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Eine Braut für alle

Eine Braut für alle

Titel: Eine Braut für alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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einer durchschlafenen Nacht -, werde ich in dieser Hinsicht unsere Haut noch retten können. Aber mit deinem Fall sieht es, fürchte ich, ziemlich düster aus.»
    «Und mit meiner Karriere», vollendete Sir Lancelot trübe. «Da wird wohl Tiptree der nächste Präsident des Königlichen Kollegiums werden. Muß noch froh sein, daß es McFiggie niemals werden kann.»
    «Tut mir zutiefst leid, Lancelot. Wo ich noch, wie ich’s dir jetzt gestehe, von allem Anfang an fest darauf baute, daß es uns ein leichtes sein würde, zu gewinnen. Es war nur, daß Fishwick in die falsche Richtung sprang.»
    «Vielleicht könnten Sie mit einer Appellation Erfolg haben?» warf ich hoffnungsvoll ein.
    «Das bezweifle ich, junger Mann. Ohne gesetzliche Handhabe würde man Fishwick nicht desavouieren.»
    «So besteht also keine Hoffnung?» fragte Sir Lancelot trostlos.
    «Ehrlich gestanden, so grausam es ist: nein. Nur eine Wiederaufnahme des Verfahrens -»
    Es läutete abermals. Diesmal fand ich Captain Spratt auf der Hausschwelle vor.
    «Was zum Teufel haben Sie hier verloren?» erkundigte er sich unverzüglich.
    «Ich bin hier zu Besuch, Sir», erwiderte ich, automatisch salutierend.
    «Wo ist mein Bruder?»
    «Im Salon. Eigentlich befinden sich ihrer zwei dort.»
    Der Kapitän brach in seiner Art wie ein Hurrikan über die beiden herein.
    «Lancelot! Alfie! Lieber Junge, diese Berichte in den Abendblättern haben mich in richtige Weißglut versetzt. Tod und Teufel! Diese Sache ist ein Skandal, der zum Himmel stinkt. Ich kam so rasch es mir möglich war hierher, um dir meine Hilfe anzubieten. Werde tun, was in meinen Kräften steht.»
    «Äußerst freundlich von dir, George.»
    «Halten wir nur zusammen», stimmte Alfie ein. «Das öffentliche Geschrei bewirkt zumindest, daß einer dem andern zur Seite steht.»
    «Jammerschade, daß wir uns dessen erst erfreuen, als uns der Zahn der Zeit schon heftig benagt hat», fügte Sir Lancelot hinzu.
    Es war, ich muß es gestehen, ein herzerquickender Anblick: die drei Spratts vereint am heimischen Herdfeuer. Sie wirkten so eindrucksvoll wie eine Viktorianische Flottenschau.
    Captain Spratt nahm eine Prise.
    «Es mag vielleicht nicht der richtige Augenblick sein, mit einer weiteren Neuigkeit herauszurücken», sagte er mit einem raschen Blick in die Runde, «aber es fällt mir, ehrlich gestanden, schwer, sie zurückzuhalten.»
    Die Brüder blickten ihn fragend an.
    «Mit einem Wort - Alfie, Lancelot - ich hab mich soeben verheiratet.»
    «Verheiratet!» riefen wir alle wie aus einem Munde.
    «Gestern früh.» Captain Spratt lachte auf. «Befinde mich augenblicklich in den Flitterwochen. Morgen nachmittag treten wir auf der Capricorn Queen unsere Hochzeitsreise an. Als Passagiere, selbstverständlich.»
    «Aber, mein lieber George!» Sir Lancelot schien recht verwirrt. «Herzliche Glückwünsche, natürlich. Ich kann dir nur versichern, daß Alfie und ich danach brennen, unsere neue Schwägerin —»
    «Meine Frau sitzt draußen im Auto. Der junge Doktor ist vielleicht so liebenswürdig, sie hereinzuführen.»
    Ophelia machte allseits den günstigsten Eindruck.
    «Ihr werdet desgleichen mit Staunen vernehmen, daß ich aus der Capricorn-Schiffahrtsgesellschaft austrete», erklärte der Kapitän einige Minuten später. «Wißt ihr, wie sehr mir die See zuwider ist? Ich werde gemeinsam mit meiner Frau in einer Fotomodell-Vermittlung arbeiten.»
    Sir Lancelot verschüttete seinen Whisky.
    «Höre ich recht - Fotomodell, George?»
    «Ja, ich hielt die Kerle für verrückt, als die Gesellschaft mich vor Monaten fotografieren ließ. Aber aus irgendeinem Grund kommt meine Visage ganz grandios heraus. Nun sind sich diese Reklame-Bonzen eins, daß so anheimelnde Gesichter wie meins genau das Richtige sind, um das Publikum zum Kauf von Seifen und Corned-beef und Hundekuchen und ähnlichem Zeug zu überreden. «Captain Spratt empfiehlt -> werden sie in meterlangen Lettern überall hinpflastern, Gott steh ihnen bei. Mir ist’s schnuppe. Die Arbeit ist leicht, und das Geld stinkt nicht. Ein Kollege von mir macht in New York Reklame für Röst-Ingwer. Aber jetzt müssen wir gehen, Liebe -»
    «Einen Augenblick noch», unterbrach ich.
    «Ja, Dar... Doktor?» fragte Ophelia.
    «Ich - ich habe zufällig von Ihrer Hochzeit gehört. Ganz geheime Informationsquelle, wissen Sie. Möchte Ihnen, wenn Sie gestatten, ein kleines Hochzeitsgeschenk verehren.»
    Ich förderte Basils Armband zutage.
    Natürlich gab’s ein

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