Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine bezaubernde Erbin

Eine bezaubernde Erbin

Titel: Eine bezaubernde Erbin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
Vom Netzwerk:
Erwartungen so gut verstehen, ist schon ein sehr glücklicher Zufall. Liebe würde die Sache restlos ins Reich der Fantasie katapultieren.“
    „Sie finden ihn nicht ansprechend?“ Mrs Englewood klang ungläubig.
    „Er ist sehr umgänglich.“
    „Ich meinte, finden Sie nicht, dass er außergewöhnlich gut aussieht?“
    „Er sieht gut aus. Aber das trifft auf eine Reihe Männer zu, genau wie auf seinen neuen Schwager, den Duke of Lexington. Wenn ich mich in jeden attraktiven Gentleman verlieben würde, dem ich begegne, wäre ich ständig in irgendwen verliebt.“
    „Aber er ist auch freundlich. Verständnisvoll. Bereit, sich jede Last aufzubürden. In all den Jahren, die Sie nun mit ihm verheiratet sind, haben Sie sich da nie gewünscht, er hätte nur Augen für Sie?“
    Millie zwang sich dazu, Isabelle Englewood in die Augen zu blicken: „Nicht jeder verliebt sich. Lord Fitzhugh und ich sind gute Freunde und sonst nichts.“
    „Dann werden Sie ihn also gehen lassen?“
    „Ich habe seine Bewegungsfreiheit nie eingeschränkt, nicht ein einziges Mal in unserem Eheleben.“
    „Auch wenn Sie beide noch sechs Monate voller Intimitäten vor sich haben? Das ändert die Dinge, wissen Sie.“
    „Wenn das ausreichen würde, dass sich Leute verlieben, dann müssten alle Ehefrauen dieses Landes ihre Männer lieben – und umgekehrt.“
    Mrs Englewood stellte ihre Teetasse ab und erhob sich. Sie ging zum offenen Fenster und sah auf die Straße hinaus. Es war eine ruhige Straße, ohne Hausierer, Straßenmusikanten oder das ewige Hufgeklapper der Droschken, die nach Kunden Ausschau hielten. Fitz hatte sich offensichtlich gut überlegt, welches Haus er für sie auswählen sollte.
    Sie wandte sich um. „Ich habe Angst, Lady Fitzhugh. Ich war das Opfer einer Laune des Schicksals, und das ist kein angenehmes Gefühl. Aber mir bleibt keine Wahl. Ich muss mich darauf verlassen, dass Sie Ihr Wort halten werden.“
    Millie hatte Mrs Englewood nicht ihr Wort gegeben. Sie hatte Fitz noch nicht aufgegeben. Hatte eine treue Ehefrau nach acht Jahren nicht ein gewisses Anrecht auf ihren Ehemann? Sie verdiente zumindest die gleichen Bedingungen wie die Konkurrenz.
    „Er war also bei meiner Hochzeit …“, flüsterte Mrs Englewood, als spräche sie zu sich selbst. Sie blinzelte, in ihren Augen glänzten Tränen. „Ich wusste doch, dass ich seine Anwesenheit gespürt habe.“
    Wie närrisch Millie war. Es gab keine gleichen Bedingungen. Sie würde immer nur der Eindringling sein, die Zerstörerin von Träumen, diejenige, die Mrs Englewood solch einen Kummer bereitet hatte, dass er ihr bis zum heutigen Tage tief in ihre Gesichtszüge geschrieben stand.
    „Sie sind diejenige, die er all die Jahre geliebt hat“, hörte sie sich selbst sagen. „Es hat sonst niemanden in seinem Leben gegeben.“
    Helena betrachtete die niedlichen Entenküken noch ein wenig länger – Miss Evangeline South war wirklich eine talentierte Künstlerin – ehe sie sich mit ihren Anmerkungen in der Hand von ihrem Stuhl erhob. Sie öffnete die Bürotür und gab die Zettel ihrer Sekretärin.
    „Tippen Sie das für mich ab, Miss Boyle.“
    „Ja, Miss.“
    Susie saß auf ihrem Platz. Helena hätte schwören können, dass die Frau nie zur Toilette ging. Sie zog sich in ihr Büro zurück und schloss die Tür.
    Sie wusste nicht warum, aber nach anderthalb Tagen voller Entenküken und Schildkröten und Fischen aus Miss Souths Teich griffen ihre Hände wie von selbst in die Schublade, in die sie Hastings‘ Manuskript gestopft hatte.
    Als das Manuskript vor ihr lag, las sie nicht an der Stelle weiter, an der sie aufgehört hatte, sondern öffnete es auf einer beliebigen Seite.
    Ihre Haut schimmert dunkel im Kerzenlicht. Ich fahre mit den Fingern über ihren Brustkorb, ihre Schultern, dann ihren Arm hinab zu ihrem Handgelenk, das mit einem Seidenschal ans Kopfende gebunden ist.
    „Bist du es nicht leid, mich immer so angebunden zu sehen?“, murmelt sie.
    „Nein“, antworte ich. „Niemals.“
    „Willst du nicht, dass ich dich berühre?“
    „Oh ja. Aber ich möchte nicht gekratzt werden.“
    Sie fährt sich mit ihrer feuchten Zungenspitze über die Lippen. „Ohne ein paar Kratzer auf deinem Rücken, mein Liebling, kann man doch keinen Spaß im Ehebett haben.“
    Helenas Puls raste. Sie hatte bereits ein paar Erotikbücher gelesen. Immer schienen die Geschichten einzig darauf abzuzielen, den männlichen Leser zu erregen, während die weiblichen Charaktere

Weitere Kostenlose Bücher