Eine Braut gehoert dazu
“Dieser Hund hat viel Persönlichkeit. Megan hängt offenbar sehr an ihm.”
Adam konnte nichts Positives an der Promenademischung entdecken. “Er ist eine Plage. Ich wollte ihn nicht mitbringen, aber das Kind…”
“Seien Sie lieber vorsichtig, Morgan. Zeigen Sie bloß keine Schwäche.” Sie warf ihm ein Grinsen zu und beobachtete, wie er verlegen wurde.
“Nur weil ich mich habe überreden lassen, auf dem kalten Boden zu sitzen, obwohl es hier hervorragende Bänke gibt …”
Er wusste es, weil er das Geld dafür gespendet hatte. “… und weil ich es nicht ertragen kann, die Kinder stundenlang jammern zu hören wegen dieses verdammten Hundes, bin ich noch lange nicht weich.”
Sie griff in den Picknickkorb und reichte ihm ein Friedensangebot. Als er nicht Zugriff, steckte sie sich einen Keks in den Mund. “Sie wissen gar nicht, was Ihnen entgeht.
Mrs. Fishburn backt verdammt gute Kekse aus Haferflocken und Rosinen, die zufällig meine liebsten Kekse auf der ganzen Welt sind. Außerdem sitzen wir nicht auf dem Boden, sondern auf einer Decke, auch wenn sie eine Weile in meinem Kofferraum gelegen hat und ein wenig von Motten zerfressen ist.”
Fasziniert beobachtete Adam, wie sie sich mit der rosigen Zungenspitze einen Krümel von der Unterlippe leckte. “Was mir entgeht, ist die Arbeit, die sich auf meinem Schreibtisch stapelt.
Ich verstehe gar nicht, wie ich mich von Ihnen habe überreden lassen, in den Park zu gehen, während ich so viel zu erledigen habe.”
Sie streckte die langen Beine aus und beobachtete zufrieden, wie sein Blick die Bewegung verfolgte. “Ach, seien Sie doch nicht so ein Spielverderber. Außerdem waren Sie es, der mich gebeten hat, mitzukommen.”
“Die Kinder sind zugänglicher, wenn Sie dabei sind.”
“Warum haben Sie Angst vor ihnen? Sie sind viel kleiner als Sie. Und ich bezweifle, dass sie beißen.”
“Ich habe keine Angst. Es ist nur - na ja, die Art, in der meine Schwester und ich erzogen wurden …” Er schüttelte den Kopf.
“Lassen wir das lieber. Es würde zu weit führen, das zu erklären.”
“Warum gehen Sie nicht mit Andrew Ball spielen? Ich wette, er wäre begeistert.”
Adams Gesicht erhellte sich, doch er wirkte auch unsicher.
“Meinen Sie? Ich habe nicht viel Übung. Selbst als Kind habe ich nicht oft Baseball gespielt.” Mit seinem Vater hatte er es überhaupt nicht getan. Nur hin und wieder hatte er den Gärtner überreden können, mit ihm zu spielen, aber nur in Abwesenheit seiner Eltern. “Wir wurden gezwungen, Golf, Tennis und Schach zu spielen - Aktivitäten, die meine Mutter für geeignet hielt, unseren Horizont zu erweitern.”
“Jetzt haben Sie die Chance zu beweisen, dass Ihre Mutter sich geirrt hat. Baseball ist Amerikas Nationalsport, nicht Schach. Und ich wette, Sie haben wesentlich bessere motorische Fähigkeiten als ein achtjähriger Junge. Bestimmt merkt er gar nicht, wenn Sie nicht jeden Ball fangen, den er Ihnen zuwirft.”
Adam wirkte zwar nicht überzeugt, nahm ihren Vorschlag aber dennoch an - sehr zu Andrews Freude.
Kurz darauf ließ Megan sich neben Meredith auf die Decke fallen. Sie sah entzückend aus in einem geblümten Overall aus Kord. “Sie sind sehr hübsch, Miss Baxter. Wenn ich erwachsen bin, will ich genau wie Sie aussehen.”
Meredith lächelte gerührt. “Danke, Süße. Aber ich finde, du bist jetzt schon viel hübscher als ich.”
Megan runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. “Nein.
Mein Daddy hat gesagt, dass ich hässlich bin. Er hat mich Affe genannt.”
Meredith zog sie sich auf den Schoß und entgegnete: “Du darfst kein Wort davon glauben, Süße. Du bist ein hübsches, kluges und sehr nettes Mädchen. Wenn ich eine Tochter hätte, würde ich wollen, dass sie genau wie du ist.”
“Wirklich?”
Meredith nickte. “Manchmal haben Erwachsene Probleme und lassen sie an ihren Kindern aus, auch wenn sie es nicht wollen.”
“Daddy hat Mommy wehgetan. Sie ist in den Himmel gegangen und kommt nie wieder.” Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie barg das Gesicht an Meredith Halsbeuge und schluchzte herzzerreißend.
Meredith seufzte und zog sie an sich. “Ich weiß, Sweetheart, und es tut mir so Leid. Was dein Vater getan hat, war furchtbar, und eines Tages wird er dafür bestraft werden.”
Megan wischte sich mit dem Handrücken über die Wangen.
“So wie ich bestraft werde, wenn ich was Schlechtes mache?”
“Ja.” Meredith entschied, dass es Zeit für einen
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