Eine Braut gehoert dazu
der Art, die Tess Fontaine meinte. “Ich glaube, das reicht”, sagte sie hastig, da sie nicht daran interessiert war, die Liebestechniken des einfallsreichen Wally zu erfahren.
Sie legte ein Lächeln auf und fragte sich, ob sie jemals eine passende Braut für den akribischen Millionär finden würde.
Offensichtlich erfüllte Tess Fontaine nicht die Voraussetzungen, zumal Intelligenz für ihn die wichtigste Eigenschaft darstellte.
“Sie ist weg”, verkündete Sally kurze Zeit später mit einem breiten Grinsen. “Ich hatte keine Ahnung, dass wir so viele interessante Typen kennen lernen würden. Ich liebe diesen Job!
Ich habe das Gefühl, dass ich dich für die Weiterbildung, die ich bekomme, bezahlen sollte anstatt andersherum.”
“Oh, du meinst Delissia Murdock und ihre Boa constrictor?”
Meredith war beinahe in Ohnmacht gefallen, als die attraktive, sanfte Miss Murdock ihre große Leinentasche geöffnet und die sich schlangelnde Kreatur auf dem Teppich freigelassen hatte.
Fergie, hatte sie erklärt, brauche Bewegung. Die Erinnerung an das scheußliche große Reptil rief immer noch eine Gänsehaut hervor, und sie rieb sich die Arme. “Ich frage mich, wie es Adam wohl gefallen würde, Fergie mit ins Bett zu nehmen.”
Sally lächelte, obwohl sie ebenso verängstigt reagiert hatte wie Meredith und auf einen Stuhl geklettert war. “Ich bin sicher, dass wir nächste Woche bessere Bewerberinnen bekommen. Es war damit zu rechnen, dass sich einige Spinnerinnen melden.
Schließlich ist es eine ziemlich unorthodoxe Idee.”
“Hohlköpfig und idiotisch, meinst du?” Meredith machte sich nicht die Mühe, ihren Widerwillen zu verbergen. Ihnen blieben kaum mehr als neun Wochen, um eine passende Braut zu finden, und das Vorhaben erschien ihr ziemlich aussichtslos.
Der einzige Lichtblick an der elenden Angelegenheit war Sally, deren unfehlbarer Optimismus und ausgeprägter Sinn für Humor die Situation erträglich, wenn nicht sogar beinahe spaßig machte. Beinahe, denn man musste ein Masochist sein, um diese prekäre Lage zu genießen.
Sallys Prellungen waren größtenteils verschwunden, und vermutlich hatte sie in den vergangenen anderthalb Wochen mehr gelacht als lange Zeit zuvor. Das war Adams lächerliches Anliegen beinahe der Mühe wert.
Bandall, der gerade mit neuen Bewerbungen von der Post zurückkehrte, stellte drei große Leinentaschen auf den Fußboden, blickte sich um und stellte mit offensichtlicher Enttäuschung fest, dass keine Bewerberin mehr da war. “Wer ist mir entgangen?”
“Erinnerst du dich noch an den Filmstar aus den Fünfzigern, Jayne Mansfield?” fragte Sally mit hochgezogenen Augenbrauen.
“Mon dieu! Die hätte ich gern gesehen. Ich muss mir unbedingt das Video ansehen.” Grinsend rieb er sich die Hände.
“Wer kommt als Nächstes?”
Er und Sally genossen die Vorstellungen bei weitem mehr als Meredith. “Ich muss dich enttäuschen. Das war alles für heute.
Ich kann nicht mehr. Mir tut schon das Gesicht weh von dem ständigen, erzwungenen Lächeln.”
“Wie viele Videos kannst du Morgan heute Abend vorführen?”
Sie seufzte angesichts der miserablen Resultate, “Vier - die schwangere Jugendliche aus Michigan, die ich zur Heimfahrt überreden konnte, nicht mitgerechnet. Einschließlich der Schlangentante und der Doppelgängerin von Jayne Mansfield.”
“Mon dieu!”
“Genau.”
“Du hast Thelma Packwood vergessen”, rief Sally ihr in Erinnerung.
“Ach ja. Wie beschreibt man Thelma? Achtzigjährige auf Männerfang?” Mit einem schelmischen Funkeln in den Augen tippte Meredith sich an das Kinn. “Wenn ich es mir recht überlege, könnte Thelma diejenige sein, die Adam sucht.”
“Sie ist ein bisschen alt für ihn, findest du nicht?”
“Nur weil Miss Packwood es vorzieht, orthopädische Schuhe, Stützstrumpfe und dicke Brillengläser zu tragen, und viel von Beschneidung hält, dürfen wir sie nicht einfach außer Acht lassen. Wer weiß? Es könnte Liebe auf den ersten Blick sein.”
Theatralisch legte sie sich eine Hand auf das Herz. “Ich sehe schon die Schlagzeilen: Millionär aus Morgantown findet wahre Liebe.”
Sally und Randall brachen in Gelächter aus, und Meredith stimmte unwillkürlich ein.
“Ich bin überzeugt, dass Louise sehr traurig reagiert, wenn sie hört, dass ihre Tochter eine sadistische Ader entwickelt hat”, bemerkte er schmunzelnd. “Was hat der Fürst diesmal getan, um deinen Zorn zu verdienen?”
Meredith seufzte und
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