sie war offenbar völlig verschwunden, denn so sehr er es auch versuchte, es gelang ihm nicht, den Blick von ihr zu lösen. Er betrachtete ihren Mund und erinnerte sich nur zu gut daran, wie wundervoll ihre Lippen an seinen gewesen waren. Verflixt, er wollte sie noch einmal küssen.
    Seine Augen zogen sich zusammen, und er sah aus, als würde er im nächsten Moment anfangen zu knurren.
    »Wahrscheinlich kommt Ihr Euch sehr edel vor, weil Ihr mir erklärt, dass Ihr mich niemals lieben könntet …«
    Überrascht über ihre Auslegung der Dinge, antwortete er brummig: »Ich habe nicht gesagt, dass ich Euch nicht lieben könnte.«
    »Das habt Ihr sehr deutlich gesagt«, widersprach sie. »Ihr habt mir gerade erklärt, dass ein gemeinsames Leben nicht in Frage kommt.«
    »Es kommt auch nicht in Frage. Ihr würdet Euch elend fühlen.«
    Sie schloss die Augen und betete um Toleranz. Sie war verärgert und versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. »Lasst mich das bitte klarstellen. Ihr könntet mich lieben, aber Ihr könntet niemals mit mir leben. Habe ich das richtig verstanden?«
    »So ungefähr«, antwortete er gedehnt.
    »Da Ihr Euch gedrängt fühlt, Eure Position unmissverständlich darzulegen, so glaube ich, sollte ich das auch tun. Selbst wenn ich das schwere Schicksal erleiden sollte, mich in einen arroganten, voreingenommenen, unverschämten Spartaner wie Euch zu verlieben – was, wie ich deutlich machen möchte, beinahe so wahrscheinlich ist, als würde ich wie ein Vogel fliegen können –, so könnte ich Euch doch unmöglich heiraten. Also seht Ihr,

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