Eine Braut gehoert dazu
Sofa gesessen, und ich habe mich auf ihn geworfen.”
“Du hast den Fürsten der Finsternis attackiert?”
“Ja. Aber behalte es lieber für dich. Denn wenn Randall es erfährt, lässt er mich nicht mehr in Ruhe. Er ist nicht gerade ein Fan von Adam Morgan. Abgesehen von seiner Kleidung. Nach der trachtet er.”
“Und du trachtest nach seinem Körper.”
“Warum auch nicht? Für einen Mann, der den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt und dessen einziges Hobby Modelleisenbahnen sind, ist er großartig in Form.”
“Vielleicht spricht mehr für den hübschen Millionär als nur sein Geld.”
Davon war Meredith überzeugt, und sie beabsichtigte, an diesem Abend beim Dinner herauszufinden, wie viel mehr für ihn sprach.
Mit bloßem Oberkörper stand Adam vor dem Spiegel im Badezimmer und verteilte Rasierschaum auf dem Gesicht.
Wegen seines kräftigen Bartwuchses bevorzugte er Nassrasur statt eines elektrischen Rasierapparates.
Andrew, der auf dem Rand der Badewanne saß, verfolgte fasziniert jede Bewegung. “Gehst du heute aus, Onkel Adam?
Wieso rasierst du dich zweimal an einem Tag? Das tust du doch sonst nicht”
Er dachte an Merediths bevorstehendes Eintreffen und schnitt sich beinahe. “Verflucht!” Er sah Andrew erschrocken die Augen aufreißen und schalt sich im Stillen, dass er einen so harten Ausdruck benutzt hatte. Er musste den Kindern mit gutem Beispiel vorangehen.
Andrew ähnelte seiner Mutter sehr, und Adam verspürte Liebe, Stolz und auch Traurigkeit, weil dem Jungen für immer Allisons Zärtlichkeit und Fröhlichkeit versagt waren. Sie war eine sehr gute Mutter gewesen.
Adam wusste, wie es war, ignoriert zu werden, an zweiter Stelle zu stehen hinter beruflichen und gesellschaftlichen Aufgaben. Sein Vater hatte nicht viel Zeit für ihn erübrigt, und Adam beabsichtigte, diesen Fehler bei Andrew und Megan nicht zu begehen. Der heutige Abend sollte eine Ausnahme sein, nicht die Regel.
“Ich habe eine Besprechung”, sagte er schließlich. “Mrs.
Fishburn bringt dich und Megan zu Peter. Ihr schlaft heute dort, und er fährt euch morgen in die Schule.”
“Mit wem hast du denn die Besprechung? Und wieso spritzt du dir das riechende Zeug ins Gesicht?”
Mit dem Aftershave in der Hand drehte Adam sich um.
“Möchtest du auch was?”
Andrew rümpfte die Nase und schüttelte den Kopf. “Nee. ich meine nein danke. Ich will nicht so riechen. Das ist nur was für Mädchen und Weichlinge.”
Mühsam unterdrückte Adam ein Grinsen. “Eines Tages wirst du auch für die Mädchen gut riechen wollen.”
“Ich wette, dass Meredith heute Abend kommt. Deswegen nimmst du das Zeug.”
“Sie kommt zum Dinner, und dann werden wir uns neue Brautvideos ansehen. Es ist ein geschäftliches Treffen.”
“Willst du sie wieder küssen? Megan hat gesagt, dass du den Mund auf ihrem hattest. Das heißt, dass ihr euch geküsst habt.”
“Du solltest nicht auf die Märchen einer Sechsjährigen hören.
Ich hätte ja auch Mund-zu-Mund-Beatmung machen können.”
“Dann hast du sie nicht geküsst?”
“Das habe ich nicht gesagt.”
“Willst du ihr ein Baby geben?” fragte Andrew, und Adam starrte ihn mit offenem Mund an. “Daveys Mutter kriegt ein Baby, und er hat gesagt, dass sein Vater es in sie reingetan hat.
Wie hat er das gemacht, Onkel Adam?”
“Tja…Nun…Ich…”
Andrew warf ihm einen enttäuschten Blick zu. “Weißt du es nicht? Daveys Dad weiß es. Vielleicht soll ich den lieber fragen.”
Adam ging ins angrenzende Schlafzimmer, setzte sich auf das Bett und winkte Andrew zu sich. “Natürlich weiß ich, wie man Babys macht. Ich hätte nur nicht gedacht, dass wir schon so bald darüber reden.” Eigentlich hatte er gehofft, dieses Gespräch überhaupt nicht führen zu müssen. Aber andererseits wollte er nicht, dass sein Neffe von kichernden Klassenkameraden über Sex erfuhr.
Die Vorstellung seiner Eltern von Aufklärung hatte darin bestanden, ihm die Bibel zu lesen zu geben. Und obwohl ihm einiges darin gefallen hatte, war ihm die ganze Sache mit der Zeugung verwirrend erschienen.
“Im Fernsehen gehen Mann und Frau zusammen ins Bett, dann legt er sich auf sie und zappelt ein bisschen herum, und dann hat sie ein Baby in sich. Stimmt das?”
“Es gehört schon noch ein bisschen mehr dazu. Weißt du, zuerst müssen zwei Leute sich lieben, und dann heiraten sie, und dann…”
“Aber diese Leute im Fernsehen sind nicht immer verheiratet, Onkel Adam. Manchmal kennen sie sich
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