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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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dem Mädchen, um einen weiteren Tränenausbruch zu verhindern. Die restliche Fahrt verbrachten die drei schweigend und in Gedanken versunken.
    Der Leutnant bestand darauf, zusammen mit Clarissa Maddie in die warme Küche zu führen, wo er das Mädchen vor den neugierigen Augen der Bediensteten besonders zuvorkommend behandelte.
    Nachdem Clarissa ihre finster dreinblickende Haushälterin angewiesen hatte, für Maddie ein paar vernünftige Kleidungsstücke zu suchen, und der Köchin befohlen hatte, etwas Fleisch und Brot aufzutischen, verließ sie die Küche, um Lord Standish hinauszubegleiten.
    "Es tut mir Leid, dass unser Abend anders als geplant verlief. Wir sollten bald zusammen ins Theater gehen."
    "Mit dem größten Vergnügen." Leutnant Standish nahm ihre Hand und drückte einen Kuss darauf. "Sie sind eine bemerkenswerte Dame, Miss Beaumont. Die meisten Leute hätten darauf gewartet, dass ihr Kutscher das Mädchen befreit, um dann weiterfahren zu können. Wenn Sie nicht dabei gewesen wären, hätte ich wahrscheinlich auch so gehandelt. Ich bin stolz, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben."
    Vor einem Monat hätte ich es wohl auch noch nicht gemacht. Clarissa hatte ein schlechtes Gewissen, das Kompliment des Leutnants entgegenzunehmen, das sie ihrer Meinung nach nicht verdient hatte. Auch wenn sie sich seiner Verschwiegenheit sicher war, so wollte sie ihm doch nichts von dem Vorfall am Covent Garden erzählen. "Ich danke Ihnen, Sir. Auch wenn ich vermute, dass wir beide eher der Lächerlichkeit ausgesetzt sein werden, als Lob zu erhalten, wenn unsere Tat an die Öffentlichkeit dringt."
    Clarissa dachte in diesem Augenblick besonders an eine Person, die voller Kritik sein würde, und seufzte. "Ich danke Ihnen noch einmal für Ihre Hilfe. Gute Nacht."
    Als sie in die Küche zurückkehrte, war Maddie gerade in der Speisekammer, um sich umzuziehen. Die meisten Diener hielten sich inzwischen im Untergeschoss auf, um über das unerwartete Auftauchen einer Streunerin in den Kleidern einer Hure zu reden. "Eine von Miss Beaumonts neuesten Eskapaden", vernahm sie, noch ehe der Diener sie bemerkte und erschrocken schwieg.
    Mrs. Woburn trat mit grimmigem Blick einen Schritt vor. "Entschuldigen Sie, Miss, aber die Dienerschaft hat mich gebeten, mit Ihnen über diese … diese junge Person zu sprechen."
    "Bitte folgen Sie mir, Mrs. Woburn. Ich möchte auch gern mit Ihnen unter vier Augen reden."
    Während die Haushälterin ihr in ein abgelegenes Zimmer folgte, überlegte sich Clarissa, was sie über Mrs. Woburn wusste, um eine Verbindung zwischen ihrem Schicksal und dem Maddies herstellen zu können.
    "Haben Sie ein passendes Kleid für das Mädchen gefunden?" fragte sie, sobald sie die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    "Ja, Miss. Das Dienstmädchen hatte noch ein altes Kleid, das sie mir gab. Aber was möchten Sie mit ihr machen, jetzt, wo sie einigermaßen sittsam aussieht?"
    "Darüber möchte ich mit Ihnen sprechen. Molly, das Hausmädchen, ist doch Ihre Nichte, nicht wahr? Die Tochter Ihrer Schwester vom Land?"
    "Ja, Miss." Mrs. Woburn sah plötzlich beunruhigt drein. "Haben Sie etwas an ihr auszusetzen …"
    "Um Gottes willen, nein! Da Sie es selbst in die Hand genommen haben, sie auszubilden, kann es doch gar nichts auszusetzen geben. Ich kann mir vorstellen, dass Sie und Ihre Schwester sehr stolz auf Molly sind."
    Die Haushälterin machte einen höflichen Knicks. "Das sind wir. Danke, Miss."
    "Was mich zu Maddie bringt. Sie ist ganz und gar nicht das, was ihre Erscheinung vermuten lässt."
    Mrs. Woburns Haltung wurde sogleich frostiger. "Tatsächlich?"
    "Ja. Auch sie kam vor ein paar Wochen vom Land nach London, um bei den Herrschaften ihrer Base in Dienst zu gehen. Aber dort ist sie niemals angekommen. Da Sie selbst vom Land stammen, können Sie sich sicherlich vorstellen, wie verwirrend die große Stadt auf ein junges Mädchen wirken muss, das gerade aus Hampshire eingetroffen ist. Im Posthaus wurde ihr von einer scheinbar freundlichen älteren Frau Tee angeboten. Doch kurz darauf fand sie sich in einem Bordell wieder. Sie mögen das für ein Ammenmärchen halten, aber ich glaube, dass es der Wahrheit entspricht. Irgendwie ist es ihr heute Abend gelungen, zu entkommen, und sie hat sich vor unsere fahrende Kutsche geworfen. Sie können den Kutscher selbst fragen. Es ist ein Wunder, dass sie überlebt hat. Als die ältere Frau ihr nachjagte und sie wieder in ihre Gewalt bekommen wollte, erklärte Maddie, dass sie

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