Eine Braut gehoert dazu
fast gar nicht, und …
zack! Schon zappelt er herum.”
Insgeheim nahm Adam sich vor, den Kindern das Fernsehen zu beschränken. “Man muss nicht unbedingt verheiratet sein, aber es ist besser. Wenn zwei Menschen sich lieben, sollten sie heiraten, bevor sie Babys machen.”
“Aber du heiratest doch bald, Onkel Adam. Und du kennst die Frauen nicht mal, auf denen du vielleicht herumzappeln musst. Außer Meredith. Die kennst du. Warum heiratest du sie nicht, Onkel Adam? Dann kannst du ihr ein Baby machen.”
Andrews Miene erhellte sich bei dieser Idee.
Adams Schläfe begann zu pochen. Wie viel hätte er jetzt für einen Drink gegeben! “Die Beziehungen zwischen Erwachsenen sind manchmal ziemlich kompliziert, mein Sohn. Meredith und ich sind nur Geschäftsfreunde. Ich mag sie natürlich, aber …”
“Aber du hast sie doch geküsst.”
“Manchmal küssen sich ein Mann und eine Frau, aber …” .
“Andrew! Wir müssen jetzt gehen!” rief Mrs. Fishburn in diesem Moment von unten.
Adam atmete erleichtert auf. “Beeil dich lieber, Andrew. Lass Mrs. Fishburn nicht warten. Wir reden ein andermal darüber, okay?”
Andrew zuckte die Achseln. “Okay. Aber wenn du Meredith heute Abend ein Baby machst, dann musst du es mir sagen.
Versprich es.”
Adam unterdrückte ein Grinsen. “Ich mache ihr kein Baby.
Und jetzt lauf. Sonst lägst Mrs. Fishburn dich noch hier.”
Andrew stand auf und gab ihm völlig unerwartet einen Kuss auf die Wange. “Gute Nacht, Onkel Adam. Bis morgen.”
“Gute Nacht, Sohn.” Adam seufzte tief. Kindererziehung war wesentlich komplizierter, als er ursprünglich geglaubt hatte. Er musste Andrew und Megan nicht nur ein Vater sein, sondern auch ihr Lehrer und Berater. Es war nötig zu beaufsichtigten, was sie im Fernsehen sahen, welche Bücher sie lasen und mit wem sie verkehrten. Darüber hinaus sollte er im Hinblick auf moralisches Verhalten mit gutem Beispiel vorangehen.
Letzteres konnte sich als schwierig, wenn nicht unmöglich erweisen. Er war sich nicht sicher, ob er genügend Willenskraft besaß, um Meredith zu widerstehen. Allzu groß war die Versuchung, sie wieder zu küssen, ihren wundervollen Körper zu erforschen, sich auf sie zu legen und ein bisschen herumzappeln.
9. KAPITEL
Adam machte sich nicht die Mühe, seine Abneigung gegen die Frau auf dem Bildschirm zu verbergen. Sie hatte kurze, gelbe - nicht blonde, sondern tatsächlich gelbe - stachelige Haare, trug einen Tarnanzug und Kampfstiefel und sah aus, als könnte sie mit einem Arm dreihundertfünfzig Pfund stemmen.
Er schwamm beinahe täglich und hielt sich für recht fit, doch beim Anblick dieser Frau fühlte er sich wie ein Schwächling.
“Sind diese Bewerbungen wirklich echt? Oder hast du Schauspielerinnen engagiert?” Er vermutete, dass Meredith ihm nur die schlimmsten Kandidatinnen zeigte. Es musste doch eine normale Frau auf der Welt geben, die er heiraten konnte.
Sie lächelte unschuldig. “Ich versichere dir, dass Miss Wallace - Randall nennt sie Soldatin Jane - eine ganz echte Kandidatin ist. Sie hat sich nach deinem letzten Interview im Fernsehen gemeldet und meint, dass sie dich im Nu in Form bringen könnte.” Als er die Augenbrauen hochzog, fügte sie hastig hinzu: “Nicht, dass du nicht in Form wärst. Mir kommst du sehr gut entwickelt vor.”
“Du mir auch.”
Ihre Wangen erglühten und ihre Knospen verhärteten sich, als er sie eingehend musterte. Sie wünschte, sie hätte nicht das rückenfreie Sommerkleid angezogen. Es war nicht gerade eine angemessene Aufmachung für ein geschäftliches Treffen. Doch das enge schwarze Kleid stärkte ihr Selbstvertrauen, das in letzter Zeit gelitten hatte.
All die aufgetakelten, intelligenten Frauen zu interviewen, hatte Spuren hinterlassen. Einige von ihnen besaßen sogar Doktortitel, und verglichen mit ihnen fühlte sie sich dumm und hässlich.
Die meisten Videoaufnahmen sollte Adam niemals sehen.
Nur weil die Frauen hübsch und klug waren, bedeutete es noch lange nicht, dass sie zu ihm passten. Es war ihre Pflicht, sie auszusieben, und sie nahm diese Verantwortung sehr ernst.
Vermutlich waren noch einige geschäftliche Treffen nötig, um die richtige Person zu finden.
So sehr sie beide auch vorgaben, dass es sich an diesem Abend um ein geschäftliches Treffen handelte, wusste Meredith doch, dass es alles andere war. Die Dienerschaft hatte frei, die Kinder waren über Nacht bei Peter, und ihr war noch kein Dinner serviert worden, obwohl es
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