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Eine Braut fuer Lord Sandiford

Eine Braut fuer Lord Sandiford

Titel: Eine Braut fuer Lord Sandiford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Justiss
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noch wie ein Kind! "Schicken Sie ihm eine Nachricht, dass Sie ihn im Hyde Park oder bei 'Hatchard's' oder an einem anderen Ort, den Sie aufsuchen dürfen, treffen möchten."
    Gütiger Himmel, musste sie vielleicht auch noch den Brief für Lady Barbara verfassen?
    "Ich … ich weiß nicht. Ich muss mir etwas einfallen lassen."
    "Meine liebe Lady Barbara", erwiderte Clarissa ungeduldig. "Welche Liebe möchten Sie für den Rest Ihres Lebens genießen? Die Ihrer Mutter oder die des Leutnants?"
    Die dunklen Augen hellten sich plötzlich auf. "Ich schicke ihm eine Nachricht. Würden Sie so freundlich sein, sie ihm von mir zu übergeben?"
    Sie ist noch immer feige, dachte Clarissa verärgert; doch dann rief sie sich zur Vernunft. Sie war zum Glück nicht von einer herrschsüchtigen Mutter bevormundet worden – wie konnte sie sich also ein Urteil anmaßen? Lady Barbara traf zumindest jetzt die richtige Entscheidung, obwohl sie dadurch den Zorn ihrer Mutter erregen würde.
    Verflixt! Meldeten sich da etwa Nachsicht und Mitgefühl in ihr? Stand sie in Gefahr, sich in die Heilige zu verwandeln, die Lord Sandiford suchte? Als sie sich an die Unterhaltung mit dem Oberst erinnerte, verspürte sie einen schmerzlichen Stich.
    Lady Barbara sah Clarissa aufmerksam an. "Weshalb tun Sie das für mich?" fragte sie leise.
    Clarissa gelang es, zu lächeln. "Leutnant Standish ist ein tapferer Soldat und ein Freund. Er liebt Sie. Und ich möchte, dass die Leute, die mir etwas bedeuten, glücklich sind."
     
    Sobald man das Schlachtfeld besichtigt und seine Befehle niedergeschrieben hat, muss man sie auch durchführen – das war ein weiterer Grundsatz eines guten Kommandeurs. Da Sandiford zu keiner besseren Lösung gelangt war, als Miss Motrum zu heiraten, musste er nun wohl oder übel seine Pläne in die Tat umsetzen.
    Am ersten Tag schickte er der Dame Blumen; am nächsten ein Buch mit Gedichten. Und an diesem Vormittag hatte er ihr noch einmal ein Bukett zukommen lassen, mit der Nachricht, dass er noch am selben Nachmittag um zwei Uhr Miss Motrum aufzusuchen gedenke.
    Nun war es beinahe an der Zeit, aufzubrechen. Sandiford hatte sich besonders sorgfältig gekleidet – er trug seinen besten blauen Rock, allerdings keine Uniform; außerdem hatte er einen Rosenstrauß bestellt, den er Miss Motrum mitbringen wollte.
    Mochte sie überhaupt Rosen? Die Erinnerung an den Duft einer anderen Frau überwältigte ihn für einen Moment.
    Verwirrt schob er die Gedanken beiseite. Es war nicht angebracht, sich darauf vorzubereiten, um die Hand einer Dame anzuhalten, während man an eine andere dachte. Miss Motrum verdiente mehr als solch ein schäbiges Verhalten.
    Doch er wusste, dass ihn der Duft von Rosen stets an Miss Beaumont erinnern würde.
    Es war lächerlich, auf einmal rührselig zu werden. Vor allem jetzt brauchte er dringend einen klaren Verstand, um die richtigen Worte bei Miss Motrum zu finden. Sein erster Heiratsantrag war schließlich nicht von Erfolg gekrönt worden. Diesmal wollte er es richtig machen.
    Um nicht staubbedeckt vor Miss Motrum zu erscheinen, nahm Sandiford eine Mietdroschke. Während der Fahrt war er damit beschäftigt, sich die kleine Rede einzuprägen, die er zu Hause vorbereitet hatte.
    Miss Motrum und Mrs. Cartwright erwarteten ihn bereits, wie ihm der Butler mitteilte, als er bei seiner zukünftigen Braut eintraf. Sandiford fühlte sich so angespannt, als ob er in eine Schlacht ziehen müsste, und blieb für einen Moment an der Schwelle zum Empfangszimmer stehen, um sich zu sammeln.
    Zu seiner Überraschung traf er im Salon nicht nur Miss Motrum und Mrs. Cartwright an, sondern noch eine dritte Dame mittleren Alters, die auf einem Sofa saß und ihn neugierig betrachtete. Sie trug ein Kleid aus Brokat und war mit Schmuck überladen.
    "Das ist also Annes kleiner Lord", sagte die Frau, nachdem man sich gegenseitig vorgestellt worden war. Sie warf Miss Motrum einen finsteren Blick zu. "Ihr Vater scheint einen ausgezeichneten Kauf getan zu haben." Sie wandte sich an den Oberst und zwinkerte ihm anzüglich zu.
    Verunsichert und beleidigt blieb Lord Sandiford wie angewurzelt stehen. Nun meldete sich Mrs. Cartwright hastig zu Wort: "Mrs. Wintergreen wollte gerade gehen. Ich werde Sie hinausbegleiten, Madam."
    "Wir werden uns bestimmt am Freitag bei Mr. Motrums Dinner wieder sehen, Mylord? Ich könnte sogar schwören, dass wir uns nun öfter sehen, denn mein Henry ist ein guter Freund des Hauses." Wieder zwinkerte sie dem

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