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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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sie eitel, versuchte er sich zu beruhigen. Zudem sicherlich verwöhnt und allen Berichten zufolge ausgesprochen launenhaft.
    Obwohl sein Sinn für Gerechtigkeit ihn daran erinnerte, dass sie allen Grund besaß, eitel zu sein, wollte er dies nicht wahrhaben.
    "Sie sind also für immer nach England zurückgekehrt, Oberst?"
    "Ja."
    "Haben Sie vor, die Saison über in London zu bleiben?"
    "Ich vermute schon."
    "Dann müssen Sie mir gestatten, Ihnen ein paar meiner Freunde vorzustellen. Nachdem nun einige Regimenter aus dem Ausland zurückkehren, vermute ich zwar, dass Sie viele Ihnen bekannte Offiziere treffen werden. Aber es ist stets angenehmer, einen möglichst großen Freundeskreis zu haben. Meinen Sie nicht?"
    "Wahrscheinlich." Mein Gott, was war nur mit ihm geschehen? Angewidert versuchte er, ein paar Sätze von sich zu geben; doch dann erinnerte er sich daran, dass es gar nicht erforderlich war. Es war nicht seine Absicht – ganz gleich, wie lang er in der Stadt zu verweilen gedachte –, Gesellschaften wie diesen Ball aufzusuchen.
    "Das ist freundlich von Ihnen, Miss Beaumont, aber ich werde mich nicht häufig bei solchen Empfängen zeigen."
    Diese Äußerung ließ Clarissa aufhorchen. Sie hob den Kopf und musterte ihn, als ob er ein Studienobjekt wäre. "Tatsächlich? Ich hatte den Eindruck, dass Sie den Wunsch hätten, ein paar heiratswillige Damen kennen zu lernen. Ich bin mir auch sicher, dass diese Damen sehr erfreut wären, einen so gut aussehenden und galanten Offizier zu treffen."
    "Offizier außer Dienst", verbesserte Sandiford. "Ich danke Ihnen noch einmal für Ihr Angebot, Madam. Aber ich bezweifle, dass ich in meiner … meiner Lage für Ihre Freunde von Bedeutung sein könnte."
    Sie zog die Augenbrauen hoch. "Sie möchten doch heiraten – oder etwa nicht? Hat man mich falsch informiert?"
    Ihre direkte Art ließ Sandiford erröten. "Es ist meine Absicht, eine Gattin zu suchen. Aber ich vermute, dass ich sie woanders finden werde."
    Clarissas Lippen zuckten, und sie sah ihn belustigt an. "Woanders, Mylord? Bälle wie dieser mögen zwar Gäste anziehen, die Ihren Zwecken nicht immer dienlich sind. Aber ich kann Ihnen versichern, dass es hier angenehmer ist als auf einem Heiratsmarkt wie dem 'Almack's', wo Sie von hoffnungsvollen Müttern belagert werden."
    Wieder hob sie den Kopf und beobachtete ihn. Da er diese Unterhaltung so rasch wie möglich beenden wollte, erwiderte er nichts.
    Als er schwieg, fuhr Clarissa fort: "Bei Ihren Erfahrungen, die Sie im Krieg gemacht haben, hätte ich nicht vermutet, dass Sie einer Aufgabe aus dem Weg gehen, nur weil sie … unangenehm ist. Ich würde eher vermuten, dass es besser ist, etwas Lästiges so rasch wie möglich hinter sich zu bringen."
    Ihr leichthin formulierter Ratschlag verärgerte ihn noch mehr als ihre voreilige Annahme, dass es keine Gesellschaft außer der exklusiven gab, der sie angehörte. Seine Antwort war deshalb direkter, als sie eigentlich geplant war.
    "Ich habe vor, eine Braut aus dem Stand der Kaufleute zu suchen, Miss Beaumont."
    Zumindest schien sie eine schnelle Auffassungsgabe zu haben, denn ihre Reaktion zeigte mehr Neugierde als Verwirrung. "Aber weshalb? Trotz des augenblicklichen Zustands Ihrer Finanzen sollte jemand mit Ihrer Herkunft und Ihrem Ruf noch immer ein Mann sein, der für eine Heirat mit einer Frau Ihres Standes geeignet ist. Das müssten Sie doch wissen."
    Hätte sie nicht einfach sagen können: "Wie interessant, Mylord?" Warum ließ sie ihn nicht in Ruhe? Zum Teufel, so klug, wie sie sich gab, musste sie doch verstehen, dass seine Zurückhaltung sein mangelndes Interesse an diesem Thema signalisieren sollte.
    Gequält brachte er hervor: "Ich glaube nicht, dass eine Dame meines – Ihres – Standes meinen Wünschen entsprechen würde."
    "Und wie sehen diese Wünsche aus?"
    Sandiford war sich nicht sicher, ob eine scharfe Antwort Miss Beaumonts undamenhafte Aufdringlichkeit bremsen würde. Er wählte also widerstrebend den Weg der Höflichkeit. Doch da er selbst noch nicht durchdacht hatte, was er wollte und was er nicht wollte, suchte er nun nach den richtigen Worten.
    "Bescheidenheit. Schlichtheit. Mäßigkeit. In jeder Hinsicht."
    "Und Damen des Adels sind nicht bescheiden, schlicht oder maßvoll?" fragte Clarissa mit weicher Stimme.
    "Sie zwingen mich dazu, unritterlich zu sein, aber bisher habe ich das im Großen und Ganzen nicht beobachten können."
    "Ich verstehe." Sie senkte ihren Blick, so dass er den Ausdruck

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