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Eine bezaubernde Erbin

Eine bezaubernde Erbin

Titel: Eine bezaubernde Erbin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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Ding ohne Flügel.

KAPITEL 17
    Wie konnte eine Frau nach acht Jahren Ehe das Leben eines Mannes über Nacht auf den Kopf stellen?
    Und warum war es nicht nur ein einfacher Fall von Lust, ein Bedürfnis, das mit jeder beliebigen Frau gestillt werden konnte?
    Stattdessen fühlte Fitz sich, als wäre er in zwei Stücke gerissen worden, als läge seine andere Hälfte auf der anderen Seite der Tür. Aber er konnte diese Tür nicht öffnen, hindurchgehen und wieder eins werden. Er konnte nur auf das Ende der Nacht warten.
    Am Morgen ritt er aus, nahm sich Zeit beim Bad und Umziehen. Sie hätte nicht mehr im Frühstückszimmer sein sollen, als er schließlich nach unten ging, aber sie war dort, saß an ihrem üblichen Platz, einen Stapel Briefe und eine Tasse noch immer heiß dampfenden Tees vor sich.
    Vor langer, langer Zeit hatte er die Aussicht darauf, ihr an zehntausenden Tagen am Frühstückstisch gegenüber zu sitzen, gefürchtet. Heute konnte er sich nichts Schöneres vorstellen. Sie war wie sein täglich Brot, sein Wasser und Licht.
    „Guten Morgen.“
    Sie sah ohne zu lächeln auf. „Guten Morgen.“
    Sie dachte, er hätte sie zurückgewiesen. Aber das stimmte nicht. Er war einen Schritt zurücktreten, weil er sie nicht mit gutem Gewissen täuschen konnte – oder sich selbst.
    „Mrs Engelwood hat dir geschrieben“, sagte sie.
    Das kam nicht unerwartet. Er nahm den Brief und öffnete ihn. „Sie ist wieder in der Stadt.“
    Ein paar Tage eher als geplant. Auch das kam nicht völlig unerwartet.
    „Sie wird dich sehen wollen“, sagte seine Frau.
    „Das tut sie. Ich werde sie heute Nachmittag besuchen.“ Er nippte an seinem Kaffee. „Und was hast du für heute geplant?“
    „Nicht viel. Ich werde heute Nachmittag Venetia besuchen.“
    Wie er Venetia beneidete. „Ich bin sicher, dass sie sich über deine Gesellschaft freut.“
    „Ich bin auch sicher, dass sich Mrs Englewood über deine freut.“ Sie erhob sich. „Guten Tag.“
    Isabelles Salon war erstickend.
    Das sollte nicht der Fall sein. Fitz hatte dafür sorgen lassen, dass das Haus gut durchgelüftet wurde. Und es hatte am Morgen geregnet. Der Himmel war klar, das Fenster stand offen, der weiße Sommervorhang aus leichtem Baumwollstoff wehte in der sanften Brise.
    Und doch fühlte er sich, als hätte man ihn in einen Schrank gesperrt.
    Sie sprach über ihre Schwester, ihre Nichte, ihre Kinder und gestikulierte lebhaft – als ob sie durch die Bewegung ihrer Arme die Luft in Bewegung versetzen und ihn vor dem Erstickungstod bewahren könnte. Als ob sie wusste, dass ihr Haus ihm die Luft aus den Lungen saugte.
    „Nach allem, was du erzählst, hast du Aberdeen sehr genossen“, sagte er. „Du hättest länger bleiben sollen.“
    Warum musstest du so früh zurückkommen?
    „Ich habe dich vermisst.“
    Sie wartete einen Herzschlag lang darauf, dass er ihr dasselbe sagen würde. Als er es nicht tat, glaubte er einen kurzen Augenblick, sie würde ihn ganz unverblümt fragen, ob er ihre Gefühle teilte. Und was würde er dann sagen? Er konnte nicht lügen. Er hatte es versucht, aber am Ende hatte er nur an Millie gedacht.
    Millie, seine Stütze, sein Trost, seine begehrenswerte Nachtgefährtin.
    Seine ausbleibende Antwort war eine Lücke, ein fehlender Gast, ein unbesetzter Stuhl beim Abendessen, den jeder zu ignorieren versuchte.
    Isabelle brach sich ein Stück vom Kuchen ab. „Also … was hast du gemacht, während ich weg war?“
    Eine weniger unangenehme Frage, aber nicht viel. Mit meiner Frau geschlafen. Aber das habe ich aufgegeben.
    „Ich hatte genug zu tun.“
    „Nun, erzähl mir mehr. Ich will wissen, wie du deine Tage in einer gewöhnlichen Woche verbringst.“
    Nur dass dies keine gewöhnliche Woche gewesen war.
    „Es wird dich langweilen.“
    „Das wird es nicht.“
    „Nun, gestern habe ich mir ein paar Werbedrucke für Cresswell & Graves angesehen.“
    Von allen Dingen, die er hätte erwähnen können, musste er ausgerechnet diese spezielle Begebenheit nennen? Warum kam ihm immer wieder Millies Kuss auf seine Wange in den Sinn? Wie glücklich sie zu sein schien.
    Isabelle sah ihn etwas überrascht an. „Du hast doch sicher Angestellte, die so etwas für dich tun können. Du musst dir doch nicht selbst die Hände schmutzig machen.“
    Er verstand ihre Reaktion. Es wurde nicht gern gesehen, wenn man sich aktiv am Geschäft beteiligte. Aber er konnte seinen Ärger nicht ganz unterdrücken. „Ich arbeite nicht gerade in den

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