Eine Braut gehoert dazu
Gesicht und dann den Teddy, der sie erwartungsvoll anzublicken schien. “Ich finde, der Name Morgan ist so gut wie jeder andere”, räumte sie zu Merediths Überraschung ein. “Ich war immer der Meinung, dass einige der Morgans Bärendienste erweisen und bärenmäßig unerträglich sind. Also soll er ruhig Morgan heißen.”
Erschrocken blickte Meredith zu Megan, die sich zum Glück jedoch in den Zeichentrickfilm im Fernsehen vertieft und Louises bissige Bemerkung überhört hatte.
“Ich will Pocahontas sein, wenn ich erwachsen bin”, erklärte Megan. Sie stopfte sich einen Schokoladenkeks in den Mund und spülte ihn mit einem großen Schluck Milch hinunter. “Sie ist so hübsch und außerdem schlau.”
Kinder brauchen ihre Träume, dachte Meredith lächelnd und schaltete Fernseher und Videorecorder aus.
“Lass uns noch mehr Popcorn machen”, schlug Megan vor.
“Lieber nicht. Sonst wird uns beiden noch schlecht.” Sie hatten sich die letzten zwei Stunden lang den Disney-Film angesehen und sich mit Popcorn, Keksen und Pizza voll gestopft.
“Das hat Spaß gemacht. Kann ich dich mal wieder besuchen?”
“Natürlich. Aber nächstes Mal sollten wir nicht so viel essen.
Ich fühle mich so voll gestopft wie Murphy.”
Megan gähnte und rieb sich die Augen. “Ich bin müde. Wann holt Onkel Adam mich denn ab?”
Eine gute Frage, die Meredith sich auch schon gestellt hatte.
Leider wusste sie keine Antwort. Nach Auskunft von Mrs.
Fishburn hätte Adam gleich nach dem Golfturnier kommen sollen. Nun war es bereits neun Uhr durch. Vermutlich war er zu sehr damit beschäftigt, mit seinen wohlhabenden Freunden zu plaudern, um sich an ein Detail wie seine Nichte zu erinnern.
“Er kommt bestimmt bald. Bis dahin kannst du dich ja in mein Bett legen und schlafen.”
“Aber ich habe kein Nachthemd.”
“Ich habe etwas für dich.” Meredith führte sie ins Schlafzimmer und gab ihr ein T-Shirt.
Megan kletterte ins Bett. Harrison, der sich den ganzen Tag lang auf ihre Fersen geheftet hatte, sprang zu ihr hinauf und legte sich neben sie. Liebevoll tätschelte sie ihm den Kopf, und er schien sie anzulächeln. “Ich möchte so gern, dass Barnaby bei mir schlafen darf, aber Onkel Adam lässt ihn nicht.”
“Aber du hast doch Murphy, der dir Gesellschaft leisten.”
“Ja, aber wenn meine Füße kalt sind, ist es schön, wenn ich jemanden zum Kuscheln habe.”
Meredith kannte das Gefühl nur zu gut. Seit längerer Zeit, als ihr lieb war, trug sie Socken im Bett.
Adam klingelte an der Haustür, blickte /zur Uhr und runzelte die Stirn. Er war spät dran. Er hasste Verspätungen, doch es war nicht zu vermeiden gewesen.
Gerade als er den Country Club hatte verlassen wollen, war der Privatdetektiv Harry Whatley aufgetaucht, den er auf Curtis Tremayne angesetzt hatte.
Leider gab es keine neue Spur. Die einzige ermutigende Information bestand darin, dass demnächst endlich ein Bericht über Tremayne in einer bekannten Fernsehsendung ausgestrahlt werden sollte, die sich auf die Suche von Kriminellen spezialisierte.
Die Tür öffnete sich. Wie erwartet sah Meredith nicht erfreut aus. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und tippte ungehalten mit dem Fuß auf den Boden. Doch sie sah entzückend aus in hautengen Leggin und blauen Sweatshirt.
Mit einem schuldbewussten Lächeln zog Adam eine herzförmige Konfektschachtel hinter dem Rücken hervor. “Es tut mir Leid, dass ich so spät komme. Ich hatte eine wichtige Besprechung.”
Beim Anblick der Süßigkeiten wurde sie beinahe grün im Gesicht. Da sie jedoch seit langem keine Pralinen mehr geschenkt bekommen hatte, bemühte sie sich, nicht allzu unwirsch zu wirken - obwohl sie wusste, dass die Geste vor allem sein schlechtes Gewissen beruhigen sollte. “Danke. Ich hoffe, es stört Sie nicht, wenn ich sie für später aufhebe. Ich bin momentan ziemlich gesättigt.”
Er wollte etwas sagen, doch sie ließ ihm keine Gelegenheit.
“Eigentlich sollte ich Ihnen sehr böse sein.”
Mit verlegener Miene betrat er das kleine Haus, das hübsch dekoriert, aber spärlich möbliert war. “Wie gesagt, es tut mir Leid. Vielleicht hätte ich anrufen sollen.”
“Das wäre angebracht gewesen. Setzen Sie sich ruhig. Megan schläft, also besteht kein Grund, gleich wieder zu gehen. Es sei denn, Sie haben es eilig.” Aus irgendeinem Grund, über den sie nicht nachdenken wollte, hoffte sie, dass es nicht der Fall war.
Er setzte sich auf das Sofa, das einmal ihren
Weitere Kostenlose Bücher