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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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keine passende Antwort zu dem Kompliment ein, das Clarissa ihr eben gemacht hatte. "Vielleicht könnte Sie einer der anwesenden Gentlemen begleiten."
    Clarissa hatte nicht vor, sich so leicht abweisen zu lassen, auch wenn mehrere der jungen Herren sofort ihr Interesse anmeldeten.
    "Die Gentlemen sollten die Damen nicht allein lassen. Das wäre tatsächlich unhöflich, Madam. Nein, unser Spaziergang wird nicht lange in Anspruch nehmen. Lady Barbara, benötigen Sie Ihren Schal?"
    Es war nicht verwunderlich, dass Lady Barbara Clarissa einen feindseligen Blick zuwarf, wenn man sich die öffentlichen Auftritte vor Augen hielt, die Miss Beaumont in letzter Zeit mit Lord Standish inszeniert hatte. "Durchaus, wenn Mutter einverstanden ist."
    "Natürlich ist sie das. Kommen Sie, wir holen den Schal, und in wenigen Minuten bringe ich Sie wieder zu Ihren Freunden zurück." Mit diesen Worten zog sie ganz undamenhaft an Lady Barbaras Arm, um sie zum Mitkommen zu veranlassen.
    Endlich hatte sie es geschafft, die junge Dame aus dem Salon zu bringen. Der Schal wurde ihr gebracht, und dann führte Clarissa sie unter liebenswürdigem Geplauder in den Garten. Sobald sie außer Hörweite waren, begann sie.
    "Ich nehme an, dass Sie sich über meinen Besuch wundern. Ich wollte mit Ihnen über Leutnant Standish sprechen. Er war einmal Ihr Vertrauter, nicht wahr?"
    Lady Barbara erstarrte. "Da Sie so viel Zeit mit ihm verbringen, sollten Sie inzwischen mehr als ich mit ihm vertraut sein."
    Die kleine Katze zeigte also ihre Krallen. "Ein so charmanter Mann. Wie Sie schon bemerkten, habe ich ihn in letzter Zeit tatsächlich des Öfteren gesehen. Ich halte ihn inzwischen für einen ernstlich interessierten Verehrer."
    Lady Barbara riss die Augen auf. "Für … einen Verehrer?"
    "Oh ja. Deshalb ist es mir natürlich wichtig, herauszufinden, ob ich auch den richtigen Eindruck von ihm gewonnen habe. Er scheint ein liebenswürdiger, ehrlicher, kluger und charmanter Mann zu sein. Geistreich und doch bemüht, einer Dame nicht zu nahe zu treten. Haben Sie ihn auch so erlebt?"
    Lady Barbara schaute sie nun beunruhigt an. "Ja."
    "Und dann sieht er auch noch so gut aus!" Clarissa lachte erfreut. "Er küsst wunderbar, finden Sie nicht?"
    "Ja. Nein!" Lady Barbara errötete beschämt. "Woher sollte ich wissen, wie er küsst?" erklärte sie empört, während ihr Tränen in die Augen traten.
    "Sie wissen es nicht? Ich dachte, Sie wären dem Leutnant näher gekommen." Clarissa seufzte. "Seine Kriegsverletzungen machen ihn doch viel interessanter als die anderen jungen Männer. Er weiß, was Ausdauer, Beharrlichkeit und Treue bedeuten. Dies sind Eigenschaften, die einen ausgezeichneten Ehemann aus ihm machen werden. Glauben Sie nicht?"
    Lady Barbara sah ihre vermeintliche Rivalin hasserfüllt an, erwiderte aber nichts.
    "Obgleich es traurig ist, dass die Dame, die er wirklich liebt, ihn nicht haben möchte, wird er eines Tages wohl doch eine andere heiraten. Am besten halte ich ihn fest, ehe es Lady Arundels schwarzhaarige Enkelin tut. Danke, dass Sie mir geholfen haben, Lady Barbara. Sollen wir zum Haus zurückkehren?"
    Die junge Dame ergriff Clarissas Arm. "Er … er liebt eine andere?" fragte sie unsicher.
    Clarissa wusste, dass es an der Zeit war, ihr Spiel aufzugeben. "Wissen Sie das nicht viel besser als ich?"
    Für einen Moment schwieg Lady Barbara. "Ich … ich habe es gehofft."
    "Was gedenken Sie also zu tun?"
    "Ich weiß nicht. Wenn meine Mutter nur nicht so gegen ihn wäre. Ich hoffe, dass sie eines Tages erkennen wird, was für ein guter Mann Alexander tatsächlich ist, und uns doch noch ihren Segen gibt."
    Clarissa schüttelte den Kopf. "Wenn ihn bis dahin keine andere Frau gewonnen hat. Meinen Sie wirklich, dass ihn sein verletzter Arm zu einem wertloseren Mann als zuvor macht?"
    "Selbstverständlich nicht! Er ist doch ein Kriegsheld."
    Clarissa lächelte, denn nun war auch ihr letzter Zweifel ausgeräumt. "Wenn Sie Lord Standish lieben, dann müssen Sie ihn das wissen lassen – ganz gleich, was Ihre Mutter davon hält. Wenn er Ihnen nicht wichtig genug ist, um sich den Wünschen Ihrer Mutter entgegenzustellen, dann verdient ihn vielleicht doch eine andere Frau."
    "Ich will aber nicht, dass ihn eine andere bekommt!" rief Lady Barbara erhitzt aus.
    "Dann müssen Sie handeln. Und zwar sofort."
    "Aber wie kann ich Alexander denn überhaupt sehen? Meine Mutter verbietet mir doch den Umgang mit ihm."
    Clarissa seufzte. Lady Barbara war tatsächlich

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