Eine Braut gehoert dazu
zu haben. Randall ist zwar ein wundervoller Freund, aber er ist trotzdem ein Mann.” Sie tauschten einen viel sagenden Blick. “Wann können Sie anfangen?”
“Wäre Ihnen morgen zu früh?” Unsicherheit trat in Sallys Blick. “Ich könnte es verstehen, wenn Sie warten möchten, bis die Prellungen abgeklungen sind.”
“Seien Sie nicht albern”, entgegnete Meredith. “Ich habe ein hervorragendes Make-up, das den Grand Canyon überdecken könnte.”
Sallys Lachen klang eingerostet, so als hätte sie es eine ganze Weile lang nicht benutzt. “Danke. Wenn es nicht so freundliche Menschen wie Sie, Peter und die Leute im Frauenhaus gäbe, wüsste ich nicht, was ich getan hätte. Ich war ziemlich am Ende.”
“Warum siehst du dich nicht ein bisschen im Laden um?”
schlug Peter vor. “Meredith hat bestimmt nichts dagegen, und ich muss noch ein paar Einzelheiten mit ihr besprechen.”
Sallys Augen funkelten vor Aufregung. “Darf ich? Ich liebe alles, was mit Hochzeiten zu tun hat.”
“Dann sind Sie hier goldrichtig”, bemerkte Meredith. “Die Brautkleider und Schleier hängen im Hinterzimmer. Viel Spaß.”
Nachdem sie außer Hörweite war, wandte sie sich an Peter.
“Danke, dass Sie Sally hierher gebracht haben. Sie wird mir eine große Hilfe sein. Ich mag sie, und ich glaube, dass wir hervorragend zusammenarbeiten werden.”
“Sie sind sehr nett, Meredith. Es tut mir Leid, dass ich Sie so überfallen habe, ohne vorher anzurufen. Ich scheine es zur Gewohnheit zu machen.” Er lächelte wehmütig. “Ich war verzweifelt. Wir wurden in den letzten zwei Tagen schon von acht Geschäftsleuten abgewiesen. Unter den gegebenen Umständen will niemand sie engagieren.”
“Das haben Sie davon, dass Sie zuletzt an mich gedacht haben.” Sie seufzte aus gespielter Empörung. “Männer!”
“Ich bekenne mich schuldig. Da wir gerade von Männern reden - wie läuft es mit Adam? Kommen Sie beide miteinander zurecht?”
Eigentlich kamen sie besser miteinander aus als erwartet. Er konnte recht charmant sein, wenn es ihm beliebte. “Adam Morgen ist nicht unbedingt nach meinem Geschmack, aber ich gewöhne mich allmählich an ihn.”
“Er ist ein guter Mensch. Er muss nur die richtige Frau finden, die ihn munter macht.”
“Und ich tue mein Bestes, um diese Frau zu finden. Nächste Woche fangen wir mit den Interviews an. Mein Anrufbeantworter und mein Postfach quellen schon über mit Anfragen. Nach der Ausstrahlung der Talkshow nächste Woche erwarte ich Hunderte von Anrufen. Sally hätte nicht zu einem besseren Zeitpunkt kommen können. Sie kann mir helfen, die Anrufe auszusieben.”
Peter nickte. Nur mit halbem Ohr lauschte er Merediths Plan, die potenziellen Bräute auf Video aufzunehmen. Denn ihn beschäftigte vielmehr, dass die perfekte Braut für Adam Morgan direkt vor ihm stand, sich dessen aber nicht bewusst war.
“Würden Sie bitte zu Miss Jacobs in die Videokamera schauen und mir erzählen, warum Sie einen Mann heiraten wollen, dem Sie noch nie begegnet sind, Miss Fontaine?”
Die vollbusige Platinblonde, die offensichtlich zu viele Filme mit Jayne Mansfield gesehen hatte, ließ ihr Kaugummi zum xten Male knallen. Sie musterte ihre überlangen, rot lackierten Fingernägel und erwiderte: “Ich suche einen neuen Mann. Ich habe Wally nämlich sausen lassen, weil er mir gesagt hat, dass ich Cellulite an den Oberschenkeln habe. Und ich finde es keine schlechte Idee, einen Millionär zu heiraten. Wissen Sie, ich bin es allmählich leid, mich auszuziehen, und …”
“In welcher Branche sind Sie tätig, Miss Fontaine?”
Verstohlen warf Meredith einen Blick zu Sally, die hinter der Videokamera die Augen verdrehte und ein Lachen unterdrückte.
Sie blickte hinab auf den lückenhaft und fehlerhaft ausgefüllten Fragebogen. “Aha, hier steht Stripteasetänzerin. Sie sind in einem der Casinos aufgetreten, nehme ich an?”
Miss Fontaine nickte heftig, und ihr massiver Busen hüpfte.
Implantate, schoss es Meredith durch den Kopf. “Ich habe diesen Film gesehen. Sie wissen schon, den mit Marilyn Monroe und Jayne Sowieso. Und da habe ich mir gedacht, wenn diese Mädchen einen Millionär zum Heiraten finden, dann kann ich es auch.” Sie blies eine Blase, die ihr Gesicht halb verdeckte, und fragte: “Ist dieser Typ verrückt oder so? Nicht, dass es mich sehr stören würde, Wally war ziemlich pervers, das können Sie mir glauben, aber…”
Verrückt ist Adam schon, dachte Meredith, aber nicht in
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