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Eine bezaubernde Erbin

Eine bezaubernde Erbin

Titel: Eine bezaubernde Erbin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherry Thomas
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den Rest deines Lebens mit ihr verbringen willst, dann musst du sie heiraten.“
    Sein Gesicht nahm einen störrischen Ausdruck an. „Ich kann sie nicht heiraten. Ich bin schon verheiratet.“
    „Wir veranlassen eine Annullierung.“
    „Auf keinen Fall. Du könntest ein Kind erwarten.“
    „Das tue ich nicht.“ Ihre Regelblutung hatte vor sechs Tagen so zögerlich und stockend eingesetzt, dass sie ihre dünne, verblassende Hoffnung nur in die Länge zog, ehe sie sie völlig zerstörte. „Wirst du wieder mit mir schlafen?“
    „Ich …“
    „Dann werde ich kein Kind erwarten, und wir können die Annullierung durchziehen. Die Marsdens haben es getan: Sie haben ihre Ehe hinter sich gelassen. Es gibt keinen Grund, warum wir es nicht auch können.“
    „Es ist mir egal, was die Marsdens getan haben. Wir lassen unsere Ehe nicht annullieren.“
    „Wenn du dir darüber Sorgen machst, wie du Henley Park instand halten sollst, überschreibe ich dir gerne die Hälfte der Anteile von Cresswell & Graves. Die Firma ist viermal so groß wie damals, als wir geheiratet haben, ich mache dabei also immer noch ein gutes Geschäft.“
    Er starrte sie an, als würde er sie nicht wiedererkennen. „Eher brenne ich Henley Park nieder, als dass ich zulasse, dass du glaubst, ich würde dich nur wegen deines Geldes nicht gehen lassen.“
    „Warum lässt du mich also nicht gehen?“
    Er rieb sich die Nasenwurzel. „Er hat bereits eine Ehefrau. Was nützt dir also eine Annullierung, wenn du ihn ohnehin nicht heiraten kannst?“
    Sie ließ die Hände sinken und trat einen Schritt zurück – sie hatte noch immer vor dem Angst, was geschehen würde, wenn sie endlich die Wahrheit aussprach. Aber sie würde es nicht länger hinauszögern. „Es gibt keinen anderen. Es hat ihn nie gegeben.“
    Er wirkte verwirrt und desorientiert. „Aber du hast gesagt, du würdest ihn lieben. Du hast gesagt, du hättest ihn aufgeben müssen, als wir geheiratet haben. Du …“
    „Ich weiß, was ich über die Jahre gesagt habe. Aber an der Wahrheit ändert sich dadurch nichts: Es gab nie einen anderen – es gab nur dich.“ Sie starrte auf ihre Hände. „Ich habe mich in dich verliebt, als ich dich das erste Mal sah. Als du so wütend auf das Schicksal warst, war ich es auch, denn es hat aus mir die letzte Frau gemacht, dass du je lieben würdest.“
    Ein langer, langer Augenblick des Schweigens verging. Er fasste sie an den Armen. „Meine Güte, Millie! Warum hast du mir das nie gesagt?“
    Sie hob ihren Kopf und erwiderte seinen Blick. „Ich hätte es vermutlich tun sollen. Es tut mir leid, dass ich es dir nicht früher gestanden habe, aber jetzt weißt du es.“
    Wenn er sie liebte, war jetzt der Zeitpunkt, ihre Liebeserklärung zu erwidern. Und natürlich liebte er sie. Die Frage war nur, wie sehr.
    Er starrte sie an, seine Augen wie der Morgenhimmel, voller Wärme und dem Versprechen auf einen neuen Tag. Die wortlose Verbindung von Hoffnung und Verlangen schmerzte in ihrem Herzen. Er musste nichts sagen. Ein Kuss wäre genug.
    Aber er küsste sie nicht. Er kehrte ihr den Rücken zu und trat ans Fenster, die Finger gegen die Schläfen gedrückt. „Du hättest es mir sagen sollen“, sagte er. „Vor Jahren schon.“
    „Wenn Mutter noch lebte, hätte sie es mir vielleicht geraten.“ Sie biss sich auf die Lippe. „Ich bin mir sicher, dass du jetzt verstehst, warum es mir unmöglich ist, mit dir verheiratet zu bleiben, wenn du dich mit Mrs Englewood einlässt.“
    Er drehte sich um. „Millie …“
    Jemand klopfte an der Tür. Es war einer ihrer Diener, der Millie darüber informierte, dass ihre Kutsche auf sie wartete.
    Nachdem sich die Tür wieder hinter dem Diener geschlossen hatte, ging sie zum Fenster. „Du hast in letzter Zeit viel von Gerechtigkeit gesprochen. Ich denke, es wäre nur gerecht, dass du mich, wenn du dich für Mrs Englewood entscheidest, gehen lässt, damit ich eine wahre Ehe suchen und vielleicht eines Tages eine Familie haben kann.“
    „Millie …“
    „Ich habe bereits alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt. Jetzt muss ich meinen Zug erreichen.“ Sie küsste ihn auf die Wange. „Du weißt, wo du mich findest.“

KAPITEL 19
    Fitz konnte nicht aufhören, die Fotografien anzustarren.
    Es war Nacht und nur noch wenige Stunden, bis er und Isabelle Doyle’s Grange besuchen würden, das Haus auf dem Land, das sie für sie beide mieten wollte. Millie war seit mehr als einem Tag fort, und ihre Abwesenheit hinterließ

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